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Abu Dhabi/Philippinen

Donnerstag, Juni 2nd, 2011

Diese Reise sollte mich und Sarah nach Südostasien führen. Ziel war ein Stopover in Abu Dhabi und danach die Philippinen, die aus 7107 Inseln bestehen. Nach der Atomkatastrophe in Japan kamen von vielen Verwandten Bedenken ob wir uns nicht in eine unsichtbare Gefahr begeben, schließlich liegen die Philippinen geografisch gesehen vor der Küste von Japan. Jedoch sind die Philippinen doppelt soweit entfernt von Fukushima wie Deutschland von Tschernobyl und daher waren Zweifel schnell ausgeräumt. Nach langer Reiseplanung brachte uns Sarahs Vater an einem Freitagabend zum Flughafen nach München. Hier bestiegen wir die 5-Sterne-Airline Etihad nach Abu Dhabi und genossen die ganze Nacht den ausgezeichneten Service und die neuesten Kinofilme und kamen so kaum zum schlafen.

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Nach knapp 6 Stunden befanden wir uns bereits im Landeanflug auf Abu Dhabi, als eine Durchsage vom Pilot kam, dass das Landen in Abu Dhabi wegen starken Nebels unmöglich sei. So flogen wir weiter in Richtung Oman und wollten im Emirat Al Ain landen, was eine 4 stündige Busfahrt durch die Wüste zur Folge hätte. Da in Al Ain der Flughafen bereits überfüllt war, drehten wir wieder und versuchten doch eine Landung in Abu Dhabi. Die gelang, obwohl der Nebel so dicht war, dass man die Landung nicht sehen sondern nur spüren konnte.

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Selten hab ich so einen dichten Nebel gesehen. Als wir aus dem Airport draußen waren, war das Wetter aber schon wieder super und so fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt der Emiratshauptstadt. Hier schauten wir uns erst einige der unzähligen Wolkenkratzer, Moscheen und die Waterfront an.

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Von der Waterfont hatte man einen super Blick auf die künstlich aufgeschüttete Insel Lulu-Island mit ihren Dünen und dem kristallklaren Wasser drumherum. Danach schlenderten wir durch den Corniche-Park, welcher sich über mehrere Kilometer an der Waterfront entlangzog.

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Aufgrund der am frühen Morgen schon unerträglichen Hitze machten wir zahlreiche Stopps an Getränkeständen. Zum Speisen fuhren wir in die bekannte Mall of Abu Dhabi und genossen vom Restaurant aus den guten Blick auf die zahlreichen sich im Bau befindlichen Wolkenkratzer. Nach etwas Windowshopping fuhren wir zurück in die total verstopfte Innenstadt.

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Unser nächstes Ziel hieß die Marina Mall von Abu Dhabi. Diese lag ebenfalls auf einer künstlich aufgeschütteten Insel und diese erreichten wir erst nach einer längeren Busfahrt. Rund um die Marina Mall lagen auch einige schön angelegte Yachthäfen und das Heritage Village. Im Heritage Village ist das Wüstenleben der früheren Scheichs nachgestellt, bevor die Öl-Vorkommen entdeckt wurden und vieles im Leben der Scheichs veränderte.

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Die Marina Mall ist eine der größten Malls in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wird lediglich von der Dubai Mall, die ich das Jahr zuvor besuchte, übertroffen. Die Marina Mall besteht ebenfalls wie die Vorbilder in Dubai aus unzähligen exklusiven Shops, einer Eislaufbahn und einer noch nicht ganz fertiggestellten Ski-Piste. Auch ein kleiner Freizeitpark mit Achterbahn findet in der Mall seinen Platz. Was mir aber am besten gefiel war der riesige Turm in der Mitte der Mall. Von hier aus fuhr ein Aufzug in meherere 100 Meter Höhe hoch in ein Cafe, von welchem man einen herrlichen Blick über ganz Abu Dhabi hatte.

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Wieder unten liefen wir entlang der Hafenanlagen und chillten bei nicht mehr ganz so unerträglichen Temperaturen in der Sonne und schauten den Jetski-Fahrern zu. Danach schauten wir uns noch einer der schönsten Hotels der Welt von außen an.

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Das Emirates Palace ist ein riesiger Palast und liegt an einem herrlichen mehrere Kilometer langen Sandstrand. Hier kamen wir an zahlreichen Baustellen und Bauarbeitern vorbei, wo Sarah wieder alle Blicke auf sich zog.

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Am Abend bestiegen wir wieder einen Bus und waren mitlerweile so übermüdet, dass wir sogar ständig beim reden einschliefen. Die Stadt war immer mehr verstopft, aber auch herrlich beleuchtet. Unser nächstes Ziel in Abu Dhabi war einer der Fischmärkte am Hafen und danach wieder eine Shoppingmall, wo wir uns indisches Essen gönnten.

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Unser letztes Ziel war wieder eine Mall und danach bestiegen wir am zentralen Busbahnhof den Bus zurück zum Flughafen. Eigentlich wollten wir uns in Abu Dhabi noch die Formel 1 Strecke anschauen oder einen Abstecher in die nahe gelegene Wüste machen, jedoch war die Zeit einfach zu knapp. Ein längerer Urlaub in den Emiraten soll folgen, jedoch bin ich immer noch ein totaler Fan von Stopoverreisen.

Mit Etihad ging unser Flug mit Verspätung um 4.00 Uhr nachts 9 Stunden weiter Richtung Asien. Unter uns Indien, Thailand und China und dann die Küste vor den Philippinen. Hier drehten wir einige Kreise, da aufgrund eines Taifun-Sturms eine Landung in Manila unmöglich war.

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Irgendwann drehten wir dann ab und landeten am Clark-Airport von Los Angeles. Dieses Los Angeles lag aber auf den Philippinen unweit von der Hauptstadt Manila. Hier warteten wir eine Stunde bevor es wieder in die Luft ging. Mittlerweile war es schon wieder Abend, da der Zeitunterschied zu Deutschland bereits bei 6 Stunden lag (zu Abu Dhabi 3 Stunden). Dann folgten die ersten Turbulenzen und wurden immer heftiger. Da Asiaten wohl sehr ängstliche Menschen sind, war das Geschreie im Flugzeug groß und die ganze Situation auch für uns schlimmer, als sie wahrscheinlich letztendlich war. Wieder kreisten wir lange über Manila und versuchten dann endlich zu landen, doch kurz bevor wir den Boden berührten, starteten wir wieder durch und der riesige Vogel ging wieder in die Luft. Die Gebete um uns herum wurden immer lauter. Die Pilotendurchsage: Just enjoy the flight. Nach der danach gelungenen Landung waren auch wir froh mit etwa 3 Stunden Verspätung angekommen zu sein. Manila erwartete uns mit warmen Regenschauern und heftigen Sturmböen.

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Unser Hostel im Touristenviertel von Manila war schnell gefunden und da es schon Abend war, suchten wir erst ein Internetcafe und danach etwas essbares. Unser erster Eindruck von Manila war übel und sollte auch nach den 2 Wochen nicht viel besser sein. Überall schien es uns gefährlich, es waren nirgends Touristen zu sehen, überall bettelnde Kinder und zahlreiche Menschen die auf den Bordsteinen schliefen. Als wir Schüsse hörten, gingen wir in einen Supermarkt. In diesem fiel innerhalb weniger Minuten mehrmals der Strom komplett aus und irgendwann wurden Kerzen aufgestellt. Der Stromausfall war im kompletten Stadtteil und so hatten wir auch in unserem Hostel kein Strom. Das Manila Bay „Hostel“ war auch eher ein Stundenhotel mit großen Spiegeln an der Wand. Die ganze Nacht über folgten weitere Stromausfälle, was bei einer Stadt wie Manila, die überall kitschig beleuchtet ist, ganz schön krass sein kann. Dass Manila zu den gefährlichsten Städten der Welt gehört, wurde uns also gleich vor Augen geführt.

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Am nächsten Morgen liefen wir in die „grüne Lagune“ von Manila, den Rizal Park der eigentlich nicht besonders ist und auch hier waren wir die einzigsten Touristen.

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Nach einem Abstecher an die Manila Bay fuhren wir wieder zum Flughafen. Der Flughafen selbst besteht aus vier riesigen Terminals, welche allesamt einige Kilometer voneinander entfernt sind. Wir bestiegen am Terminal 3 die Billigairline Cebupacificair.

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Diese hat auf den Philippinen einen ausgezeichneten Ruf und unterhielt uns an Bord mit lustigen Spielchen, wo alle Passagiere mitmachten. Von der Insel Luzon, auf der Manila liegt, flogen wir über eine Stunde bis auf die Insel Bohol in die Hauptstadt Tagbilaran. Schon der Flug über die zahlreichen kleinen Inseln war beeindruckend.

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In Tagbilaran erwartete uns bewölktes Wetter, jedoch mit hohen tropischen Temperaturen. Am Mini-Aiport besteigen wir gleich eines der kultigen Tricycles, welche aus einem Motorrad und einem überdachten Beiwagen bestehen. Auf den Straßen von Tagbilaran herrschte Vekehrschaos, aber lediglich aus unzähligen Tricycles. Über eine Brücke brachte man uns auf die Insel Panglao. Diese überquerten wir und bekamen einen ersten Eindruck vom Tropenparadies mit seinen unzähligen Palmen und Holzhäusern.

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Unser Ziel war das Dumaluan Beach Resort. Dieses befand sich direkt an einem Traumstrand mit Palmen und Wassertemperaturen die 24 Stunden Dauerbaden möglich machten. Hier bezogen wir unser recht teures Zimmer mit Meerblick. Dieses war jedoch äußerst komfortabel. Natürlich ging der erste Weg zum Strand und ins Wasser und hier blieb ich auch die nächsten Tage.

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Die Abende verbrachten wir im resorteigenen Restaurant und speisten fast jeden Abend einen Meter vom Wasser entfernt zu Live-Musik und mit Cocktails. Um uns rum badeten die asiatischen Touristen bis in die Nacht hinein. Außer uns waren übrigens keine Euopäer da und auch nur wenige Australier. Jeden Morgen standen wir früh auf, einmal sogar um 5.00 Uhr um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. Endlich waren wir im Paradies angekommen.

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An einem Tag sprach mich ein Fischer an und am nächsten Morgen machten wir mit diesem einen Tagesausflug von 11 Stunden für umgerechnet 11€ pro Person. Dieser brachte uns mit seinem Schiff aufs offene Meer und hier trafen wir auf zahlreiche andere Boote, die sich allesamt versammelten um Delfine zu beobachten. Jedoch hatten wir Pech und nach langem suchen tauchte nur einmal kurz ein Delfin auf, der aber kaum zu sehen war.

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Danach steuerten wir eine fußballrunde kleine Insel namens Balicasag Island an. Hier einige Meter vor der Insel entfernt gingen wir in einem herrlichen Riff zum schnorcheln. Dabei konnten wir die tausenden bunten Fische füttern und die wunderschöne Unterwasserwelt begutachten.

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Danach ankerten wir auf der kleinen Insel und ruhten uns im Schatten aus und ich schaute mir etwas die kleine Insel mit seinen herrlichen Stränden und dem kleinen Dorf in der Mitte der Insel an. Eine unbeschreibliche Landschaft, urwaldähnlich mit unzähligen Palmen.

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Danach fuhren wir über das flache, türkisblaue Wasser auf die nächste Trauminsel.

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Diese sollte sofort für mich zum schönsten Ort der Welt werden. Die Insel Virgin Island war gerademal wenige Meter groß mit einigen Palmen und zahlreichen Kokosnüssen auf diesen. Drumherum zahlreiche Riffe und blaues Wasser wie aus dem Traumstrandkalender 😉 Das eigentliche Highlight der Insel war für mich die wenige Zentimeter unter dem Wasser liegende Sandbank, die in einem großen Halbkreis weit aufs Meer hinausragte.

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Der Ort war so unbeschreiblich schön, dass es wohl selbst auf Mauritius und den Seychellen kaum schöner sein konnte. Als wir die Sandbank zum ersten Mal betraten mussten wir beide laut loslachen, da wohl nur wenige Menschen einen Ort wie diesen wirklich mal zu sehen bekommen. Oder sie arbeiten ihr ganzes Leben um in der Rente mal so einen Ort besuchen zu können und wir steigen einfach ins Flugzeug und fliegen her.

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Hier blieben wir stundenlang im Wasser liegen, schossen zahlreiche Bilder und spielten mit den zahlreichen Fischen und Seesternen. Das schöne an der Sandbank war, dass wir diese auch fast ganz für uns alleine hatten. Danach schauten wir uns noch die kleine Insel an und sammelten Koskosnüsse.

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Unser Boot verschwandt auch mal eine Weile und erst einige Zeit später wurden wir wieder abgeholt und fuhren entlang von herrlichen verlassenen Stränden zurück zu unserem Resort.

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Am nächsten Tag gingen wir wieder stundenlang baden und liefen danach einige Kilometer am Strand entlang und durch ein kleines Dorf in Richtung des berühmten Alona Beaches.

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Am Ende des Dorfes lernten wir Al kennen. Dieser fuhr uns mit seinem Motorrad zum Alona Beach und bot uns sein Motorrad für den ganzen nächsten Tag für nur 8€ an. Übrigens auf den Philippinen hab ich gelernt wie man sogar zu fünft auf ein Motorrad sitzen kann.

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Vom Alona Beach waren wir etwas enttäuscht. Er ist total von Touristen (auch Europäern) überlaufen und viel ungepflegter als unser Traumstrand. Jedoch war viel geboten und alles schön beleuchtet. Auch das Essen beim Thailänder war hervorragend und konnten wir wieder direkt am Strand einnehmen. Am nächsten Morgen brachte uns Al sein Motorrad und wir fuhren los in Richtung Insel Bohol.

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Runter von Panglao mussten wir zuerst durch das Verkehrschaos von Tagbilaran und unser Motorrad für 2€ volltanken und dann fuhren wir zur Tarsier Sanctuary. Hier werden die kleinsten Affen der Welt gehalten, die Tarsieräffchen mit ihren riesigen Augen. Diese süßen Äffchen gibt es nur auf Bohol, sind jedoch fast ausgestorben. Die Sanctuary war aber leider noch zu und so fuhren wir weiter über herrliche kurvige Straßen und unwirkliche Landschaften.

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Die Straßen führten ständig durch Dschungelgebiete und überall am Straßenrand standen Palmen. Die Insel ist so wie man sich Asien vorstellt. Überall sind große Reisfelder, die teilweise unter Wasser stehen und von Bauern und Ochsen gepflügt werden.

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Direkt auf der Fahrbahn wurde überall in der Sonne der Reis getrocknet oder man konnte in Flüssen Frauen sehen wie sie Wäsche von Hand waschen. Ein tolles Gefühl durch diese spannende Landschaft mit dem Motorrad fahren zu können. Auch kamen uns ständig Busse entgegen, die total überfüllt waren und auf dessen Dächern zahlreiche Menschen saßen. Bilder wie ich sie bisher nur aus Afrika kannte. Auch die berühmten Jeepneys waren überall zu sehen. Ebenfalls waren viele Motorräder auf den Straßen. Auf diesen wurden Reissäcke aber auch tote oder lebende Schweine und vieles Weitere transportiert.

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Die Strecke führte dann durch eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf Bohol, den Manmade-Forest, ein Wald mit riesigen meterhohen Mahoganybäumen. Diese Bäume wurden von Menschen gepflanzt.

