Archive for the ‘Allgemein’ Category

Hurghada

Dienstag, Januar 24th, 2012

Wie bereits im vorherigen Bericht erwähnt, verbringe ich den größten Teil meiner doch geringen Freizeit in der Stadt Hurghada (ägyptisch: Al Ghardaqa).

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Diese war bis vor wenigen Jahren noch ein kleiner Fischerort, ist aber in den letzten Jahren förmlich explodiert. Mittlerweile leben hier bis zu 160.000 Einwohner und es werden täglich mehr, wie ich bei der Visumstelle aufgrund des Andranges feststellen konnte. Wie das so oft ist bei aufstrebenden Städten, das Stadtbild wächst recht chaotisch in alle Richtungen. In Hurghada wächst die Stadt aber nur am Roten Meer entlang, niemals hinein in die nahe gelegene Wüste. Als ich das erste Mal 2009 hier war, gefiel mir die Stadt eher weniger, seitdem hat sich aber sehr viel getan.

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Zu erwähnen ist unbedingt die Marina von Hurghada. Die neue Hafenanlage wurde komplett neu angelegt und mit zahlreichen exklusiven Restaurants und Bars ausgestattet und ist mittlerweile zum absoluten Mittelpunkt von Hurghada geworden. Ein holländischer Freund von uns hat hier seine Kitesurfschule, in welcher wir bald Kiten lernen werden.

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Neben der Marina befindet sich der alte Hafen, an welchem sich die große Moschee befindet. Auch gibt es hier ein Fischmarkt und ein Terminal, von wo aus gelegentlich Fähren nach Sharm el Sheikh oder ins Saudi Arabische Mekka auslaufen.

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Der zweitwichtigste Punkt in Hurghada ist die zentral gelegene Sheraton Road. Hier spielt sich eigentlich das komplette Leben von Hurghada ab. Es kommt nicht selten vor, dass wir einen ganzen freien Tag auf ihr verbringen und zwischen Bars, Restaurants und Läden hin und her pendeln. In den Nebenstraßen ist alles ziemlich heruntergekommen und man läuft nicht über Pflasterstein durch die Gassen, sondern über Wüstensand. In diesen Gassen wimmelt es von streunenden Tieren. Hier in den Seitenstraßen befindet sich auch eine von den drei deutschen Bäckereien einer Bekannten von uns. Unsere ehemalige Wohnanlage Mastaba liegt wenige Gehminuten von der Sheraton Road entfernt im Stadtteil Hadaba.

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Ein weiterer wichtiger Ort in Hurghada, den wohl auch die meisten Touristen kennen, ist der Basar in der Altstadt von Hurghada im Stadtteil Dahar. Hier findet die übliche Touristenabzocke statt. Gibt man aber an, dass man hier in Ägypten lebt und arbeitet, entschuldigen sich die Ägypter sogar und sind meist peinlich berührt.

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Der für die meisten Europäer wichtige Ortsteil Hurghadas ist der Stadtteil El Kausa. Hier leben die meisten Europäer und hier befinden sich zahlreiche Schulen wie z. B. die Deutsche Schule in welcher meine kleine Schwester nach dem deutschen Schulsystem lernt. Die meist deutschen Lehrer bringen den Kindern auch Englisch und zusätzlich Arabisch bei. Vor gar nicht langer Zeit schaute sogar Außenminister Guido Westerwelle vorbei.

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Der Stadtteil ist aber auch für seine zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und für seine lange Fußgängerzone (Esplanada) bekannt. Des Weiteren verfügt er über wunderschöne Strände und Ausgehmöglichkeiten wie das Little Buddha oder das Hard Rock Cafe.

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Dass Hurghada aber schneller wächst als die Infrastruktur wachsen kann, musste ich schon am ersten Tag am Flughafen feststellen. Im Minutentakt landen an diesem doch kleinen Airport die Maschinen aus aller Welt und es bilden sich stundenlange Warteschlangen an den Zollstellen. Pro Tag landen hier ca. 65 Flugzeuge. Wir mussten sogar verspätet in Stuttgart starten und lange über Hurghada kreisen, bis endlich ein Platz am Boden für unsere Maschine gefunden wurde. Derzeit entsteht aber neben dem alten Terminal ein komplett neuer Flughafen.