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Die Straße wurde immer kurviger und steiler und in einer Kurve, auf der Kies lag, rutschten wir plötzlich mit dem Motorrad von der Straße. Bis auf ein paar Kratzer blieben wir aber unverletzt. Trotz des Fahrtwinds waren wir dank der Temperaturen total nassgeschwitzt und froh als wir endlich die berühmteste Sehenswürdigkeit von Bohol erreichten. Die Chocolate Hills.

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Sie bestehen aus exakt 1268 großen Hügeln, welche zur „kalten Jahrezeit“ schokobraun aussehen. Wissenschaftler können sich bis heute nicht erklären wie diese Hügel von der Natur erschaffen wurden. Die Hügel sind zwischen 40 m und 120 m hoch und der Legende nach soll sie die Tränen eines Riesen sein, welche dann zu jenen Hügeln erstarten. Sie zählen zu den Wundern dieser Erde. Einen tollen Anblick bieteten die Hügel, jedoch waren sie zu dieser Jahreszeit schön grün. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stopp in Sevilla, wo wir über lange Hängebrücken über den Loboc-River liefen. Auf den Phillippinen haben übrigens zahlreiche Städte einen spanischen Namen aufgrund der früheren spanischen Besatzung.

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Unser nächster Stopp war einige Kilometer weiter unten am Fluß. Hier bekamen wir zum ersten Mal die kleinen Tarsieräffchen zu sehen und diese waren noch kleiner als wir uns das zuerst vorstellen konnten. Auch ein kleines 2 Wochen altes Babyäffchen hatten diese bei sich. Die Tarsiers haben auch eine ziemliche Ähnlichkeit mit Gramlins.

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Von hier aus machten wir wieder eine private Bootsfahrt den Loboc-River flussaufwärts zu den Wasserfällen. Der Loboc-River ist in ganz Asien bekannt, da er von der Natur her dem weltbekannten Amazonas in Südamerika zum Verwechseln ähnlich sieht. Eine atemberaubende Bootsfahrt durften wir hier erleben. Am Ufer standen auch zahlreiche Nipapalmen.

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Da unser Boot recht klein war, konnten wir direkt in die Wasserfälle reinfahren. Die größeren Touristenboote drehten schon bevor sie überhaupt in die Nähe der Wasserfälle kamen. Über den Fluß rasten auch zahlreiche Touristen an einem Seil, das in hunderten Metern hoch über die Schlucht gespannt war. Auf den Nervenkitzel hatten wir aber am heutigen Tag keine Lust mehr.

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Zurück nach Panglao Island hielten wir noch das ein oder andere mal und besuchten auf Panglao noch eine unterirdische Höhle. Die Hinag-Danan Caves.

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Den Abend ließen wir im Pool ausklingen. Den letzten Tag auf Panglao verbrachten wir wieder am Strand und lernten noch eine Gruppe Jugendlicher aus Davao City von der Insel Mindanao kennen. Die Insel ist die einzigste der Philippinen, vor welcher das Auswärtige Amt aufgrund der Gefahr vor muslimischen Terroristen warnt. Die Gruppe fiel uns besonders durch drei Schwule auf, die ein Haufen Bilder mit uns machen wollten.

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Am Nachmittag ließen wir uns nach Tagbilaran zum Hafen bringen.

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Hier bestiegen wir das Supercat-Speedboot, welches uns in 2 Stunden in die Hauptstadt Cebu der gleichnamigen Insel brachte. Hier trafen wir nach Tagen auf einsamen Inseln wieder auf die volle Ladung Zivilisation. Überall Menschenmassen, Leuchtreklamen und Stau.

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Unser Hostel, das Cebu Guesthouse, welches wir für die eine Nacht gebucht hatten, war erstaunlich komfortabel und sauber. Außerdem war es sehr zentral in der Mango Avenue und so liefen wir am Abend noch durch zahlreiche Straßen, gingen essen und kamen am Rotlichtviertel vorbei. Auch hier sah man die für Asien so typischen Ladyboys und zahlreiche Homosexuelle.

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Am nächsten Morgen ließen wir uns von einem Taxi zur einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit von Cebu bringen. Dem Taoist-Tempel im Stadtteil Beverly Hills. Dieser Stadtteil wird von der Polizei bewacht und seine Bewohner sind hauptächlich reiche Chinesen.

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Der Tempel war fantastisch und total bunt. Außerdem bestand er aus einer sehr gepflegten Gartenanlage, die sich den Berg hoch zog. Über verschiedene Treppen kam man zu den verschiedenen Tempelgebäuden.

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Auf dem Rückweg in die Stadt machten wir noch einen kurzen Stopp in den heruntergekommenen Slums, die direkt an den Stadtteil Beverly Hills angrenzen.

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Nach einem Frühstück ließen wir uns per Taxi über Mandaue City auf die Insel Mactan Island und dort in die Stadt Lapu-Lapu City bringen, in welcher sich der Internationale Flughafen von Cebu befand.

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Von hier brachte uns eine kleine Propellermaschine (10 Kg Gepäck waren nur erlaubt) in einer Stunde von Cebu nach Caticlan. Der Anflug des Aiports erfolgte schon herrlich mit Blick über die Insel Boracay und den White Beach.

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Der Caticlan-Airport lag auf der Insel Panay wenige Minuten von Boracay entfernt. Vom winzigen Flughafen brachte uns ein Tricycle direkt zum Hafen. Hier hatten wir wie überall auf den Philippinen eine Terminal Fee (Gebühr) und zusätzlich eine Umweltgebühr zu entrichten. Da wir bei unserer gesamten Reise eine Menge Terminals und Häfen ansteuerten und die Gebühren nicht immer sehr günstig waren, kam so ein ganz schön hoher Betrag zusammen.

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Im Nuh saßen wir auf einem Boot und schon waren wir auf der Trauminsel BORA-BORA-BORACAY. Zu unserem Resort brachte uns wieder ein Tricycle. Unser Resort Melindas Garden war nur wenige Fußmeter vom ofiziell schönsten Strand der Welt, dem 4 km langen White Beach entfernt. In zahlreichen Umfragen war dieser Beach immer vorne mit dabei. Unser Resort bestand aus wunderschönen Bambushäusern mit Moskitonetz über dem Bett und Hängematte direkt vor der Tür.

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Sofort waren wir am Traumstrand White Beach und verließen diesen auch den ganzen Tag nicht mehr.

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Die Abende verbrachten wir mit herrlichem Essen wieder direkt am Strand, schauten uns Sonnenuntergänge an und tranken ausgezeichnete Cocktails.

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Das beste Essen war ein herrliches Mongolisches Buffet. Am beeindruckensten auf Boracay fanden wir die Uferpromenade, die sich über die gesamte Länge des Strandes entlangzog und auf der man ununterbrochen auf weißem Sand entlangschlendern konnte.

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Es folgt eine Bar, ein Restaurant und ein Hotel nach dem anderen. Wohl einzigartig auf der ganzen Welt. Jedoch hatte die Insel Boracay gar nichts mit der Idylle von Panglao Island zu tun. Auf der gerade mal 10 km langen Insel gibt es weit über 1000 Hotels und Resorts und dennoch Ecken an denen man ungestört ist. Auch unser Resort lag sehr weit am Rande des White Beaches und so hatten wir ein Stückchen vom White Beach fast für uns alleine, da sich die meisten Touristen in der Mitte des White Beaches sammelten. In der ersten Nacht hatten wir in unserer Bambushütte noch ein schweres Gewitter zu überstehen.

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Da sonntags immer Hahnenkampftag auf den Philippinen ist, lieh ich mir ein Mountainbike für 3 Stunden und steuerte als erstes die Cockpit-Arena von Boracay an. Diese war für mich überraschend groß und auch der erste Kampf fing schnell an. Hierbei werden in einem Ring zwei Kampfhähne aufeinander losgelassen und mit einer scharfen Klinge an ihren Füßen schlitzen sie sich gegenseitig auf. Der erste Kampf ging nur knapp 4 Sekunden bis ein Hahn tot war und ich schaute mir danach einige weitere an. Die meisten Kämpfe gingen etwas länger und manchmal waren beide Hähne so zugerichtet, dass man kaum mehr den Sieger feststellen konnte. Meist wurde der Sieger aber wieder zusammengenäht wenn es sich noch lohnte. Dabei konnte man live zuschauen.

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Direkt neben der Arena befand sich eine riesige Mülldeponie, welche mir das größte Problem dieser kleinen Insel vor Augen führte. Wohin mit dem ganzen Müll und Abwasser der vielen tausend Touristen, die sich täglich auf dieser Trauminsel tummeln. Nach einiger Zeit verließ ich die Arena und steuerte noch einige schwer zu erreichende verlassene Buchten an und kam an weitere schöne Ecken der Insel.

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Zurück am anderen Ende des White Beaches, lernte ich eine philippinische Großfamilie kennen und deren Familienoberhaupt bot mir gleich seine zwei Töchter an. Ein Foto gemeinsam mit mir wollten sie zum Abschied auch noch. In Boracay sah man übrigens überdurchschnittlich viele hässliche Europäer mit jungen asiatischen Schönheiten. Nach 3 Stunden Fahrradfahren in praller Sonne war ich froh als ich das Mountainbike wieder zurückgeben durfte.

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Sarah ließ sich während meines Trips massieren (1 Stunde Ganzkörpermassage für gerade mal 5€).

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Am vorletzten Tag auf Boracay wollten wir nochmal schnorcheln gehen. Dieses mal ließen wir uns von zwei jungen Seglern zum Riff vor Crocodile Island bringen. Die Insel sieht von weitem aus wie ein Krokodil, daher der Name. Die Fahrt zum Riff dauerte schon eine Weile und am Riff war der Wellengang dann so hoch und die Strömung so stark, dass wir gleich vom Segelboot weggetrieben wurden und nur mit Rettungsweste wieder ans Boot herangezogen werden konnten. So konnten wir das Riff wenigstens mit festhalten am Boot beobachten. Der Wellengang zeerte aber ganz schön an unseren Kräften und so fuhren wir bald weiter.

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Der Wellengang war bald so hoch, dass es uns mehrere Male beinahe vom Boot runterwarf und dies wurde erst besser als wir die Insel wieder umrundet hatten und wieder auf der Seite des White Beaches waren. Hier ging unser Trip nach 3 Stunden Segeln zu Ende.

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Wieder genossen wir den Rest des Tages den White Beach und ärgerten Fischschwärme oder kletterten auf Palmen. Den letzten Abend verbrachten wir wieder mit Cocktails.

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Am nächsten Tag hieß es für uns wieder früh aufstehen und Abschied nehmen vom Dreambeach. Mein einzigstes Souvenir: zwei Flaschen Boracay-Rum. Vom Hafen in Caticlan brachte uns ein Van in über 90 Minuten durch Dschungellandschaften der Insel Panay zum Flughafen Kalibo. Hierbei konnten wir nochmal tolle Eindrücke vom Land sammeln.

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Am Flughafen sollte es eigentlich wieder mit einer Propellermaschine zurück nach Manila gehen, doch wurden wir nach einigen Minuten von der Fluggesellschaft Zestair ausgerufen und durften den 45 Minuten früher startenden größeren Jet nach Manila besteigen.

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In Manila kamen wir dieses mal am kleinen Domestic-Airport an und fuhren von hier per Taxi zu unserem Hotel Oasis Park. Dieses war überraschend komfortabel und bei den schwülen Temperaturen sprangen wir zunächst in den Hotelpool.

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Der eigentliche Grund für unsere Philippinenreise war eigentlich der, dass wir meinen Onkel, der seit vielen Jahren in Manila lebt, besuchen wollten. Aus verschiedenen Gründen war er aber wieder kurzfristig in Deutschland und so hatten wir ausreichend Zeit für Inselhopping. Denoch wollten wir zumindest die Familie meines Onkels und auch meinen Neffen kennenlernen. So verabredeten wir uns mit meinem Onkel seiner Freundin Michelle im Robinsons Place Shoppingcenter. Von unserem Hotel war dies nur wenige Minuten zu Fuß entfernt.

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Michelle kam mit ihrer Cousine und mit den beiden fuhren wir per Taxi Richtung Downtown. Hier liefen wir durch die runtergekommenen Straßen von Chinatown.

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Überall herschte ein unangenehmer Geruch, es gab zahlreiche Läden, die Gold verkauften und wir wurden ständig angbettelt und angestarrt. Zu Fuß kamen wir durch ganz Chinatown und auch über die Brücken der vielen Kanäle. Die Kanäle waren die dreckigsten Gewässer die ich je gesehen hatte.

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Das Wasser stank wie die Hölle, war pechschwarz und überall schwamm Müll herum. Ein Fisch würde in diesen Gewässern wohl nur wenige Sekunden überleben. Da wir nirgends eine günstige Fahrgelegenheit fanden, liefen wir eine ganze Weile weiter durch die Gassen und kamen so zu einem Straßenmarkt, welcher so überfüllt war, dass man kaum laufen konnte.

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Überall Lärm, Gestank und neue Eindrücke und die Sonne knallte von oben runter. Am Ende des Marktes fanden wir wieder ein Tricycle und ließen uns von diesem erstmal ewig durch den Stau bringen. Dabei kamen wir kaum voran.

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Irgendwann erreichten wir aber den Stadtteil Tondo, den Wohnort von Michelle und meinem Onkel. Tondo ist der ärmste und gefährlichste Stadtteil von Manila. Er ist am dreckigsten und besteht hauptsächlich aus Blech- und Holzhütten. Das Slum Tondo wird von über 2 Millionen Slumbewohnern bewohnt. Im Haus von Michelle, eines der besseren hier im Stadtteil, trafen wir sofort auf die ganze Familie und meinen Neffen. Von der Familie wurden wir super umsorgt. Sarah bekam eine Massage, mir wurde der neueste Film Fast and Furios 4 besorgt und am Ende wurde noch für uns Chicken mit Reis gekocht. Auch vom familieneigenen Kiosk durften wir uns ständig Süßigkeiten nehmen.

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Besonders nett war Michelles Bruder, welcher dringend eine europäische Freundin sucht. Am späten Abend verließen wir wieder die Familie und fuhren mit Michelle und Cousine zurück in Richtung unseres Hotels. Der Taxifahrer war aber der totale Psychopath, wahrscheinlich besoffen fuhr er übermütig über jede Kreuzung, an der rot war und entging einmal nur knapp einem Zusammenstoß durch starkes abbremsen. Nachdem wir die Fahrt überlebt hatten, suchten wir in der Nähe unseres Hotels ein anderes Taxi für Michelle und ihre Cousine, doch da der Stadtteil Tondo so einen schlechten Ruf in Manila hat, traute sich kein Taxifahrer die Mädels dort hinzubringen. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns von den beiden und ließen sie auf sich allein gestellt. Zurück im Hotel hörte man durch die Wände lautes Gestöhne von Prostituierten, wohl typisch für Manila. Den letzten Tag auf den Philippinen begann ich wieder mit Baden im Pool. Danach legte ich mich mit einem Taxifahrer an. Dieser Zigeuner brachte uns zur größten Shoppingmall Asiens, der Mall of Asia. Hier verbrachten wir den ganzen Tag mit Shoppen und sahen dabei einige Kolosse der US-Navy, die überall in der Mall auf Plakaten angekündigt wurden.

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Im Supermarkt wurden übrigens immer wieder Parolen durch die Lautsprecher gerufen und alle Angestellten mussten in die Hände klatschen. Tolle Mitarbeitermotivation 😉 Danach verließen wir die für mich hässlichste Stadt, die ich je gesehen hatte. Manila braucht sich über seinen Touristenmangel nicht wundern. Die Stadt hat keinerlei Sehenswürdikeiten zu bieten und überall muß man aufpassen, dass man nicht verarscht oder überfallen wird.

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Am Abend am Flughafen hatten wir noch eine überteurte Flughafengebühr zu entrichten und konnten danach unsere 24-stündige Rückreise über Abu Dhabi an den Bodensee antreten. Hier kamen wir am nächsten Tag mit jeder Menge neuer Eindrücke, 10 gesehenen Inseln, 2 Flaschen Rum und dem bisher schönsten Urlaub unseres Lebens im Gepäck an.

Salzburg

Donnerstag, Mai 5th, 2011

Dieser Kurztrip führte mich in die Mozartstadt Salzburg. Doch zuerst machte ich auf der fünfstündigen Fahrt noch einen Stopp in München. Hier steuerte ich das Konzentrationslager in Dachau an und betrat genau 66 Jahre nach der Befreiung des Lagers das historische Gelände.

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Am 29. April 1945 wurde dieses von den Amerikanern befreit und am heutigen 29. April 2011 waren einige KZ-Überlebende anwesend. Des Weiteren wurde ein Buch vorgestellt, welches dem Großteil der über 40.000 hier getöteten Menschen einen Namen gibt. Bei einigen tausend war dies aber nicht mehr möglich, da man nicht mehr nachvollziehen kann, wer an diesem schrecklichen Ort hingerichtet wurde.

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Nach diesem beeindruckenden Rundgang über das große Gelände mit Bunkern, Baracken und Vergasungsräumen, schlug ich noch etwas Zeit in München tot und erreichte um kurz vor 22.00 Uhr Salzburg.

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Hier bezog ich mein für zwei Nächte gebuchtes Hotel Meininger. Dieses war sehr modern und hatte sogar TV-Geräte auf den Zimmern. Das 6er-Zimmer teilte ich mit 5 Französinnen. Am nächsten Morgen lief ich zum nahegelegenen Holiday Inn Hotel und nahm hier am Casting von FTI teil. Diese Casting war der eigentliche Grund meiner Salzburg-Reise. Hier war ich neben vielen Österreichern und einem Ungarn der einzige Deutsche. Nach erfolgreichem bestehen des Castings bekam ich von FTI ein Jobangebot als Animateur in Ägypten, welches ich im November antreten werde. Nach dem Casting lief ich in die Innenstadt von Salzburg.

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Hier lief ich wie zahlreiche Touristen durch die prächtigen Gärten des Schlosses Mirabell und von überall war die beeindruckende Burg Hohensalzburg zu sehen. In der Innenstadt war der übliche Touristentrubel los und alles erinnerte an den berühmtesten Sohn der Stadt – Mozart. Überall gibt es Shops in dem Mozartkugeln in allen möglichen Variationen verkauft werden.

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Auch am Geburtshaus von Mozart und am Dom kam ich vorbei und schlenderte durch die bekannte Getreidegasse. In Salzburg steht übrigens auch das Schwesterhotel vom berühmten Sacher-Hotel in Wien. Auch hier wird die originale Sacher-Torte hergestellt.

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Nachdem alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert waren, lief ich Richtung Flughafen und in der Nähe der Startbahn, traf ich auf das neue Stadion von Austria Salzburg. Die Austria traf heute auf WSG Wacker aus der Swarovski-Stadt Wattens.

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Das Spiel schaute ich mir von der an das Stadion angrenzenden Sonnenterrasse des Tennisclubs an und sah ein spannendes 0:0. Das interessanteste am Spiel war aber der gute Support der Salzburger Ultras. Nachdem der Sponsor Red Bull den ehemaligen Verein Austria Salzburg aufkaufte und ein großer Teil der Fans dagegen Sturm lief, gründete ein Teil dieser Fans den neuen Verein Austria Salzburg. Unverständlich für mich aber, warum dieses Team genau neben dem Red-Bull-Hangar 7 seine Heimspiele austrägt.

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Diesen Hangar 7 schaute ich mir ebenfalls an. Im Hangar befindet sich ein Museum mit zahlreichen Formel 1 Boliden und Flugzeugen. Im Hangar befindet sich auch ein luxuriöses Restaurant in dem man sich zu Live-Klaviermusik von Starkoch Eckart Witzigmann bekochen lassen kann.

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Ein weiteres Highlight im impulsanten Gebäude: Das schwebende Restaurant an der Decke des Hangars.

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Danach schaute ich mir Salzburg bei Nacht an und trat am nächsten Tag die Rückreise an den Bodensee an.

Istanbul

Dienstag, April 12th, 2011

Nach vielen Jahren war für mich mal wieder ein Besuch in der Türkei fällig. Und damit auch mein erster Besuch der Metropole Istanbul. Pegasus Airlines machts für knappe 125€ möglich.

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Nach meiner nächtlichen Arbeit im Club und einem kurzen Frühstück daheim, fuhr ich direkt nach Echterdingen und von hier eine S-Bahn-Station zum Flughafen Stuttgart. 2 1/2 Stunden später landete ich gut 50 Km vom Bosporus entfernt am Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen. Benannt nach einer Türkischen Kampfjetpioltin.

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Hier erwartete mich Serkan, ein super netter deutsch-türke den ich durch eine meiner ehemaligen türkischen Klassenkameradinnen kennenlernte. Wir verstanden uns auf Anhieb bestens, hatten wir doch beide die ähnliche chillige Lebenseinstellung. Mit dem Bus an der neuen Formel-1-Rennstrecke vorbei, waren wir in knapp 2 Stunden am Fährhafen Kadiköy auf der asiatischen Seite von Istanbul.

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Für 1,75 TL gelang uns die Überfahrt per Schiff auf die Europäische Seite, genauer gesagt nach Eminönü nahe der Galatabrücke.

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Von hier steuerten wir zu Fuß mein Moonstar Hostel im Sultanahmet-Viertel unweit der vielen Sehenswürdigkeiten an. Hier bekam ich einen ersten Eindruck von der blauen Moschee und der weltbekannten Hagia Sophia Moschee.

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Der erste Eindruck von Istanbul war überragend, lediglich das schlechte Wetter mit viel Nebel und etwas Regen, was im April eigentlich sehr untypisch ist, trübte meine Stimmung. Ich war zwar schon in vielen Großstädten, aber in Istanbul hat man das Gefühl das diese Stadt kein Ende findet.

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Da Serkan sehr an der Türkischen-Schauspielszene interessiert ist, wollte er mir als erstes den Taksim-Platz und das hier stattfindende Filmfestival und die um diese herum befindliche Club- und Restaurantszene zeigen. Hier kam ich gleich zu den ersten türkischen Spezialitäten wie einem Dürüm und einem wörtlich Übersetzten „Nassen Burger“.

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Danach zogen wir durch die Bars und Pubs und trafen auf einige türkische Schauspieler und TV-Moderatoren, welche ich natürlich allesamt nicht kannte. Das Preisniveau war in diesen Ecken, unweit vom Taksim-Platz auch überdurchschnittlich hoch.

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Da ich eine längere Zeit kein Bett mehr gesehen hatte, war ich aber dann froh das wir nicht bis in die frühen Morgenstunden unterwegs waren und ließ mich mit dem Taxi günstig zu meinem Hostel transportieren.

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Nach einem überraschend gutem Frühstück mit Blick auf das vernebelte Marmara-Meer und die kaum erkennbaren Prinzen-Inseln, lief ich zunächst erstmal durch mein Viertel und danach geradewegs zum Kapali Carsi, dem großen Bazar. Dieser gehört sicher zu den Hauptattraktionen in Istanbul und ist beeindruckend groß.

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Danach fuhr ich per Tram und Metro-Bus in Richtung Atatürk-Airport und stieg in Ataköy unweit des Sinan Erdem Domes aus. In diesem sollte heute ein Basketballspiel der ersten türkischen Liga stattfinden.

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Efes Pilsen gegen Banvit Bandirma hieß die Partie im nagelneuen 16.500 Zuschauer fassenden Dome. So viele waren am heutigen Tage jedoch nicht da, aber die Stimmung war schon aufgrund der zahlreichen Gästefans von Banvit sehr gut. Nach dem Spiel fuhr ich mit der Tram ewig lange durch die ganze Stadt bis in den Stadtteil Besiktas, welcher unterhalb vom Taksim-Platz liegt. Hier hatte ich das erstemal einen sehr guten Blick auf die Nachts beleuchtete Bosporus-Brücke. Hier befanden sich auch zwei rießige gerade ankernde Kreuzfahrtschiffe und außerdem waren hier zahlreiche Cafes und Shisha-Bars. Auch in eine Moschee kam ich gerade, als durch die Lautsprächer zum Gebet aufgerufen wurde.

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Danach lief ich durch zahlreiche enge Gassen bis hoch in die Fußgängerzone und schaute mir die überfüllte Shoppingzone an. Am späteren Abend war wieder Clubbing angesagt. In die meisten kam man jedoch ohne weibliche Begeleitung garnicht rein. Nur in einen Club der aber schon teuer aussah, durften wir. Hier kam ich zum ersten Mal zum Genuss eines türkischen Rakis und wir bekamen einen Obstteller den wir garnicht bestellt hatten. Auch eine Bauchtanzshow wurde geboten. Die Rechnung lag dann bei umgerechnet knapp 100€ pro Person, bezahlt hab ich aber nicht mal die Hälfte dieser überteuerten Rechnung, was den Unmut der Besitzer voll auf uns zog. Auch mit 50€ fühlte ich mich schon ordentlich verarscht.

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Zurück zum Hostel kam ich noch am Galataturm und an der Galatabrücke vorbei, wo zahlreiche Angler anwesend waren. Im Hostel lernte ich noch zwei Amerikanerinen aus New Jersey und Kalifornien kennen, welche ich dann noch bis in die Nacht hinein nach ihrem Heimatland ausfragte. Schließlich möchte ich bald in die Staaten.

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Am nächsten Morgen war dann wieder etwas Sightseeing angesagt. Zuerst die blaue Moschee von innen und dann die Cisterna Basilika, ein interessantes Wasserreservoir aus dem 6. Jahrhundert mit zahlreichen Säulen.

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Nach einem Besuch beim geschlossenen Basar und den umliegenden Moscheen, lief ich dann Rund eine Stunde bis zur Yedikule, der Sieben-Türme-Festung.

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Nicht weit von hier liegt die Abdi Ipekci Arena (Fassungsvermögen 12.500 Zuschauer) in welcher heute wieder ein Spiel der ersten türkischen Basketballliga zwischen Galatasaray und Aliaga Petkim stattfand, welchem ich für 5 TL folgen konnte.

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Der Support der Gala-Fans war super, jedoch konnte man es in der Halle kaum aushalten, da diese von den Betreibern total überheizt wurde, das es schon Saunaähnlich in der Halle war.

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Nach dem Spiel lief ich sofort in das nahegelegene Zeytinburnu-Stadyumu und schaute mir hier das Spiel der 3. Liga Zeytinburnu sK gegen GO Pasa Spor an. Vom Support kam wieder viel von den Gästefans und das alte Stadion war zumindest auf der großen Haupttribüne sehr gut besetzt.

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Nach dem Spiel machte ich mich auf zum Atatürk-Airport. Von hier sollte es eigentlich einen Bus ins weiter draußen gelegene Atatürk-Olympiastadion geben. Jedoch wusste davon am Airport niemand und so verzichtete ich auf das Spiel zwischen Istanbul BB und Bucaspor. Danach fuhr ich wieder zurück in die Stadt und von dort mit dem Schiff rüber nach Kadiköy.

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Hier traf ich wieder auf Serkan und auf zahlreiche Fenerbahce-Fans. Unweit von hier befand sich das Fenerbahce-Stadion, wo in wenigen Minuten das Topspiel gegen Bursaspor stattfand. Dieses war jedoch restlos Ausverkauft und die Schwarzmarktpreise bekanntlich überteuert und auch Serkan konnte tagelang nirgendwo Tickets auftreiben. So beschlossen wir das Spiel bei ihm zu Hause im TV anzuschauen. Mit einem Dolmus (Sammeltaxi) waren wir schnell bei Serkan. Er lebt gemeinsam mit seinem Cousin, dessen Freundin und einem guten Freund im Stadtteil Göztepe. Hier wohnen sie in einer Wohnsiedlung in einem mit Security immer bewachten Hochhaus im obersten Stockwerk über 2 Etagen und mit super Blick über ganz Istanbul.

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Kaum waren wir in der Wohnung, schon kam auch sein Cousin von seinem London-Trip zurück, wo er einen Preis für wohltätige Arbeit verliehen bekam. In Istanbul arbeitet er für Pepsi. Serkan studiert mit dem Ziel Deutschlehrer zu werden. In der Türkei kann man sich übrigens Essen von Mc Donalds, Pizza Hut und auch Alkohol rund um die Uhr ins Haus liefern lassen, was wir umgehend taten. Danach bekamen wir das Auto von Serkans Cousin und starteten eine 3-Stündige Stadtrundfahrt.

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Zuerst entlang am Bosporus mit super Blick auf die europäische Seite und den Dolmabahce-Palast (Sterbeort von Atatürk) und dann hoch Richtung Schwarzes Meer.

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Danach nahmen wir die zweite Brücke rüber auf die Europäische Seite und schauten uns das neue Stadion von Galatasaray an. Als nächstes fuhren wir durch zahlreiche Viertel die bekannt für gewisse Spezialitäten wie zum Beispiel Waffeln sind. Dann durch einige Reichenviertel (vorbei an der ehemaligen Yacht von Atatürk) und an zahlreichen Shoppingcentern vorbei. Immer wieder machten wir Stops für gute Fotos, zum Beispiel auch an der Festung Rumeli Hisari.

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Danach fuhren wir wieder über die Bosporus-Brücke und vorbei am Fenerbahce-Stadion und entlang der bekannten Einkaufsmeile Bader-Straße zurück zu Serkans Wohnung. Hier hatte ich ein super Bett mit Panorama-Blick.

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Von hier oben hört man den Aufruf durch die Lautsprecher zum beten übrigens doppelt so lange wie am Boden, da man durch die Höhe weitaus mehr Moscheen im Umkreis hört.

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Den nächsten Tag konnte ich endlich mal mehr als die täglichen 5-6 Stunden schlafen und startete den Tag mit einem leckeren türkischen Frühstück.

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Eigentlich wollte ich an diesem Tag die Prinzen-Inseln besuchen, aber aufgrund des nicht schwindenden Nebels war es Sinnlos diese anzusteuern. Vor meiner Reise nach Istanbul hieß es auf Wetter.de noch jeden Tag Sonnenschein in Istanbul, die Realität war keine Sekunde Sonnenschein. So verbrachten wir den halben Tag mit FIFA 11 zocken und am Abend fuhr ich nochmal rüber nach Europa.

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Hier lief ich wieder durch den gerade endenden Basar und danach zu meinem Hostel, meine restlichen Sachen holen. Dieses hatte ich zwar für 4 Nächte gebucht, doch aufgrund der Einladung in Serkans Wohnung verbrachte ich nur 2 Nächte im Hostel und bezahlte für diese gerade mal die 10% Anzahlung, da der Rezeptionist bei Anreise vergaß nach dem Rest zu fragen. Eigentlich hätte ich freiwillig bezahlt, aber da wir in einem Club so abgezockt wurden, wollte ich dies hiermit wieder ausgleichen.