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Zwischen Hurghada und meinem Arbeitsplatz Makadi Bay kommt zuerst Magawish und dann der Ort Sahl Hasheesh. Magawish besteht eigentlich nur aus zahlreichen Villen- und Häuservierteln, welche erst in den letzten Jahren gebaut wurden. Der größte Teil davon ist noch unbewohnt.

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Darüber hinaus verfügt Magawish über zahlreiche wunderschöne Hotelanlagen wie das Dana Beach, das Alf Leila Wa Leila (1001 Nacht) oder den Aqua Jungle Park, dem Arbeitsplatz meiner Schwester Tina. Außerdem steht in Magawish das wohl einzige richtige Einkaufszentrum am Roten Meer: die Senzo Mall. Sahl Hasheesh dagegen ist wie Makadi Bay ein weiterer Ort, der an einer wunderschönen Bucht liegt und nur aus Hotels besteht.

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Normalerweise benötige ich mit dem Taxi ca. 40 Minuten vom Makadi Bay bis ins Zentrum Hurghadas. Dies kann aber gerne auch mal 2-3 Stunden dauern. Da viele Taxis meist nur gering Benzin mit sich führen und die Tankanzeigen oft kaputt sind, kommt es nicht selten vor, dass man unterwegs mit dem Auto liegen bleibt. Bei meinem ersten Mal war dies in Mitten der Wüste. Doch gerade solche Situationen machen es für mich so lebenswert in Ägypten. Nichts hier ist so perfekt wie in Europa, und genau deswegen sind wir auch hier.

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In Hurghada gibt es immer viel zu erleben. Die Stadt ist total abwechslungsreich, überall regiert der Lärm und die Taxis hupen ununterbrochen. Ruhe gibt es hier selten. Tagsüber schreit ständig der Muezzin zum Gebet oder in den Strandclubs läuft bereits mittags Party-Musik. Nachts schallt die Musik von den zahlreichen Clubs zu uns hoch in die Wohnanlage oder es schreit um 5 Uhr morgens wieder der Muezzin zum Morgengebet. Sollte es mal kurz ruhig sein, hört man bestimmt schnell wieder irgendwo die Polizei oder die Feuerwehr, wie sie den brennenden Müll vor unserer Wohnanlage löscht.

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Das “Land of Peace“ gibt es hier nur auf den nicht ganz ernstzunehmenden Souvenirs. In ganz Hurghada ist viel Militär mit Waffen im Anschlag zu sehen und über die ganze Stadt verteilt sieht man zahlreiche Militärbunker und Satellitenüberwachungsanlagen.

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Außerdem ist noch zu erwähnen, dass zahlreiche Wohnanlagen in Hurghada nach dem ehemaligen Präsidenten Mubarak benannt sind. Sie sind durchnummeriert von Mubarak 1 bis 8 und befinden sich über die ganze Stadt verteilt. Trotz dessen, dass der Diktator Mubarak hier im Land sehr verhasst ist, wird der Name der Wohnanlagen nicht geändert.

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Mittlerweile lebt meine Familie in einer anderen ebenfalls italienischen Wohnanlage Namens “Paradise Village”. Sie verfügt auch über eine schöne Poolanlage und zum Strand sind es ebenfalls nur wenige hundert Meter.

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Jetzt leben wir allerdings deutlich weiter entfernt vom Stadtzentrum. Für 1-2 Pfund (20 Cent) mit einem kleinen Minibus ist man aber schnell in der Stadt und erlebt jedes Mal ein kleines Abenteuer.

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Die Wohnanlage selbst liegt zwischen El Kausa und Magawish und rundherum sieht es aus wie in einer Geisterstadt. Überall stehen halbfertige leere Betonklötze. Außerdem sieht man überall Geröll- und Erdhaufen. Alles sieht aus wie nach einem Erdbeben und die Ägypter wissen einfach nicht wohin mit dem ganzen Schutt. In den leerstehenden Betonklötzen leben viele Obdachlose und überall brennen nachts Feuer, an denen sich die Obdachlosen wärmen.