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Nach einem Rundgang nochmal an allen Sehenswürdigkeiten vorbei und einem letzten Moschee-Besuch fuhr ich wieder rüber nach Kadiköy. Hier traf ich wieder auf Serkan und wir gingen im Kadiköy-Viertel lecker essen. Den Abend beendeten wir in einer Shisha-Bar mit Wasserpfeife, Kiwi-Tee und Backgammon.

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Backgammon ist das beliebteste Brettspiel in der Türkei und wird an jeder Ecke gespielt.

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Am nächsten Morgen nach 2 Stunden Schlaf verabschiedete ich mich von meinem Gastgeber Serkan. Nochmal vielen Dank an dich, selten so einen großzügigen und überfeundlichen Gastgeber gehabt.

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So war ich schon früh am Airport, da ich doch noch befürchtete das mein Hostel seinen Irrtum bemerkte und die Flughafenpolizei einschaltete. Schließlich hatte ich schon schlechte Erfahrungen auf Ibiza mit Festnahme und Polizeiverhöhr aufgrund einer missglückten Kreditkartenzahlung gemacht. Dem türkischen Knast entkam ich aber und konnte nach 2 Stunden warten den Pegasus-Flieger in Richtung Stuttgart besteigen. Das Pegasus-Pferd mit Flügeln ist übrigens ein sehr fragwürdiges Logo für eine Fluggesellschaft, stürzt dieses Pferd doch laut der Sage am Ende ab. Vom Nebligen Istanbul war ich dann wieder in 150 Minuten im warmen und sonnigen Deutschland.

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Istanbul kann ich nur jedem empfehlen. Überall wird man als deutscher Willkommen geheißen und jeder spricht positiv über Deutschland, was wohl auch daran liegt dass das Stadtbild von Istanbul wohl deutlich anders aussehen würde ohne die deutschen Einflüsse. Viele Gebäude und Bauwerke wie zum Beispiel die Galatabrücke wurde von Deutschen gebaut und finanziert. Überall war man sehr hilfsbereit und entschuldigte sich bei mir für das schlechte Bild was wir Deutschen von Türken haben, welches hauptsächlich durch das manchmal sehr zweifelhafte Verhalten der „Türkischen Mitbürger“ in Deutschland ausgelöst wird. Insgesamt änderte sich durch diesen Istanbul-Besuch mein Bild von der Türkei sehr, den die Touristenküste zwischen Antalya und Alanya hat nicht viel mit der Türkei zu tun.

Teneriffa, La Gomera & Gran Canaria

Dienstag, März 29th, 2011

Nach turbulenten Wochen in der arabischen Welt, die wir teilweise hautnah miterlebten, kam es auch noch dazu, dass mein Monate vorher gebuchter Ägyptenurlaub von der Reiseagentur storniert wurde. Dort wollte ich eigentlich meine Schwester besuchen, die zu der Zeit in Ägypten als Animateurin arbeitete. Da sie aber sicherheitshalber nach einigen Wochen auch heimgeschickt wurde, war meine Stornierung gar nicht mehr so schlimm. Als sich die Lage wieder beruhigte, hätten wir dann doch wieder nach Ägypten reisen sollen, doch nach langem hin und her beschloss ich die ganze Sache sein zulassen, zumal die Urlaubsorte in Ägypten wie ausgestorben sein sollen. Da mein Vater gerade auf den Kanarischen Inseln weilte, buchte ich dann kurzfristig einen Ryanairflug ab Frankfurt Hahn nach Teneriffa. Am Tag vor dem Abflug steuerte ich bereits Frankfurt an und besuchte meinen Kollegen Kaiser.

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Hier besuchte ich auch das Zweitligaspiel zwischen dem FSV Frankfurt und FC Ingolstadt (1:2). Für dieses bekam ich vor dem Stadion ein Ticket im Wert von 30€ in bester Lage geschenkt. Derzeit kann ich mich kaum in der Nähe eines Stadions aufhalten, ohne ein Ticket zugesteckt zu bekommen, was für ein Glück.

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Am nächsten Tag, nach einem ausgiebigen Frühstück bei Kaiser, steurte ich den über 130 Kilometer von Frankfurt gelegenen Billigairport Hahn an. Direkt am Airport waren Parkplätze teuer, aber im nur wenige Meter entfernten Dorf Lautzenhausen verdienen die Bauern ihr Geld mit Parkplatzvermietung. Absolut jeder bot Parkplätze an und das Dorf hat bestimmt 10 Mal soviel Parkplätze wie Einwohner. Für 2,50 € pro Tag fuhr mich die nette Bäuerin auch noch direkt zum Terminal.

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Dieses war bereits voll von Leuten des Technischen Hilfswerks (THW), die allesamt auf dem Weg ins Erdbeben- und Tsunamigebiet von Japan waren, wo sich am Tag zuvor ein Erdbeben der Stärke 8,9 ereignete.

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Ich flog von hier gut 5 Stunden nach Teneriffa Süd.

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Lanzarote

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Fuerteventura

Der Landeanflug erfolgte herrlich über die Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria und kurz vor der Landung tauchte noch der über 3.700 m Hohe Berg Teide aus den Wolken auf.

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Am Samstagabend erreichte ich das Touristengebiet von Teneriffa und die Ferienwohnung meines Vaters und dessen Freundin Renate. Unser Hund Coco war auch anwesend.

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Der Urlaub wurde ihnen aber ziemlich versaut, da man in Spanien mit Hund weder Taxis noch Busse, Schiffe oder gar den Strand nutzen darf. Außerdem mussten sie die ersten Tage in einem kleinen Zimmerloch verbringen, da die Kanaren gerade wegen den vielen Umbuchungen aufgrund der Unruhen in Ägypten & Tunesien hoffnungslos überfüllt sind. Den Abend liefen wir erstmal die 3 Touristenorte Costa Adeje, Playa de las Americas und Los Cristianos ab. Am nächsten Tag steuerten wir den Urlaubsort Los Gigantes an. Hier befindet sich eine atemberaubende Steilwand und unterhalb von dieser der bekannte schwarze Sandstrand von Los Gigantes.

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Dieser war aber aufgrund der 2009 runterstürtzenden Felsen, wobei 2 Touristen getötet wurden, immer noch gesperrt. Hier lernten wir einen deutschen Rentner kennen, der uns mit seinem Auto die schönsten Ecken der Umgebung zeigte.

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Dabei kamen wir auch zum größten Pool Europas in einer Hotelanlage direkt am Atlantischen Ozean. Danach speisten wir in einem deutschen Restaurant lecker Knödel mit Gulasch uvm.

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Nachdem wir eine Weile den Surfern zuschauten, fuhren wir zurück an die Costa Adeje.

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Am nächsten Tag war eigentlich mein Plan die Nachbarinsel La Gomera zu besuchen, da ich aber die erste Fähre verpasste, verschob ich mein Vorhaben auf den nächsten Tag. Den heutigen Tag verbrachte ich damit, mir die Touristenküste nochmals genau anzuschauen und schaute mir die Höhlen einiger hier zahlreich lebenden Obdachlosen an.

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Das Wetter war wieder ganz anders wie erwartet sehr regnerisch, am Abend schaffte ich es jedoch noch bei etwas Sonnenschein in unseren Hotelpool.

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Am nächsten Morgen um 8.45 Uhr schaffte ich dann endlich die Überfahrt mit der Reederei Naviera Armas nach La Gomera.

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Diese Überfahrt erwies sich aufgrund des stürmischen Wetters als äußerst schauklig und bei den zahlreichenden Gästen, die sich bereits am Übergeben waren, wurde mir auch ganz schlecht. Mein Magen hielt jedoch durch.

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In der Hauptstadt von La Gomera, San Sebastian, steuerte ich als erstes den Busbahnhof an und fuhr von dort mit dem Bus ins Landesinnere. Die Fahrt ging hoch auf einige 100 Meter, entlang an steilen Küstenstraßen.

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Mitten im Urwald verließ ich den Bus und betrat den einzigen Urwald (Regenwald) den es in Europa gibt. Dieser war von der Flora und Fauna atemberaubend und total verwuchert. Durch diesen wanderte ich eine ganze Weile, solange bis der Regen immer heftiger wurde und ich zurück zum Bushalt umkehrte.

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Hier stand ich eine gute halbe Stunde im strömenden Regen. Da das Busnetz auf La Gomera eine Katastrophe ist, war ich gezwungen zu trampen. Alle 3 Autos, die in dieser halben Stunde vorbeikamen, wollten mich mitnehmen, fuhren aber alle in eine Richtung in die ich nicht wollte. Erst der vierte fuhr ins Rey Gran Valley. Dieser war ein sehr netter Venezulaner, der hier auf La Gomera mit seiner Familie lebte und durch die Wirtschaftskrise fast alles verlor. Sauer war er aber nur auf die Spanische Regierung. Da er selbst nur Spanisch sprach, konnte ich gleich mal wieder meine Spanischkentnisse beweisen. Auf La Gomera wird übrigens die Pfeiffsprache gesprochen, die einzigartig auf der Welt ist und nur hier auf dieser kleinen Insel gesprochen wird. Vorgepfiffen hat mir aber niemand was.

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Unterwegs ins Rey Gran Valley, ein steiles riesiges Tal, nahmen wir am Straßenrand noch eine Schweizerin und ihren ägyptischen Mann mit.

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Im Küstenort ließ der nette Venezulaner uns alle raus und ich machte mich zunächst auf die Gegend zu erkunden. Entlang der Steilwand kam ich zum herrlichen dunklen FKK-Strand. Hier stieß ich auch auf viele Hippies und Aussteiger. Überhaupt war La Gomera im Gegensatz zu Teneriffa total beschaulich und voll von chilligen Menschen.

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Als ich alles gesehen hatte, fuhr dann doch noch ein Bus durch den Urwald und durch zahlreiche schnucklige Dörfer zurück in die Hauptstadt San Sebastian.

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Auf La Gomera scheint die Zeit echt stillgestanden zu sein. Es ist alles sehr beschaulich, voller Natur und auch die Hauptstadt ist alles andere als eine große Stadt.

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Diese schaute ich mir noch ein bisschen an und genoss den herrlichen Blick rüber nach Teneriffa und den Vulkan Teide, bevor mich ein Schiff wieder zurück nach Teneriffa brachte.

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In Los Cristianos lief ich noch eine Weile umher und machte mich dann auf den Weg zum Stadion Antonio Dominguez.

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Hier in diesem großen Olympiastadion fand ein Spiel der Copa Heliodoro zwischen CD Marino und UD Realejos statt (6:0) welches außer von mir noch von zahlreichen Engländern begutachtet wurde. Am nächsten Tag ging ich in das Wasserspaßbad Siam Park, welches zu den besten der Welt gehören soll.

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Die Rutschen und besonders der Turm von dem man steil durch ein Haibecken rutscht, sind spektakulär. Und auch die größte künstliche Welle von über 3 Metern ist atemberaubend. Wenn man sich geschickt anstellt, kann man sich von dieser Welle in Windeseile durchs komplette Becken tragen lassen. Aber aufgrund des kalten Wassers und der teuren Eintrittpreise gehört der Park für mich definitiv nicht zu den besten Parks in denen ich bereits gewesen bin. Direkt neben mir frohr auch noch Gisele von Germanys Next Topmodel und ihr tätowierter Freund. Den Abend ließ ich mit meiner Familie noch gemütlich ausklingen.

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Am nächsten Tag mitten in der Nacht stand ich wieder auf und um kurz nach 7.00 Uhr erreichte ich die fast 100 Kilometer entfernte Hauptstadt von Teneriffa, Santa Cruz.

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Von dieser bekam ich einen kurzen Eindruck und setzte dann wieder mit der Reeederei Naviera Armas rüber nach Gran Canaria.

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Die 2 1/2 Stundenfahrt auf dem Luxusschiff mit Pool, Fitnessraum, Kinderspielplatz und Kino vergingen wie im Flug und für günstige 24€ für Hin- und Rückfahrt erreichte ich die Hauptstadt von Gran Canaria, Las Palmas.

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Von dieser fuhr ich direkt mit dem Bus 1 1/2 Stunden in den Süden bis in die Touristenmetropole Playa de Ingles. Hier besuchte ich als erstes die Touristenpromenade und das bekannte Yumbo-Shoppingcenter, welches besonders für seine Schwulenszene bekannt ist.

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Der eigentliche Grund für meinen Besuch Gran Canarias waren aber die Dünen- bzw. Wüstenlandschaft von Maspalomas. Diese erstreckt sich auf über 4 Kilometern von Playa de Ingles bis zum Leuchtturm von Maspalomas. Diese beeindruckenden Dünen durchwanderte ich über 2 1/2 Stunden und war von der Landschaft total begeistert.

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Dabei ließ ich wirklich keine steile Düne aus und war beeindruckt von der Höhe der Dünen. Nach der Ägytischen Wüste und der Tunesischen Sahara mein dritter Wüstenkontakt, welcher mich immer wieder total fasziniert. Aus diesem Grund plane ich derzeit eine längere Wüstentour im Sommer. Hier in den Dünen liefen oder lagen meist überall Nackte rum, da das ganze Gebiet als Nudistenstrand ausgewiesen ist. Meist waren diese aber sehr unansehnlich und deutlich im hohen Alter.

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FKK-Volleyball in den Dünen

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Am Ende der Dünen werden diese wieder deutlich grüner und auch ein herrlich aussehender See kommt zum Vorschein. In Maspalomas schaute ich mir wieder die Touristenzone an und lief noch einige Meter die Costa Meloneras entlang.

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Danach nahm ich den nächsten Bus in Richtung Inselhauptstadt und lernte in diesem zwei nette Holländer kennen, von denen ich mir nicht sicher war ob sie nicht ein schwules Pärchen waren. Zurück in Las Palmas lief ich noch kurz durchs Shoppingcenter Muelle und nahm danach die letzte Fähre zurück nach Teneriffa. Auf Gran Canaria und Teneriffa findet übrigens jährlich der zweitgrößte Carneval der Welt (der größte in Rio) statt, wovon ich das Siegerkostüm im Shoppingcenter begutachten konnte.

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Bei nem guten James Bond Movie verging die Rückfahrt recht schnell, doch aufgrund einer kleinen Verspätung verpasste ich in Santa Cruz den nächsten Bus und war daher erst weit nach Mitternacht zurück an der Costa Adeje. Hier hatte ich nur ein paar wenige Stunden Schlaf, bevor es für mich erneut zum Busbahnhof ging und ich von dort den einzigen Bus pro Tag in den Las Canadas del Teide Nationalpark nahm. Da die letzten Tage die Strecke hoch auf den Teide wegen zuviel Schnees in tiefen Lagen gesperrt und das Wetter am heutigen Tage perfekt war, war hier heute die Hölle los. Dutzende Busse schlichen die steilen Bergstraßen hoch in den Nationalpark.

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Kaum richtig drin im Nationalpark, wandelte sich die Natur sofort vom Wald in eine Vulkanlandschaft. Wer so etwas wie ich noch nie gesehen hatte, für den war dies auf jeden Fall beeindruckend. Im Park selbst lief ich erstmal einige Touristenwege, bevor ich verbotener Weise durch die atemberaubende Felslandschaft kletterte und Orte suchte, die die meisten nicht zu sehen bekommen. Hier war es überall totenstill und es war gar nichts mehr zu spüren vom hektischen Trubel der Touri-Gruppen.

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Nach einigen Stunden lief ich dann wieder auf Touristenwegen und merkte, dass man auf diesen die ganzen wirklich interessanten Sachen, wie die versteinerten Lavaströme, nur von weitem zu sehen bekam. In diese reinzulaufen war verboten, was mich jedoch nicht davon abhielt und es lohnte sich.

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Eine unwirkliche Landschaft, die unter meinen Füßen ständig zusammenfiel und sich bewegte. Zu beschreiben ist die Gegend schwer, man muß es selbst gesehen haben. Überall war es totenstill und kein Lebewesen zu sehen. Die Warnungen in diese Felder reinzulaufen, bezogen sich hauptsächlich darauf, dass man befürchtet, dass sich Menschen in diesen Feldern verlaufen, da die Lavafelder recht unübersichtlich und ohne Orientierungspunkte sind.

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Daher war ich dann auch irgendwann froh als ich wieder aus den Feldern draußen war. In der Nähe der Bushaltestelle legte ich mich dann übermüdet hin und wachte mit leichtem Sonnenbrand wieder auf. Hier oben in diesen Höhen vergaß ich, dass die Sonne viel intensiver ist als unten am Meer.

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Unseren letzten Abend auf der Insel verbrachten wir am Strand und am nächsten Morgen nach der Abreise meines vaters, Renate und Coco, besuchte ich als erstes einen spanischen Obdachlosen, den mein Vater kennengelernt hatte und übergab diesem unser Bettzeug, welches wir nicht mehr brauchten.

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Danach gönnte ich mir ein Full English Breakfast und verbrachte diesen heißen Tag komplett am Pool.

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Solange, dass ich beinahe noch meinen Flug am Abend zurück nach Frankfurt Hahn verpasste. Um kurz vor Mitternacht war ich dann wieder auf deutschem Boden.

Straßbourg

Montag, März 28th, 2011

Den ersten richtig warmen Tag des Jahres nutzten wir für einen Ausflug nach Frankreich. Über den Schwarzwald und Freiburg erreichten wir die Grenzstadt Straßbourg. Hier steuerten wir gleich das neue Einkaufszentrum Rivetoile an, stellten unser Auto unter und liefen von hier in die Innenstadt.

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Da heute Rosenmontag war, trafen wir hier auf viele Touristen aus Deutschland. Die meisten wie wir wahrscheinlich Fasnetsboykottierer. Zuerst besuchten wir den bekannten Dom von Straßbourg und liefen an zahlreichen Fachwerkgebäuden vorbei. Hier war auch der erste, von einer Asiatin zubereitete, französische Crepes fällig.

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Danach schlenderten wir an den vielen Kanälen vorbei, beobachteten, wie Touristenboote durch Schleußen gehieft wurden und schauten uns „Le Petite France“, das kleine Frankreich an.

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Bei diesem herrlichen Wetter war diese schnucklige Stadt der ideale Ort um Sonne zu tanken.

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Einen original Elsäßischen Flammkuchen nahmen wir auch noch in der prallen Sonne zu uns.

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Im „Au Petit Bois Vert“ war der Kellner allerdings trotz wenigen Gästen so gestresst, dass wir uns selbst bedienen mussten. Danach gingen wir zurück ins Shoppingcenter, wo wir weitere französische Köstlichkeiten zu uns nahmen und größtenteils erfolglos shoppten. Nach dem Shoppen fuhren wir zum Europaparlament und begutachteten dieses architektonisch sehr beeindruckende Gebäude.

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Den schönsten Anblick bot es uns bei Sonnenuntergang von außen. Zurück über die Europa-Park-Raststätte und einem Besuch bei MC Donalds erreichten wir um kurz vor Mitternacht unseren Ausgangspunkt.

St. Moritz/Davos

Dienstag, Februar 8th, 2011

Nachdem ich die letzten Wochen in sehr warmen Gefilden verbracht hatte, sollte dieser Tagestrip in die Kälte gehen. Eigentlich nicht so mein Fall, aber St. Moritz und Davos wollte ich mir schon lange mal anschauen. Am frühen Sonntagmorgen fuhren Sarah und ich in die Schweiz und nach über einer Stunde waren wir schon in der Nähe des schweizerischen Ortes Chur. Von hier aus ging es runter von der Autobahn und die Bergstraßen hoch ins Graubündener Hinterland.

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Nach über einer Stunde auf den 80 Kilometern Landstraße erreichten wir den Nobelort St. Moritz. Hier sollte heute das Finale des Polo World Cup on Snow stattfinden. Das einzigste Polo-Turnier der Welt was auf einem zugefrorenen See stattfindet.

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Nach langem Parkplatzsuchen waren wir auf dem fast zugefrorenen St. Moritzsee, auf dem das Polo-Feld aufgebaut war. Hier fielen uns schon die ersten Damen im Pelz ins Auge. Bis zum Finale um 14.00 Uhr war es noch eine Weile und so hatten wir genug Zeit St. Moritz anzuschauen. Im Ort waren die meisten Schilder auf italienisch und die meisten Menschen sprachen auch selbiges. Zwar waren wir in der deutschsprachigen Schweiz, doch Italien ist nur ca. 15 Kilometer Luftlinie entfernt.

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Der Ort selbst gefiel mir weniger, zwar gab es wie im österreichischem Kitzbuehl überall Luxusläden, doch der Ort war recht ausgestorben und ohne großartige Sehenswürdigkeiten. Lediglich das Panorama der Berge und das an diesem Tag traumhafte Wetter gefiel uns sehr.

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Dass im Ort nichts los war, lag wohl auch daran, dass sich die ganze Highsociety auf dem See befand. Hier war alles wie man es sich so vorstellt. Überall Fell tragende Witwen und Schwerreiche, die am Champagner schlürften und den souligen Klängen einer Band lauschten. Viele hatten auch ihren Schoßhund dabei und um Punkt 14.00 Uhr wurden die Pferde losgelassen.

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Auf ihnen die Reiter der Polo-Mannschaften von Frankreich und dem Mutterland des Polos, Grossbritanien. Die Ränge füllten sich und auch die zahlreichen Papparazzis legten sich auf die Lauer.

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Tief über dem Polofeld kreiste ununterbrochen ein Helikopter. Nach gut 40 Minuten gewann völlig überraschend Frankreich mit 5:4. Sarah gefiel die Sportart weniger und so machten wir uns gleich nach dem Finale auf in Richtung Davos.

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Hierbei fuhren wir erstmal 40 km die kürzeste und kurvigste Strecke entlang bis einige Kilometer vor Davos. Doch plötzlich war die Straße gesperrt. So was gibt es nur in der Schweiz, dass man nirgendwo ein Hinweisschild oder ein Umleitungsschild hinstellt. So mussten wir wieder umdrehen, was für mich die Schweiz mal wieder deutlich unsympatischer machte, wie auch schon so oft in der Vergangenheit. Wohl meine letzte Reise in den nächsten Jahren zu den Galliern Europas. Da auch eine andere Strecke gesperrt war, mussten wir wieder zurück nach St. Moritz und Richtung Chur und von hier über einen offenen Pass nach Davos. So waren wir gut 90 Minuten länger unterwegs und erreichten Davos erst nach Einbruch der Dunkelheit.

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Hier fand am heutigen Tag auch das Weltwirtschaftsforum (WEF=World Economic Forum) statt mit zahlreichen großen Politikern wie Angela Merkel, Frankreichs Sakorzy und Rußlands Medwedew. Der Ort gefiel mir besser als St. Moritz und war auch deutlich größer. Auch gab es überall schicke Bars und Clubs. Zwei meiner ehemaligen Arbeitskollegen arbeiteten hier gerade die zweite Saison in einem Hotel. Da kalte Gegenden aber nichts für mich sind, fuhren wir am späten Abend wieder zurück an den etwas wärmeren Bodensee.

Tunesien

Mittwoch, Januar 12th, 2011

Nachdem wir die letzten Tage in Murcia rumgebracht hatten, ging es am Mittwoch 2 Tage vor Weihnachten zurück nach Deutschland. Hier hatten wir erstmal einen richtigen Weihnachtsmarathon hinzulegen. Und dann konnte es am Abend des 2. Weihnachtsfeiertages nach dem Kinobesuch und nach gerademal 4 Tagen in Deutschland, um kurz nach Mitternacht erneut zum Flughafen nach München gehen. Mit dabei waren wieder Sarah, meine Mutter und meine kleine Schwester Stella. Diesen erreichten wir schon um 3.00 Uhr morgens des 27. Dezembers. Nachdem ich unser Auto nach Ismaning gebracht hatte, ging am frühen Morgen unser Flug mit Tunisair, nach einem Zwischenstopp in Stuttgart, wieder auf den afrikanischen Kontinent, auf die tunesische Insel Djerba.

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Hier erwartete uns schon meiner Mutter ihr Freund Hassan. Meine Mutter war dieses Jahr bereits schon zum vierten Mal hier.

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Mit unserem Mietwagen brachte uns Hassan über den Römerdamm runter von der Insel in seinen Wohnort Hassi Jerbi. Hier schauten wir uns erstmal sein großes Grundstück mit 2 Dromedaren, 3 Pferden und vielen unzähligen anderen Tieren an. Auch seine Familie lernten wir kurz kennen.

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Danach ging es wenige Kilometer weiter in die Touristen Zone nahe Zarzis. Hier hatte Hassan auf einer schönen Wohnanlage im griechischen Stil mit vielen Tieren ums Haus herum, eine Wohnung für uns gemietet. Diese stellte sich als erstaunlich groß mit 5 Zimmern und großer Terrasse heraus.

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Danach war unser erstes Ziel das Luxushotel Odyssee, wo wir uns erstmal den Strand anschauten. Nach einem Restaurantbesuch blieben wir den Abend daheim, bevor es am nächsten Morgen Richtung Wüste Sahara gehen sollte.

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Nach einem Tankstopp an einer überall am Straßenrand auffindbaren Tankvorrichtung, wo man illegales Benzin aus dem nahen Lybien bekommt, ging es weiter über Medenine in das tunesische Gebirge.

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Unterwegs hielten wir noch an einer der zahlreichen Obststände und deckten uns großzügig ein. Im tunesischen Gebirge machten wir einige Stopps an schönen Aussichtpunkten und einen längeren in einem schnuckligem Bergdorf.

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Danach hieß unser nächster Stopp die Höhlenstadt Matmata. Hier sah es ähnlich aus wie auf dem Mond, überall große Krater in denen sich die Höhlenwohnungen befanden. In Matmata wurde auch der Film „Krieg der Sterne“ gedreht. Wir schauten von oben in einige Höhlenwohnungen und ein Höhlenhotel schauten wir uns von innen an.

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Danach fuhren wir weiter in Richtung Wüste.

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Weg von den Bergen wurde es schnell wüstenähnlicher und nach über 100 km nur Sand kam irgendwann die Oasenstadt Douz.

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Hier nicht weit von der algerischen Grenze, buchten wir nach langem Überlegen eine Übernachtung in der Wüste. Und da die Sonne bald unterging mussten wir uns beeilen. In Douz wurde übrigens auch der Film „Der Englische Patient“ gedreht. Von Douz ging es weiter per Auto ins wenige Kilometer entfernte Zaafrane in ein Wüstenhotel an den Rande der Wüste. Hier bestiegen wir allesamt Dromedare und ließen uns tief in die Wüste hineinführen.

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Sarah in der Sahara!!!!

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Bald war keine Menschenseele mehr zu sehen und überall nur noch Sand.

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Währenddessen ging auch wunderschön über den Sandhügeln die Sonne unter, was wir vom Dromedarrücken super genießen konnten.

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Nach gut 90 Minuten auf dem Dromedar erreichten wir nach Sonnenuntergang unser Wüstencamp. Hier dachten wir wären weitere Touristen, doch war alles dunkel und niemand außer uns hier. Als erstes machte unser begleitender Nomade ein großes Feuer und servierte uns dann ein herrliches Menü mit Suppe und Couscous mit Hühnchen zum Hauptgang.

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Sarah, meine Mutter und ich leerten dazu eine Weinflasche, Hassan trinkt kein Alkohol. Da Palmen schnell verbrennen und unser Nomade ne faule Sau war, war ich den ganzen Abend damit beschäftigt Palmenwedel ins Feuer zu werfen. Hassan machte mit einer Trommel die passende Musik dazu und meine Mutter machte sich Sorgen wie sie die kalte Nacht überleben sollte.

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Als erstes im Bett war der Nomade und ich als letztes, nachdem ich alle mit mindestens 8 Wolldecken pro Person zugedeckt hatte. Da wir in einem halboffenen Zelt schliefen und man ständig irgendwelche Tiere hörte, waren wir alle froh als die saukalte Nacht rum war.

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Die meisten von uns hatten aufgrund der Kälte nur wenig geschlafen und der Nomade wollte schon wieder kurz nach Sonnenaufgang aufbrechen. Doch den Gefallen taten wir ihm nicht und so lief ich erstmal weg vom Camp etwas durch die Wüste.

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Als ich zurück war stand auch schon das Früstück bereit und nach gemütlichem Richten konnte es dann nach einigen Stunden doch langsam wieder zurück in die Zivilisation gehen.

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Der Nomade war wohl so angepisst, dass er wegen uns länger arbeiten musste, sodass er uns gleichmal durch die steilste Sandlandschaft führte und wir uns kaum mehr auf dem Sattel halten konnten. Als meiner verrutschte ging ich den Großteil der Strecke zu Fuß weiter und auch Hassan hatte aufgrund von Arschmuskelkater bald keine Lust mehr auf reiten.

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Zu Fuß war es eh interessanter und bald kamen wir auch an einigen Kamelknochen vorbei. Von diesen nahm ich mir einen mit nach Hause.

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Der Nomade ließ die Dromedare am Ende auch nochmal richtig Galoppieren, sodass die Mädels fast runterfielen. Hassan meinte, dass es sein erster und letzter Besuch in der Wüste war, ich war hingegen sehr begeistert vom Erlebten. Nachdem wir uns etwas im Hotel ausruhten, fuhren wir die wenigen Kilometer zurück nach Douz und steuerten als erstes ein Restaurant an, bei welchem wir gut 45 Minuten auf ein paar einfache Gerichte warten mussten. In Tunesien braucht man halt viel Geduld und alles dauert etwas länger. Danach schauten wir uns noch in der Stadt um und besuchten einen muslimischen Friedhof und ließen uns von Hassan alles erklären.

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Douz war ziemlich überfüllt mit Wüstentouristen und überall standen Geländewagen herum, die vollgeladen für die Wüste bereitstanden.

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Wenige Tage später fand ich übrigens heraus, dass für die Gegend rund um Douz vom Auswärtigen Amt in Deutschland eine erhöhte Reisewarnung besteht. Gerade für Sa Sabiha, den Nachbarort von Zaafrane, von wo aus wir mit dem Dromedar aus gestartet waren, besteht eine hohe Gefahr entführt zu werden. Ich halte das alles aber für ein bisschen übertrieben. Da viele uns sagten, dass es hier sehr sicher sei und viel Polizei überall wäre. Nur wenn man zu weit in die Wüste gerät und sich zu nahe an der nicht weit entfernten Grenze zu Algerien befindet, soll die Gefahr größer sein. Jedoch kam es hier in der Region rund um Douz in den letzten Jahren immer wieder zu Entführungen von Europäern. Der letzte Fall war vor gut 2 Jahren, als ein österreichisches Rentnerpaar über 200 Tage verschollen war und dann, soweit mir bekannt ist, in Mali gegen Lösegeld wieder freigelassen wurde. Zurück nach Matmata durfte ich aufgrund der wenigen Polizei auf der Straße das Auto durch die Wüste steuern.