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Das Hurghada eine “Stadt ohne Sehenswürdigkeiten” ist, musste ich feststellen als meine Freundin zu Besuch herkam.

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In der ersten Woche hatte ich noch zu arbeiten und hatte dabei die Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten mit großem Festbankett im riesigen Zelt zu zelebrieren, während meine Freundin in meinem Hotel Urlaub machte.

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Silvester verbrachten wir in meinem Hotel und im Aqua Jungle Park bei meiner Schwester. Danach blieben wir in Hurghada. Die meiste Zeit verbrachten wir an den schönen Stränden Hurghadas oder im Pool unserer Wohnanlage.

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Wir gingen mehrmals gut essen, wobei wir einmal auf unserer Rechnung Pizza mit Scheiße stehen hatten. Zum Glück nur auf der Rechnung.

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Einen weiteren Tag verbrachten wir mit Wellness und Massagen. Dieser Tag beinhaltete zuerst Sauna, Dampfbad und eine Schaummassage im türkischen Hammam. Danach gab es ein Ganzkörperpeeling und eine 45-minütige Ganzkörpermassage.

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Während wir nach 5 Stunden Wellness im Whirlpool relaxten, gab es für die Mädels noch neue Nägel und eine Cleopatra-Geruchsbehandlung. Bei dieser setzt man sich in ein Zelt und der ganze Körper wird einige Minuten lang mit einem angenehm riechenden Dampf umhüllt. Dieser Geruch soll noch Wochen danach auf der Haut riechbar sein und wird vor allem von arabischen Frauen am Tag vor ihrer Hochzeit genutzt. Der Geruch hielt zwar nur bis zur nächsten Dusche, jedoch kostete uns der ganze Wellnesstag gerade mal 30€ pro Person.

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An einem anderen Tag buchten wir gemeinsam mit meiner Schwester eine 3-stündige-Quad-Tour durch die Wüste. Diese beinhaltete einen Stopp in einem nachgestellten Beduinendorf, führte aber durch herrliche Bergkulissen und bereitete allen viel Spaß.

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Party machen durfte natürlich auch nicht fehlen. Nicht nur an Silvester im Havanna Club, sondern auch bei der Ladies-Night im Little Buddha waren wir dabei. Ladies Night gibt es in Hurghada in jedem Club zweimal die Woche und dabei erhalten alle Ladies bis 3 Uhr Nachts alkoholische Getränke kostenlos. Ich dagegen war von den Kunststücken der Barkeeper begeistert.

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Einen weiteren Tag verbrachten wir in der Lagunenstadt El Gouna.

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Zu einem Schnorchelausflug auf die Giftun-Inseln war es leider zu kalt. Diesen machte ich erneut einige Wochen zuvor. Dieses Mal mit der Tauchschule meines Hotels.

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Die Fahrt hieß offiziell Vier-Inseln-Fahrt. Die erste Insel (Abu Ramada) stellte sich dabei als ein 4 km langes rundes Riff unter Wasser heraus. Das versprochene Schiffswrack gab es hier auch nicht, jedoch war die Unterwasserwelt sehenswert.

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Der nächste Stopp war am üblichen Touristenstrand der Giftun Insel.

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Danach ging es zur Napoleon Insel, welche sich auch als ein Riff unter Wasser herausstellte in dem ich bereits vor einigen Wochen schnorcheln war. Als ich unserem Reiseleiter erklärte, dass eine Insel ein Fleck Erde über Wasser ist, antwortete dieser nur mit einem Lächeln. Die hier im Riff lebenden bis zu 2m großen Napoleon-Fische waren wohl mittlerweile ausgestorben. Die Rochen, Anemonen und 50cm großen Napoleon-Fische machten das Riff jedoch ein zweites Mal sehenswert.