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Nach einem Besuch in einem Höhlenmuseum, in dem man viele Informationen über das einfache Leben der Tunesier bekam, fuhren wir zurück Richtung Meer nach Zarzis. Eigentlich wollten wir die Nacht noch evtl. in dem Höhlenhotel in Matmata verbringen, doch da uns die Höhlen ziemlich kalt erschienen, war die Mehrheit dagegen. Nach einem kurzen Stopp an einem der Obststände am Straßenrand waren wir wieder zurück in der Touristenzone.

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Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne steuerten wir am nächsten Tag als erstes Zarzis an.

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Hier besuchten wir die Innenstadt und ich kaufte mir ein traditionelles tunesisches Outfit.

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Danach war noch der Fisch- und Gemüsemarkt und der Hafen von Zarzis dran.

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Kurz darauf brachte Hassan Sarah und mich zum Iberostar-Hotel Safira Palms in dem wir gleich eincheckten und endlich entspannen konnten.

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Hier badeten wir viel, spielten Minigolf, schauten uns die abendliche Show an und waren hauptsächlich damit beschäftigt zu essen und zu trinken, schließlich hatten wir All-Inclusive und das fast rund um die Uhr.

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Stella besuchte uns auch mal, übernachten durften aber nur wir. Kaum hatte ich Sarah mal kurz alleingelassen wurde sie gleich von nem komischen Tunesier, der vom Strand aus ins Hotel kam, belästigt, was eigentlich untypisch für die sehr gastfreundlichen Tunesier ist. Im Hotel kannte auch schon jeder meine Schwester Stella und wir lernten noch den guten Freund meiner großen Schwester, Jo, kennen. Am Silvestertag suchten wir erstmal eine passende Location für den Silvesterabend, welche wir aber nicht fanden. Danach ließen sich die Mädels alle Henna bei einer Bekannten von Hassan machen, während ich mit Hassan das noch im Bau befindliche Haus von seinem Bruder Momo besuchte.

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Danach gingen wir zum Coiffeur, was nichts anderes wie ein Rasiersalon ist, welchen es so aber kaum in Deutschland gibt. In Tunesien gibt es einen an jeder Ecke. Danach fuhren wir zurück zu der Familie, wo sich die Mädels immer noch Henna machen ließen. Hier warteten wir erstmal vor Betreten des Hauses, bis wir wussten, dass der Vater sich im Haus befindet. In Tunesien betritt kein Mann das Haus einer Familie bevor er nicht weiß ob der Mann zu Hause ist. Dies wird aus Respekt vor dem Mann gemacht und um Missverständnisse zu vermeiden. Auch als wir nur vor einem Hammam in Zarzis rumstanden, in dem gerade nur Frauen Zutritt hatten, wurden wir gleich von einem Tunesier blöd angemacht, da dieser seine Frau ins Hammam bringen wollte ohne dass sie einem Mann begegnet.

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Den Silvesterabend verbrachten wir lange mit Pizza zu Hause und fuhren erst kurz vor knapp auf die Insel Djerba und betraten dort 10 Minuten vor Mitternacht eine total überfüllte Shisha-Bar. Dies aber auch nur, da die gut erzogenen Jugendlichen uns allesamt die lange Schlange passieren ließen und wir sofort rein durften. Die Deutschen sollten sich ein Beispiel nehmen. Frauen werden hier immer bevorzugt behandelt. In der Shisha-Bar war viel los, eine tunesische Band spielte und pünktlich um Mitternacht wurde etwa 3 Sekunden lang von allen geklatscht und das wars dann. Kein Feuerwerk, keine Umarmungen und nichts los auf den Straßen. Wir waren die einzigsten die sich umarmten und das obwohl Tunesier sich doch eigentlich bei jeder Gelegenheit umarmen. Wir feierten mit Shisha und Tee ins Jahr 2011. In Tunesien ist laut muslimischem Kalender erst am 31. Januar Silvester, aber auch an diesem Tag wird Silvester nicht so celebriert wie bei uns in Europa.

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Um 3.00 Uhr nachts waren wir kurz im Bett und um 5.00 Uhr fuhren wir los zum Flughafen, den wir um 6.00 Uhr erreichten und von welchem Sarah um 7.00 Uhr zurück nach Deutschland flog. Sie sprang eigentlich nur für meine Schwester Tina ein, die kurz nach buchen dieses Urlaubs einen Job als Animateurin in Ägypten bekam. Und so konnte Sarah mit, aber aufgrund dem Beginn ihrer Uni nur für weniger als eine Woche.

Auf dem Rückweg vom Airport sahen wir auf Djerba und Umgebung übrigens überall brennende Mülltonnen und Jugendliche aus Lybien drumherum. Diese kommen von der nahegelegenen Grenze rüber um hier Party zu machen, da es in Lybien kaum Ausgehmöglichkeiten für Jugendliche gibt.

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Am Neujahrstag gingen wir erstmal zum Strand und bekamen einen Anruf von meiner Schwester aus Ägypten und die Mitteilung, dass sie wahrscheinlich bald hier in Zarzis im Eden Beach Hotel als Animateurin arbeitet. In diesem schauten wir uns abends eine Tanz-Show an und verbrachten die Zeit an der Bar. Bevor es zurückging in unsere auch von zwei Kakerlaken bewohnte Wohnung.

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Am nächsten Tag fuhren wie wieder nach Djerba und schauten uns eine kleine Moschee an, bevor wir die bekannte jüdische Synagoge La Ghriba besuchten. Hier fand 2002 ein verheerender Terroranschlag statt. Mit einem mit Flüssiggas beladenen Transporter fuhr ein Moslem von der Terrororganisation Al Qaida gegen die Synagoge und tötete dabei 22 Menschen, darunter hauptsächlich deutsche Touristen. Nach Körperdurchsuchung mit Metalldetektor betraten wir diese. Jedoch ohne Hassan, der sich strikt weigerte eine jüdische Synagoge zu betreten.

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Danach steuerten wir die Souks und die Gassen von Djerbas Hauptstadt Houmt Souk an und besuchten anschließend den Hafen in dem sich zahlreiche Piratenschiffe befanden.

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Nach einem Besuch auf einem großen Markt in Houmt Souk, schauten wir noch das stylische Radisson Blue Hotel an. Am nächsten Tag gingen wir in ein Fischrestaurant und fuhren danach wieder auf die Insel Djerba, wo uns Hassan die schönsten Ecken zeigte. Wunderschön diese Insel.

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Auf Djerba besuchten wir den Krokodil-Park Djerba Explore. Hier leben über 400 Krokodile und auch das traditionelle Handwerk wurde in einem nachgebauten Dorf gezeigt. Des weiteren besuchten wir das Museum von Djerba Explore.

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Den nächsten Tag verbrachten wir bei herrlichem Wetter am Strand vom Eden Star Hotel und am Tag darauf fuhren wir mit einem Freund von Hassan mit einem Motorboot aufs Meer hinaus. In der Nähe von der Insel Djerba besuchten wir die Burg Namens Borj Kastil, die sich auf dem Watt befindet und kletterten auf dieser rum und genossen das herrliche Panorama der vielen kleinen Inselchen die von der Ebbe freigelegt wurden.

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Auf einer anderen strahlend weißen Sandinsel spielten wir mit Krebsen und liefen durch das knietiefe strahlend blaue Wasser. Das Wetter war in der ersten Woche noch etwas kühl, in der zweiten wurde es täglich besser und bald waren wir bei 24 Grad am Tag.

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Am Abend besuchten Hassan und ich ein traditionelles großes Hammam. Hier befanden sich in einem großen Waschraum ca. 40 Moslems und alle seiften sich gegenseitig ein und 30 bis 40-jährige Männer verhielten sich wie kleine Kinder, kicherten und spritzten mit Wasser rum. Es herrschte ein höllen Lärm und ich bekam ein ganz anderes Bild von diesen meist so streng wirkenden Moslems. Besonders suspekt war mir das gegenseitige Einseifen, da gerade Moslems so ein Problem mit Schwulen haben und ich mich fühlte wie in einem Swingerclub für Schwule. Naja vielleicht leicht übertrieben, war aber echt merkwürdig. Nachdem wir noch lange im Hammam schwitzten, wurde ich für umgerechnet 3€ von einem dicken schwarzen Mann ordentlich durchmassiert und abgerubbelt. Dies war auch wieder recht schwul, da jeder direkt auf seine Beine sitzen musste und man viel Körperkontakt zu ihm hatte. Das Hammam selbst roch etwas extrem und wirkte wie ein stark runtergekommener Bunker von dem schon der Putz von der Decke fiel. Trotzdem ein tolles Erlebnis und total anders wie das Hammam wenige Wochen zuvor in Marokko. Am darauffolgenden Tag besuchten wir wieder Hassans Familie und lernten seine fast 90 Jahre alte Oma kennen. Des weiteren schauten wir uns das Watt von Hassi Jerbi an, auf dem gerade Ebbe herrschte und wir dies herrlich zum Autosanddriften nutzen konnten. Hier sah es Kilometer weit aus wie auf dem Mond. Überall nur flacher Sand.

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Danach brachten wir meine Mutter und meine kleine Schwester in ein Hotel und besuchten ein Pferderennen auf dem Watt von Hassi Jerbi. Hier sollte es mehrere Rennen geben, doch schon nach dem ersten Rennen war Schluß, da man sich nicht auf eine Ziellinie einigen konnte und es zum Streit kam. Danach ließen einige ihre Bulldogen aufeinander los oder zeigten Kunststücke auf dem galoppierenden Pferd. Andere Länder, andere Sitten eben. Danach zeigte Hassan mir einige seiner Grundstücke direkt am Meer, wir suchten Flamingos und schauten uns noch seine Olivenplantagen an.

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Die nächsten Tage verbrachten wir viel am Pool und auf der Sonnenliege am Strand. Am vorletzten Tag machte ich noch eine 2 stündige Quad-Tour mit Sarah-Quads, welche im Gegensatz zu meiner ersten in Ägypten dieses Mal richtig gut war. Wir konnten richtig Mist mit dem Quad machen, über Olivenplantagen jumpen und auf dem Watt richtig Gas geben. Teilweise war ich aber etwas übermotiviert und flog zweimal fast runter. Ein anderer konnte gerade noch vor den Klippen abbremsen und raste einige Minuten später in eine Schafsherde. 2 Stunden kindisch sein tat aber richtig gut.

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Am Abend hatten wir noch ein großes Feuer am Strand. Den letzten Tag verbrachten wir nochmal mit Sonnen und am Abend ließen wir uns in einem Gravur-Shop einige tunesiche CDs brennen, was hier ganz legal ist. Überhaupt ist hier alles viel lockerer. Es gibt zwar gewisse Gesetze, aber alles wird viel weniger ernst gesehen was die Lebensqualität auch aufgrund der Sonne doch deutlich steigert im Gegensatz zu Deutschland. Man hat zwar nirgends den europäischen Standard, aber alles klappt schon irgendwie und die Menschen haben weniger Sorgen mit Verträgen und unsinnigen technischen Geräten. Meine Mutter plant schon ihren Umzug zu Hassan nach Hassi Jerbi.

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Allerdings ist die Situation gerade die Tage in Tunesien ziemlich ernst. Gerade am letzten Tag unseres Aufenthaltes starben über 20 Menschen aufgrund dessen, dass sie gegen die Regierung und die hohe Arbeitslosigkeit in Tunesien protestierten und dieser Protest wurde von der Regierung gewaltsam niedergeschlagen. In Tunesien ist jeder Zweite unter 20 Jahren bzw. 70% unter 30 Jahren. Und dieses junge Volk ist sehr gebildet, es gibt aber zu wenig Arbeit. Doch der tunesische Präsident Ben Ali verspricht Verbesserung. Dieser hatte bisher das ganze Land hinter sich und wurde bei der letzten Wahl mit fast 100% wiedergewählt. Doch die letzten Wochen musste er immer mehr Kritik ertragen. Eines seiner Projekte ist unter anderem die Region um Zarzis mit Hotels zuzubauen wie auf Djerba. Hassi Jerbi werde ich wohl bald vor lauter Hotels nicht mehr wiedererkennen. In Djerba gibt es rund 140 Hotels, in der Region Zarzis gerade mal ca. 10 Stück, von denen wir fast alle in unserem Urlaub besuchten.

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Ben Ali ist in meinen Augen aber trotzdem ein recht guter Präsident, da er in Tunesien eine sehr europäische offene Politik führt. Er hat zum Beispiel die Komplettverschleierung in Tunesien verboten und führt viele europäische Dinge ein. Das merkt man auch an den Tunesiern, von denen viele schon in Europa gelebt haben. Jeder spricht viele Sprachen und alle hören Musik, die wir auch hören und interessieren sich sehr für den europäischen Lebensstandard. So ist auch Hassan, doch Hassan ist auch der erste Mensch den ich kennengelernt habe, der noch nie etwas von McDonalds gehört hatte;). Trotz dem Vorbild Europas herrscht aber teilweise immer noch strikte Pressezensur. So konnte ich im Internet zum Beispiel nicht ins Facebook oder auf andere Plattformen, da die Regierung versucht, es zu verhindern, dass Jugendliche Handyvideos von den Ausschreitungen ins Internet stellt. Über Verwandte in Frankreich gelangen diese Videos jedoch trotzdem ins Internet. Ähnlich wie im Iran vor wenigen Jahren.

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Mitten in der Nacht hieß es Abschied nehmen von Hassan und am frühen Morgen waren wir wieder im kalten München. Der nächste Besuch in Tunesien ist aber schon geplant.

Marrakesch/Marokko

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

Diese Reise führte mich endlich mal wieder in den Orient. Nach der Türkei, Ägypten und Dubai also jetzt auch Marokko. Da Ryanair so günstige Flüge nach Marrakesch anbot, konnten wir gar nicht nein sagen. So ging es 2 Tage nach unserer 6-tägigen-Rundreise durch Andalusien, Gibraltar und Portugal dieses Mal in die Rote Stadt.

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Die „Stadt aller Städte“ oder wörtlich übersetzt der „göttliche Ort“ Marrakesch. Die Stadt gab es schon bevor es das Land Marokko gab und durch sie bekam auch Marokko seinen Namen.

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Ryanair brachte uns von Alicante hier her in die Wärme, an den Rand des Atlas-Gebirges und in die Nähe der Sahara-Wüste.

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In Marrakesch am Flughafen angekommen, wurden wir auch schon erwartet und direkt zu unserer ersten Unterkunft, dem „Riad Massin“ in der Nähe des Bab Doukala-Tores, gebracht.

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Der Name „Riad“ ist übrigens die Bezeichnung für eine typisch marrokkanische Unterkunft, die in der Altstadt liegt und in der Mitte des Gebäudes einen Hof hat. Hier bekamen wir gleich Tee zu trinken und die Stadt erklärt.

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Nach dem Zimmerbezug liefen wir sofort Richtung Jemaa el Fna Platz, dem Zentrum der Stadt, und bekamen gleichmal den ersten Kulturschock. Der Platz war riesig und voller Lärm. Überall Schlangenbeschwörer, Affen an der Leine, afrikanische Tänzer und Trommler, Wahrsager und sonstige Exoten. Und der erste lief auch sofort auf mich zu mit einer riesen Kobra in der Hand und wollte mir diese um den Hals legen. Da es für mich keine schlimmeren Tiere als Schlangen gibt, schaffte er dies natürlich nicht.