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Die “vierte Insel”, Abu Hasheesh Island wurde aufgrund der Dämmerung nicht mehr angesteuert. So wurde aus der Vier-Inseln-Fahrt eine Ein-Inselfahrt. Man darf in Ägypten eben nicht alles glauben, was einem versprochen wird und muss vieles mit Humor sehen. Besonders bei Sätzen mit Inschallah (so Gott will!!!) – am Ende sollte man vorsichtig sein. Der wunderbare Sonnenuntergang und die guten Gespräche mit unserem philippinischen Mitreisenden und der sympathischen Schiffscrew machten den Ausflug jedoch sehr lohnenswert.

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Mittlerweile kommen immer weniger Urlauber nach Hurghada, da die Situation hier sehr ungewiss ist. Zahlreiche Hotels haben vorübergehend geschlossen und ehemals geplante Hotels werden halbfertig zu leerstehenden heruntergekommenen Ruinen.

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Am 25. Januar soll das neue Parlament gebildet werden. Derzeit sieht es ganz nach einem Sieg der gemäßigten Muslim Brüder aus. Die zweitstärkste Partei werden wohl die etwas radikaleren Salafisten. Außerdem jährt sich der Sturz Mubaraks am 11. Februar 2012 zum ersten Mal. Man wird sehen in welche Richtung es mit Ägypten in den nächsten Monaten geht. Die Menschen hier und auch wir sind bis zuletzt zuversichtlich, dass die Zeiten wieder besser werden und sich auch wieder zahlreiche Urlauber für Ägypten entscheiden.

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Makadi Bay

Donnerstag, Dezember 15th, 2011

Anfang November: Nach einer Nacht im Etap-Hotel in Stuttgart startet mein Abenteuer Ägypten.

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Per Condor ging es in über 3 Stunden ans Rote Meer. Hier heißt meine neue Heimat Makadi Bay.

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Der Ort liegt ca. 25 Km südlich von Hurghada. Hier arbeite ich für voraussichtlich mindestens 1 Jahr als Animateur für die deutsche Firma FTI.

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Mein neues zu Hause und gleichzeitig mein neuer Arbeitsplatz ist das Stella Makadi Resort & Spa. In diesem befinden sich die beiden 5-Sterne Hotels Stella Makadi Beach und Stella Makadi Gardens. Mein Arbeitsplatz befindet sich im Stella Beach, mein Schlafplatz im Stella Gardens. Das Stella Gardens ist ein komplett neuerbautes Hotel und wurde am Tage meiner Ankunft eröffnet.

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Von Hurghada kommend muss man zuerst einmal die Staatsgrenze zwischen der Region Hurghada und der Region Safaga passieren.

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Danach geht es einige Kilometer durch die Dünen, aber auch durch flache Wüstenabschnitte. Bald taucht der Ort Makadi Bay am Horizont auf. Von Makadi Bay aus, sowie von der gesamten Red-Sea-Küste, kann man überall die wunderschöne Gebirgskette, welche sich einige Kilometer vom Meer entfernt befindet, sehen.

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Makadi Bay ist eine wunderschöne kilometerlange Bucht mit Traumstränden. Diese sind allerdings nur an manchen Stellen zum baden geeignet, da sich wunderschöne Riffe bis direkt an den Strand hinziehen.

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Also ein Paradies für Tauchanfänger. Über die meisten Riffe führen lange Stege hinweg, an dessen Ende man im wunderschönen türkisblauen Wasser baden kann. Hier findet man auch zahlreiche Fischarten und der nicht ganz ungefährliche Blaupunktrochen ist auch oft zu sehen.

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Makadi Bay besteht eigentlich nur aus Hotels. Das erste Hotel entstand hier im Jahre 1998. Die weit über 20 Hotels ziehen sich an der schönen Bay entlang. Ganz links befinden sich die Luxushotels der Hotelkette Red Sea Hotels mit den Vorzeigehotels Makadi Palace & Grand Makadi.