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Der Platz war aber atemberaubend und wurde sicherlich deswegen auch von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Hier gönnten wir uns noch einen frisch gepressten Orangensaft für 4 Dirham, ca. 40 Cent.

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Am Rande des Platzes befand sich auch das zweite Wahrzeichen von Marrakesch, die riesige La Koutoubia-Moschee.

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Überall hangen Plakate vom Filmfestival in Marrakesch, das an diesem Tage zu Ende gehen sollte.

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Ich hatte von diesem zwar schon einiges im TV gehört, wusste aber zuvor nicht, dass dieses gerade stattfand. So liefen wir schnell aus der Altstadt (der „Medina“- also aus der Mauer heraus) und Richtung „Palais des Congrès“ in die Neustadt.

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Hier war ein roter Teppich ausgelegt, jedoch wussten wir nicht und die meisten um uns herum auch nicht, ob der Rote Teppich schon vorbei war oder erst noch anfangen würde. Zu unserem Glück wurden es aber rundherum immer mehr Menschen und man konnte schon ahnen, dass da noch was kommen würde.

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So kam ich nach dem Festival in Cannes zu meinem zweiten großen Filmfestival.

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Über den Teppich liefen einige mir bekannte Gesichter wie die deutsche Schauspielerin Sibel Kekilli oder der Hollywood-Schauspieler Harvey Keitel.

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Zumeist aber Bollywoodstars, von denen wir auch viele aus dem TV kannten. Zu guter letzt kam noch John Malkowich über den Red Carpet und ließ sich wie alle anderen von den Fans feiern und von der Presse ablichten.

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John Malkowich ist eine Legende, er ist Schauspieler Regisseur und er hat seinen eigenen Film Namens „Beeing John Malkowich“. Derzeit sieht man ihn immer in der Nespresso-Werbung mit George Clooney, ich sag nur „Hello George“ ;).

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Die Tage zuvor waren unter anderem Eva Mendes, Keanu Reeves und Katy Perry auf dem roten Teppich.

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Zurück am Jemaa el Fna Platz verfolgten wir noch etwas die Preisverleihung auf der großen Leinwand und anschließend, nach einem Döner-Kebab, mit tausend anderen Zuschauern den Bollywoodfilm „Devdas“.

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Der ganze Platz war mittlerweile trotz Dunkelheit hell erleuchtet durch die vielen Marktstände und schon hatte ich völlig unerwartet einen Affen auf dem Kopf.

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Nachdem dieser Sarah dreimal gebissen hatte, gingen wir runter vom Platz in die Tiefen der Souks und schlenderten durch die Einkaufslabyrinthe.

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Hier musste man überall auf die vielen Rollerfahrer achten, die mit einem guten Tempo durch die engen Gassen fuhren und Sarah einen blauen Fleck verpassten.

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Danach ließen wir den Abend mit einigen anderen Gästen im Riad bei einer Wasserpfeife ausklingen.

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Nach einem leckeren marokkanischen Frühstück im Riad gönnten wir uns erstmal ab dem Jemaa el Fna Platz eine Kutschfahrt durch die Altstadt und die Neustadt.

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Die Neustadt hat im Gegensatz zur Altstadt kaum etwas zu bieten und besteht hauptsächlich nur aus schicken Hotels und Wohnanlagen. Unser erster Stopp war der traumhafte Garten Namens „Jardin Majorelle“, wo sich auch ein Denkmal von Yves Saint Laurent befand. Hier ließ Yves Saint Laurent nach seinem Tod auch seine Asche verstreuen.

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Auf dem Weg zurück in die Stadt kamen wir noch am legendären Luxushotel „La Mamounia“ vorbei. Hier übernachteten bereits unzählige Stars und Staatsgäste wie Churchill und Nelson Mandela. Es zählt zu den besten Hotels im Orient und auf dem Afrikanischen Kontinent. Wer Sex and the City 2 gesehen hat wird das Hotel und die Souks uvm. wieder erkennen. Fast der ganze Film wurde in Marrakesch gedreht.

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Die weiteren Stops waren dann aber nur noch in irgendwelchen Gewürz- und Antikläden. -Wie sollte es auch anders sein?- die Kutschfahrt hat sich aber trotzdem gelohnt. Übrigens war es strengstens verboten militärische Gebäude, Sicherheitsmänner und königliche Einrichtungen, wie den Palais Royal, zu fotografieren.

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Danach liefen wir wieder ewig durch die Souks, bis wir ein typisch marokkanisches Restaurant fanden und hier, mit Blick über die Stadt, leckeren Cous-Cous und sonstige marokkanische Spezialitäten serviert bekamen.

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Danach liefen wir weiter durch das Gassenlabyrinth und wurden überall angesprochen bzw. angebettelt. Ein Jugendlicher brachte uns dann nach einem langen links rechts links rechts durch alle Gassen bis in eine Gerberei, die man hier „Tannerie“ nennt.

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Hier stank es erstmal erbärmlich und überall lag Tierkot und sonstiges rum. Eine Gerberei besteht aus lauter Löchern in denen Tierfell zu Leder verarbeitet wird und nach einem kurzen Besuch sollten wir auch entsprechendes kaufen. Den Gefallen machten wir den marokkanischen Verkäufern aber nicht.

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Die Einwohner von Marrakesch haben es aber echt drauf, Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Erstmal wird man üblicherweise überall angesprochen. Dann bekommt man beim Einkaufen in den Souks 4x zu hohe Preise als unwiderrufbare Sonderpreise angeboten, wodurch feilschen und handeln ein tägliches Muss darstellt. Außerdem hilft den Marokkanern auch noch ihre Stadt selbst: Da man sich in diesem Labyrinth ständig verläuft, gibt es hier genügend Jugendliche, die damit Geld verdienen, Touristen durch dieses Labyrinth zu führen. Die Stadtkarten, die verteilt werden, sind sehr ungenau und teilweise falsch. Wenn man bei Google ein Hotel eingibt, findet man dort meist nicht die richtige Adresse oder es ist ebenfalls ziemlich ungenau, weshalb man wieder einen Einheimischen braucht. Und auch wenn man irgendwo einen Sicherheitsmann vor einem Palast fragt, geben die einem meist falsche Auskünfte, damit dir kurz darauf ein Einheimischer wieder den richtigen Weg zeigen kann. Zusätzlich sind alle Sehenswürdigkeiten richtig gut versteckt. Auch alle Gäste, die mit uns im Restaurant saßen, trafen wir einige Kilometer entfernt in der Gerberei wieder, als ob alle vor dem Restaurant abgefangen und zu dieser hingeführt werden. Wenn man sich also dumm anstellt, kann man in Marrakesch einiges an Geld liegen lassen. Wir aber nicht 😉 und so verzichteten wir meist auf fremde Hilfe.

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Den Palast Bahia, der angeblich einer der schönsten in Marrakesch sein soll, schauten wir uns noch an. Er war aber weitaus weniger sehenswert als die ebenfalls sehr arabisch geprägten Paläste in Spanien.

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Danach ruhten wir uns etwas im Riad aus und tauschten uns mit den netten Angestellten und den Gästen aus aller Welt aus. Am Abend hatten wir noch ein hammer Essen.

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Hierbei war zusätzlich noch der überragende Blick bei Nacht über den „Jemaa el Fna Platz“ Gold wert.

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Danach suchten wir eine schöne Bar in der Neustadt, also außerhalb der Stadtmauer.

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Da wir aber keine lohnenswerte Bar fanden, ließen wir den Abend wieder im Riad mit anderen Touristen bei marokkanischem Tee und einer Shisha ausklingen.

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Am nächsten Tag reisten viele ab und großer Abschied war angesagt. Auch für uns, denn die letzten 24 Stunden in Marrakesch wollten wir etwas luxuriöser verbringen. „Riad Diana“ hieß unser 4-1/2 Sterne Hotel unweit des Jemma el Fna Platzes.

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Hier bekamen wir das schönste Zimmer des Hauses, welches überall mit Rosenblättern dekoriert war.

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Wir nutzten zuersteinmal die herrliche Sonnenterrasse und nach 3 Stunden Sonnenbaden waren wir wieder kurz in den Souks shoppen.

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Zurück im Riad Diana sprang ich in den kalten Pool und kurz darauf bekamen wir im traditionell marokkanischen Hammam eine Ganzkörperreinigung mit schwarzer Seife.

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Noch nie hatten wir uns so sauber gefühlt.

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Nach dem Entspannen im Zimmer wurde uns abends in herrlicher Atmosphäre ein 3-Gänge-Candlelight-Dinner serviert, welches ausgezeichnet schmeckte.

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Auch die megafreundlichen Angestellten dieses Hauses sind zu erwähnen! Den Abend ließen wir bei einer Flasche Wein und der obligatorischen Shisha auf der Dachterrasse des Riads ausklingen. Hier konnten wir noch lange den Klängen des Jemaa el Fna Platzes lauschen…

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Die Flasche Wein war übrigens nicht selbstverständlich, eine Alkoholausschanklizenz haben in Marokko nur die wenigsten und diese ist nicht einfch zu bekommen.

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Nach einem leckeren Frühstück hieß es aber auch für uns Abschied nehmen von der Altstadt von Marrakesch und den vielen freundlichen Menschen. Hier hätten wir es sicher noch ein paar Tage gut ausgehalten.

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Nach einem kurzem Besuch der Menara-Gärten, wo sich auch das bekannte Wasserreservoir befindet, ließen wir uns von dort vom Taxi zum Flughafen bringen.

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Von hier aus ging unser Flug entlang der Marokkanischen Küste bis über die gut sichtbare Sierra Nevada und Granada zurück nach Alicante bzw. Murcia.

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Marrakesch, eine Stadt, die wir sicher nicht so schnell vergessen werden.

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Andalusien, Gibraltar & Portugal

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

Aufgrund der etwas großen Distanzen in Spanien und der wenigen Lust die Nächte in Bussen zu verbingen, hatten wir zuerst vor nach Sevilla und Lissabon zu fliegen. Da das ganze aber deutlich teurer wäre, als sich ein Auto zu mieten, entschieden wir uns für eine komplette Reise mit dem Auto über Malaga und Gibraltar nach Lissabon und zurück nach Murcia über Sevilla und Granada. Da Sarah erst Anfang Dezember 6 Tage am Stück frei hatte, viel unsere Tour leider in einen nicht so sonnigen Zeitraum.

Nachdem wir rund 3 Tage mit Routenplanung, Unterkünfte buchen, Auto mieten und sonstigen Organisationen beschäftigt waren (besonders eine günstige und passende Autovermietung zu finden war nicht einfach), konnte es am Morgen des 3. Dezember endlich losgehen.

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Da das Anmieten eines Autos am 60 Km entfernten Airport Murcia-San Javier rund 100 € günstiger war als hätten wir das Auto in Murcia gemietet, ging es für mich erstmal mit dem Bus um 10.00 Uhr nach Santiago de la Ribera am Mar Menor und von dort zu Fuß gute 45 Minuten zum Airport.

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Dort bekam ich problemlos und schnell unser Auto, einen Kia Picanto, und mit diesem fuhr ich zurück nach Murcia.

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Dort lud ich schnell das Auto voll und holte Sarah von ihrer Arbeitsstelle ab. Zuerst fuhren wir über Lorca rund 200 Km bis nach Almeria. Da uns die Stadt aber weniger gefiel, machten wir hier nur einen kurzen Stop.

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Ab Almeria führte die Autobahn direkt an der Küste entlang, sodass allein schon die Strecke eine Attraktion war.

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Diese fuhren wir bis 50 Km vor Malaga. Hier befindet sich das kleine weiße Bergdorf Frigliana, welches 1981 zum schönsten Ort Spaniens gekürt wurde. In den kleinen Ort führt nur eine einzige Straße und das Gemeindegesetz verpflichtet hier jeden Einwohner, einmal pro Jahr sein Haus mit frischer Kalkfarbe zu weißeln. Aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit war dies aber nicht mehr so deutlich erkennbar.

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Unser nächstes Ziel hieß schon Malaga und hier steuerten wir erstmal kurz die Burg an, welche aber aufgrund der Dunkelheit ein nicht so tolles Bild abgab. Danach hieß unser Ziel das Casa Babylon. Dieses villenähnliche Gebäude, passsender Weise in einer Villengegend liegend, war in dieser Nacht unsere Unterkunft. Nach dem Zimmerbezug liefen wir die wenigen Meter bis in die Altstadt und genehmigten uns erstmal eine Tortilla.

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In Malaga war ich schon des öfteren, doch reiste ich von hier meist die Küste runterwärts nach Gibraltar und kannte daher noch nicht so viel von der Stadt. Danach schlenderten wir noch eine ganze Weile durch die sehr belebte Fußgängerzone. Übrigens habe ich noch nie eine Stadt gesehen, die mehr mit Weihnachtsdeko behangen war als Malaga. Hier ein paar Schnappschüsse:

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Die Nacht in unserem Casa war recht kalt, da ohne Heizung, sehr laut wegen der vielen Studenten und im Bad nieselte der Putz von der Decke. Da man unser Zimmer nicht abschließen konnte, bekam unser Bad auch noch mitten in der Nacht Besuch von einem Studenten.

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Am nächsten Morgen nach dem Auschecken machten wir uns wieder auf zur Burg, die eigentlich Castilla de Gibralforo hieß und hatten von hier einen tollen Blick auf den Hafen, die Stadt und Picassos Geburtshaus.

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Danach fuhren wir weiter die Küste runter bis nach Marbella.

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Da uns die Uferpromenade aber überhaupt nicht gefiel, schauten wir uns lieber in der Altstadt um und hier gab es wirklich viel zu sehen.

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Selten hatten wir ein so enges und ganz in weiß gestaltetes Gassenlabyrinth gesehen.

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Überall kleine Läden und hinter jeder Ecke gab es was zu entdecken. Mit dem Auto fuhren wir 5 Km weiter bis in den Jet-Set-Ort Puerto Banus. Hier das übliche Bild wie in St. Tropez. Überall Sündhaftteure Läden und Restaurants. Leider waren wir aber zur falschen Jahrezeit hier.

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Danach saßen wir wieder etwas länger im Auto und fuhren bis nach La Linea um von hier nach Gibraltar (UK) rüberzulaufen, welches ja bekanntlich eine ehemalige Kolonie von Großbritannien ist.

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Direkt an der Grenze stellten wir unser Auto ab und waren nach einer kurzen Passkontrolle in Mitten auf der Landebahn des Airports von Gibraltar.

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Diese wird nämlich auch als Grenzübergang genutzt und wenn ein Flugzeug kommt, wird einfach die Schranke runtergelassen.

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Somit war ich also das dritte Mal in Gibraltar. Besonders bleibt mir noch das zweite Mal in Erinnerung, als ich mit meinem Kollegen Stecki aus der Schweiz in einem Januar bei stürmischem Wetter direkt am Strand des Atlantischen Ozeans übernachtet hatte. Ähnlich stürmisch war es auch am heutigen Tage.

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Kurz nach der Grenze herrschte ein riesiger Andrang auf die zahlreichen Tabakläden, da Tabak hier zollfrei ist. Zuerst besuchten wir die Innenstadt und trafen hier auf allerlei bekannte Utensilien aus England und auch die unzähligen Pubs waren voll mit Briten.

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Einmal komplett durch die Stadt gelaufen und schon waren wir an der Cable Car Station. Dieses Cable Car brachte uns für 9 britische Pfund pro Person hoch auf den weltberühmten Affenfelsen.

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Dort empfingen uns auch schon gleich die ersten aggressiven Primaten.

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Diese leben hier in freier Wildbahn, jedoch weiß keiner so genau wie diese hier her kamen. Es wird vermutet, dass sie irgendwann vor vielen Jahren angesiedelt wurden.

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Von hier hatten wir auch einen super Blick auf die Straße von Gibraltar, auf beide Ozeane und natürlich auf den afrikanischen Kontinenten und Marokko, welches von hier genau sichtbar ist.

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So genau, sodass man auch die marokkanische Stadt Tanger und die spanische Kolonie Ceuta deutlich sehen konnte.

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Wieder unten begaben wir uns in ein Restaurant und bestellten unter anderem die typischen Fish & Chips.

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Nach dem Gang zurück über die Grenze fuhren wir weiter.

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Vorbei ging es an der Surfercity Tarifa bis nach Cadiz. Cadiz erreichten wir über einen langen Damm und waren so auf der „Insel“ Cadiz. Diese ist zumindest von 3 Seiten vom Meer umgeben, was man auch deutlich am heftigen Wind in den Gassen spürte.

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Außerdem ist Cadiz auch die älteste Stadt Europas, was man wiederrum an den oft hässlichen Gassen sah. Diese unübersichtlichen Gassen und aufgrund dessen, dass wir uns ziemlich verliefen und unser Auto nur noch schwer fanden, machte Cadiz für mich zu einem absoluten Flop. Dazu kam noch, dass es hier auch kaum Sehenswürdigkeiten gab. Am späten Abend waren wir im 20 Km entfernten Jerez de la Frontera und verbrachten hier wieder viel Zeit mit Pension suchen. Die Pension Las Palomas war dafür typisch spanisch und gefiel uns sehr.

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Am nächsten Morgen besuchten wir das, wofür Jerez weltberühmt ist, nämlich den Sherry, der hier hergestellt wird und weshalb die ganze Stadt fast nur aus Bodegas besteht.

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Wir besuchten die bekannteste Sherry-Bodega Tio Pepe und hatten hier einen tollen Blick hinter die Kulissen. Die anschließende Sherry-Weinprobe rundete das ganze noch ab. Wenn in Europa ein Sherry getrunken wird, dann stammt er immer von hier.

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Leicht angeheitert fuhren wir also weiter über Sevilla in Richtung portugiesische Grenze und Lissabon.

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Einige Kilometer vor der Grenze, genauer gesagt in Galaroza, war die Sache dann aber nicht mehr so heiter, denn wir hatten einen platten Reifen. Eigentlich kein Problem wenn man denn einen Ersatzreifen im Kofferraum gehabt hätte. Also Autovermietung angerufen und passend zum Einbruch der Dunkelheit und auch noch passend zum plötzlichen heftigen Regen, war nach einer halben Stunde ein Abschleppwagen da. Der Herr war zwar sehr nett, doch da er keinen Ersatzreifen hatte und an diesem Tag Sonntag und danach der Montag ein Feiertag in Spanien war, meinte er, wir könnten erst am Dienstag weiterfahren. So dachte ich schon, dass meine Unternehmung Portugal so kurz vor dem Ziel schon wieder scheiterte. Doch die hilfsbereite Autovermietung schickte uns glücklicherweise ein Taxi, welches uns die rund 110 Km zurück durch den jetzt auch noch eintreffenden Nebel zum Flughafen von Sevilla brachte. Hier bekamen wir das gleiche Auto nochmal, nur in silber statt in schwarz und konnten die selbe Strecke durch den Nebel und heftigen Regen (ich dachte immer beides gleichzeitig gibts nicht, falsch gedacht ;)) in Richtung Lissabon fahren. Um kurz nach Mitternacht waren wir endlich in Portugal und nachts um 3.00 Uhr in Lissabon, wo wir das Auto irgendwo hinstellten und nach langer Suche unser Goodnight-Hostel in Mitten der Gassen fanden.

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Eine Good Night hatten wir aber nicht, da unser Mitbewohner heftig schnarchte und wir schon bald wieder aufstanden, da wir ja was von Lissabon sehen wollten.

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Nach einem Pfannkuchen-Frühstück mit den ganzen Studenten, die hier im Hostel wohnten (man fühlte sich wie in einer WG), versorgten wie erstmal unser Auto auf einen gescheiten Parkplatz. Dann fuhren wir mit dem Bus zum Schloss nach Belem. Dieses sollte man anscheinend gesehen haben, wir fanden es weniger toll.

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Hier gab es auch einen Laden, wo es die hier in Lissabon bekannten Vanilleteilchen Namen Pastel de Belem oder auch Pastel de Nata gab.

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Aufgrund der riesigen Schlange stellten wir uns aber nicht an und fuhren zurück in die Stadt.

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Hier liefen wir die engen Gassen hoch Richtung Burg und auf dem Weg dorthin begegneten uns jede Menge der bekannten Straßenbahnen, die sich den steilen Berg hochkämpfen.

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Nach einem Rundgang durch die Burg Namens Castelo de San Jorge und herrlichem Blick über die Stadt und den Rio Tejo liefen wir wieder ewig durch die Stadt, den anderen Berg hoch und klapperten die unzähligen Sehenswürdigkeiten ab.

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Die ganze Stadt war übrigens überfüllt mit Schalker Fußballfans. Dies aufgrund des am nächsten Tag stattfindenden Champions League Spiels gegen Benfica Lissabon. Die Schalker waren wirklich überall und wie gewohnt richtig asozial. Ruhrpottkanacken halt. Ein tolles Bild müssen die Lissaboner von den Deutschen haben. In der Stadt sahen wir auch noch zufällig kurz ein paar Mädels, die wir aus Murcia kannten.

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Nach einem Abendessen und dem Schlendern durch die mittlerweile überall beleuchtete Stadt fielen wir wieder tot ins Bett.

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Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen und wir mussten uns von den netten Hostelangestellten verabschieden. Goodnight Hostel Lisboa kann ich nur weiter empfehlen. Die Leute dort sind immer bemüht, dass es einem an nichts fehlt und sind alle selbst noch in unserem Alter.

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Zuletzt fuhren wir noch raus aus der Stadt zum Torre de Vasco da Gama und zur längsten Brücke Europas, der Vasco da Gama Brücke.

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Nach einer Rundfahrt durch die Stadt und einem kurzen Halt an der anderen bekannten Brücke von Lissabon (die Brücke des 1. Mai), fuhren wir wieder die über 400 Km zurück nach Sevilla.

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Diesmal brauchten wir für die 400 Km nicht einmal 4 Stunden, auf dem Hinweg waren es aufgrund der Reifenpanne rund 11 Stunden.

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In Sevilla fanden wir sofort einen Parkplatz in der Nähe unserer nächsten Unterkunft, dem Picasso Hostel. Der Empfang war hier zwar recht unfreundlich, doch gefiel mir das Hostel sehr; nicht nur wegen des schönen Gebäudes.

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Nach einem ersten Rundgang durch die Stadt spürten wir auch gleich das spanische Flair dieser tollen Stadt. Überall hat es historische Gebäude und alles ist wunderbar beleuchtet.

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Es gibt viel zu sehen und besonders das ehemalige Jüdische Viertel, welches die heutige Altstadt ist, war sehr sehenswert. Eigentlich wollten wir uns noch eine für Sevilla typische Flamenco-Show anschauen, doch da diese alle sehr teuer waren und wir in Murcia schon eine hammerprofessionelle Flamencodarbietung gesehen hatten, verzichteten wir gerne.

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Auch hier war es wieder bald Mitternacht und am nächsten Tag war wieder früh Aufstehen angesagt. Die Nacht im Hostel war aber aufgrund der Kanarienvögel an der Rezeption recht unruhig. Als ersten Programmpunkt schauten wir uns das herrliche alte Schloss mit den wunderschönen Gärten drum herum an.

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Alles war sehr arabisch mit vielen Mosaiken und Schnickschnack.

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Nach einem weiteren Besuch in einem anderen Park, der besonders für seinen Wasserkanal bekannt ist, hielten wir noch kurz an der angeblich schönsten Stierkampfarena der Welt und verließen danach Sevilla in Richtung Granada.

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Die über 200 Km vergingen wie im Flug und bald war die Sierra Nevada in Sichtweite. Und auch Granada erreichten wir bald.

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Nach einem kurzen Besuch bei der berühmten Alhambra-Burg, in die wir nicht rein wollten, da wir nicht schon wieder Lust auf Mosaike und Parks hatten, fuhren wir runter in die Altstadt. Aufgrund dessen, dass ich ein Schild übersehen hatte, fuhren wir plötzlich direkt durch die Fußgängerzone und da ich nicht umdrehen konnte und diese sich ganz schön in die Länge zog und immer enger wurde, wars dann irgendwann richtig lustig. So hätten wir gleich weiterfahren können, da wir ja nun schon alles gesehn hatten, doch wir entschieden uns dann doch noch etwas zu bleiben.

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Nach dem ein Parkplatz gefunden wurde, liefen wir wieder durch die vielen Gassen und den Hang hoch. Hier hatte man einen super Blick auf die Alhambra und uns begegneten jede Menge Rucksacktouristen.

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Hinter den Hängen waren wir dann am eigentlichen Ziel. Die Höhlenwohnungen von Granada. Hier stand ein ganzes Dorf bestehend aus lauter Höhlen, die allesamt bewohnt waren. Irgendwie erinnerte mich das Ganze aber ein bisschen an die Townships von Durban; war aber trotzdem sehr beeindruckend.

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Zurück in der Stadt kamen wir an vielen Hippies und Wasserpfeifen-Läden vorbei. Ganz Granada ist eine Hippie-City. Überall Leute mit Rastas und jeder war irgendwie am chillen. Nur fast unser Ding. Des Weiteren gab es hier jede Menge Zigeuner und alle wollten dir irgendwas andrehen. Außerdem hat Granada auch ein sehr arabisches Feeling und passend dazu viele arabische Geschäfte. Wohl auch aufgrund der Alhambra.

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Nach einem Abendessen mit Tortilla und einem weiteren Rundgang machten wir uns wieder auf zurück zum Auto.

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Durch die unzähligen wunderschönen Gassen kamen wir direkt zu einem Aussichtspunkt, welcher total überfüllt mit Menschen war und mit diesen konnten wir uns die jetzt leuchtende Alhambra anschauen.

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Granada war also ein krönender Abschluss unserer 6-tägigen Reise, die nach weiteren 260 Km in Murcia endete.

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Insgesamt legten wir eine Strecke von fast 2.500 Kilometern zurück, was fast soweit ist wie von Friedrichshafen ins türkische Ankara. Aufgrund der geringen Autobahngebühren und dem in Spanien sehr günstigen Benzin, hielten sich auch die Reisekosten in Grenzen.

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Und so hatte ich am nächsten Tag, nach einem kurzen Stop bei der Jesus-Statue nahe Murcia, nur noch unseren Mietwagen zum Flughafen zurückzubringen, bevor 2 Tage später unsere nächste Reise beginnen sollte.

Caravaca, Cehegin & Lorca

Dienstag, November 30th, 2010

An diesem Wochenende wollten wir auch noch die letzte große Stadt in der Region Murcia besuchen. Die gut 80 Kilometer in den Nordwesten bis Caravaca fuhren wir mal wieder mit dem Bus.

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Caravaca hat den offiziellen Namen „Caravaca de la Cruz“ und ist von der Katholischen Kirche zur Heiligen Stadt ernannt worden. Da 2010 auch noch ein Heiliges Jahr ist (keine Ahnung warum), wurden hier in diesem Jahr rund eine Millionen Pilger erwartet. Und wir waren zwei davon. Nur ohne Rucksack, Wanderstock und christlichem Motiv ;). So waren wir also wenige Jahre nach dem Papst in den Gassen der heiligen Stadt.

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Diese stellte sich als ziemlich schnuckliges Städtchen heraus. Überall Kirchen, enge Gassen und kleine Lädelchen. In diesen wurde all möglicher Schrott mit dem heiligen Kreuz drauf verkauft.

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Das Wetter war am heutigen Tage für spanische Verhältnisse recht kalt. Nach einem Rundgang durch die Stadt, bestiegen wir den „heiligen Berg“ und hatten von diesem einen tollen Blick über die Stadt.

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Hier befand sich auch die größte Kirche und nebenan im Museum angeblich das Original-Kreuz. Der Hunger trieb uns aber zur nächsten Dönerbude. Diese wurde allerdings gerade geschlossen und die netten (wahrscheinlich) indischen Besitzer führten uns direkt zur nächsten Dönerbude. Hier lernten wir den Rest des Familienklans kennen und bekamen auch endlich was zu beissen.

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Danach ging es vom Busbahnhof 10 Minuten per Bus in das kleine Bergdorf Cehegin.

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Dieses wird in Erfahrungsberichten als Geheimtipp beschrieben. Und das war es auch: ein kleines Städtchen an einem Hang gelegen mit unzähligen engen verschlungenen ausgestorbenen Gassen.

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Hier fanden wir auch noch passend zum Wetter eine Schlittschuhbahn. Wir gingen aber lieber in die obligatorische Tapas-Bar, bestellten Magra con Tomate und einige weitere Tapas. Etwas, das ich in Deutschland bestimmt vermissen werde. Zurück nach Murcia brachte uns erneut der Bus.

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Am nächsten Tag machte ich mich alleine auf nach Lorca. Diesesmal nahm ich den 90 Minuten fahrenden Bus, anstatt den 45 Minuten fahrenden Zug. In Lorca war mein erstes Ziel das örtliche Stadion.

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Dieses lag allerdings ziemlich weit außerhalb des Ortes. Wie weit außerhalb stellte ich erst fest, nachdem ich schon gut eine Stunde unterwegs war und immer noch nicht am Ziel war. Irgendwann war aber auch diese Wüstenlandschaft durchlaufen und das Spiel der dritten Liga Lorca Atletico gegen Real Jaen erreicht. Dieses endete 2:2 und ich suchte danach vergeblich nach einem Reisemittel zurück in die Innenstadt.

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So machte ich mich erstmal wieder zu Fuß auf bis ich irgendwann am Straßenrand einen Spanier traf, der auf einen irgendwann kommenden Bus wartete. Mit diesem Spanier kam ich sogleich ins Gespräch und konnte so meine Fortschritte in Spanisch testen. Muy bien.

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Zurück in der Innenstadt war hier wie bei unserem letzten Kurzaufenthalt in Lorca wieder ein Fest.

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Auch zu erwähnen ist das Wahrzeichen von Lorca, die gut beleuchtete Burg über der Stadt. Nach einem kurzen Rundgang druch die Altstadt war ich aber auch schon wieder am Bahnhof und diesemal per Zug unterwegs zurück nach Murcia.

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Da die Temperaturen in der Region Murcia zwar immer noch recht gut waren, aber längst nicht mehr geeignet zum im Meer baden, suchten wir uns eine andere Bademöglichkeit und besuchten die Thermalbäder am Rande von Murcia in Archena und Fortuna. Archena liegt ca. 20 Kilometer außerhalb von Murcia und ist ein typischer Kurort. Überall Hotels und alte Menschen.

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Die Therme war allerdings recht modern und hatte mehrere Innen- und Außenpools und war wunderschön umgeben von steilen Bergen.

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Die Therme in Fortuna besuchten wir gemeinsam mit meinem Kollegen Michael der uns für 4 Tage in Murcia besuchen kam.

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Diese hatte allerdings weniger zu bieten und gefiel mir nur vom Ambiente her.

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