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In der Mitte der Bucht befindet sich das Zentrum von Makadi Bay, das Madinat Makadi. Dieses besteht aus 10 verschiedenen Hotels und bietet außerdem einen Souk, Supermärkte, einen riesigen Rutschpark (46 Rutschen), einen Golfplatz, eine Disco und viele weitere öffentliche Einrichtungen wie Restaurants und Bars.

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Nebenan befindet sich mein Hotel, welches zu den beliebtesten in Makadi Bay gehört. Es verfügt über unzählig viele Pools, Wasserrutschen, ein Wellenbad, 6 Restaurants und über zahlreiche Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Eigentlich fehlt es in diesem Resort an nichts. Sogar eine Disco und eine Tauchschule ist vorhanden.

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Die lustigsten Abende verbringen wir im Shisha-Zelt direkt am Strand bei unserem Gastgeber Hasan. Außerhalb der Hotelanlagen ist die einzige touristische Attraktion die Dolphin World am Rande von Makadi Bay.

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Das Hotel mit dem schönsten Strand in Makadi Bay befindet sich ganz rechts. Das Al Nabila Grand Hotel hat eine einzigartige wunderschöne Privatbucht die sich zwischen Felsen in einem Naturschutzgebiet befindet. Mein Besuch in der Bucht endete sogleich bei der überaus freundlichen Hotel-Security. Von dieser wurde ich morgens eine Stunde festgehalten, bis ich endlich den Privatstrand wieder passieren durfte. Man muss aber auch erwähnen, dass nicht alle Strandabschnitte so schön sind. Die Strandabschnitte, welche etwas abgelegen von den Hotels liegen, sind meist sehr dreckig und erinnern eher an Mülldeponien. Das kaum vorhandene Müllentsorgungssystem ist immer noch ein großes Problem in Ägypten.

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Meine Arbeit hier als Animateur ist super und mit meinem Team macht die Arbeit täglich Spaß. Mit dem größtenteils tunesischen Animationsteam des Hotels verstehen wir uns auch hervorragend.

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Mit meinem Kollegen Sam teile ich mir ein luxuriöses Hotelzimmer und außerdem haben wir hier täglich All Inklusive. Somit kann ich einiges an Geld auf die Seite legen, von welchem ich 2013 eine Weltreise machen möchte.

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Wir haben hier eine 6-Tage-Woche und meinen freien Tag (Sonntag) verbringe ich meistens bei meiner Familie in Hurghada. Diese ist vor einigen Monaten nach Ägypten ausgewandert und ließ sich auch von der sehr schwierigen politischen Situation in Ägypten nicht abhalten.

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Obwohl wir den Umbruch in der arabischen Welt in Tunesien und Ägypten hautnah miterlebt haben, bestand aber niemals Gefahr für unser Leben. Meine Familie hat sich hier mittlerweile gut eingelebt und bewohnt eine wunderschöne Wohnung in der Anlage “Mastaba” mit Blick übers Meer und Hurghada inklusive Pool.

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Von unserer Terrasse sind wunderschöne Riffe und türkisblaues Wasser zu sehen. Unsere zwei weiteren Mitbewohner sind Leila und Kays, zwei Nymphensittiche.

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In der Wohnanlage befindet sich auch das italienische Konsulat. Meine Schwester und meine Mutter arbeiten hier im Aqua Jungle Park und meine kleine Schwester geht auf die Deutsche Schule in Hurghada.

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Ägypten ist ein Land in dem man sehr krasse Erfahrungen machen kann. Gleich mein erster freier Tag in Ägypten wird mir noch ewig in Erinnerung bleiben. Tagsüber verbrachten wir zuerst den ganzen Tag am wunderschönen Old Vic Beach, an welchem man gegen eine geringe Gebühr den ganzen Tag baden kann und sich von Bedienungen köstliches Essen zur Liege bringen lassen kann. Auch das Couch-Speedboot mussten wir gleich ausprobieren. Nebenan befindet sich der Dream Beach zu dem man problemlos hinüberschwimmen kann.

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Der Tag selbst war in Ägypten ein sehr wichtiger Feiertag für die Bevölkerung. Kinder bekommen an diesem Tag Geschenke wie bei uns an Weihnachten. Das Opferfest (ägyptisch: Eid Al Adha), oder auch Eid-Festival genannt, gehört zu den wichtigsten Familienfesten und viele Ägypter haben über mehrere Tage hinweg Urlaub. Jede Familie muss bei diesem Fest ein Tier schlachten, weshalb wir auf der Straße zahlreiche Tiertransporte sahen. Aus Erzählungen hatten wir gehört, dass an diesem Tag an vielen Stellen Blut auf der Straße fließen soll. Das Blut, was wir aber am Abend auf dem Weg von Hurghada nach El Gouna sahen, stammte von Menschen. Wir waren erst wenige Kilometer außerhalb Hurghadas, da sahen wir einen Reisebus seitlich auf dem Mittelstreifen liegen. Unser Fahrer Ismail eilte zum Bus und holte uns kurz darauf auch. Als wir um den Bus herum auf die andere Seite gelangten, sahen wir das ganze Ausmaß der zunächst so harmlos aussehenden Situation.

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Überall lagen tote Menschen und die Leichen waren noch nicht mal abgedeckt. Die wenigen Helfer versuchten die verstörten Angehörigen zu beruhigen. Wir versuchten ebenfalls zu helfen, konnten aber nicht mehr viel machen. Überall lagen Teile vom Bus, Scherben und persönliche Gegenstände der Businsassen. In dem ganzen Chaos schnappten sich sogar einige Ägypter die Handtaschen der Toten und rannten damit davon. Wie arm oder geldgierig kann man sein, dass man Wertgegenstände von Leichen mitgehen lässt. Am Ende des Busses lagen ebenfalls einige Leichen, welche schwere Verletzungen im Kopfbereich hatten. Hinterher kam heraus, dass der Reisebus der ungarischen Gesellschaft Eastmar auf dem Weg zum Flughafen zu schnell unterwegs war, umkippte und vom Randstein seitlich aufgeschlitzt wurde. Die meisten Überlebenden befanden sich bereits mit schweren Kopfverletzungen auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Businsassen wurden größtenteils zwischen dem Bus und dem Randstein zerquetscht. Weitere Tote mussten erst noch geborgen werden, doch bis der Bus angehoben werden konnte verging viel Zeit. Total geschockt verließen wir die Unfallstelle und fuhren weiter in Richtung El Gouna. Jeder, der schon mal vorbei an (zahlreichen!) Leichen gelaufen ist, wird verstehen können, dass man solch ein Erlebnis erstmal verdauen muss. Am Unfallort war die Rede von 20-30 toten Urlaubern aus Ungarn. Der Busfahrer, der Verursacher des Unfalls, soll überlebt haben. In den Nachrichten sprach man am Tag danach von 11 Toten. Im Krankenhaus sollen aber noch einige gestorben sein und in ganz Hurghada sprach man nach einigen Tagen von 16 Toten. Die genaue Anzahl ist mir bis heute nicht bekannt.

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Den Abend verbrachten wir geschockt in der wunderschönen Lagunenstadt El Gouna. Highlights dort waren das Aquarium und die Villa mit Pool unseres Fahrers Ismail, welche einen Wert von rund 2 Millionen Euro hat. Auf der Rückfahrt kamen wir noch am Palm Beach Hotel vorbei, dem Hotel in dem die ca. 16 toten Ungarn kurz zuvor noch einen schönen Urlaub erleben durften.

Mein zweites freies Wochenende verbrachte ich auf den Giftun Inseln, welche sich im Roten Meer in Sichtweite von Hurghada befinden. Mit einem Boot voller Einheimischen und unserem Freund Mohamed (so heißt hier jeder Zweite und jeder Erste: Ahmed) fuhren wir für günstige 12€ einen ganzen Tag auf dem Meer herum. Die Ägypter selbst bezahlten zwar nur 8€, aber die selbe Tour gibt es auch von den großen Reiseveranstaltern für zwischen 30€ und 60€ für genau die gleiche Leistung.

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Unser erstes Ziel war die kleine Giftun Insel, vor welcher ich lange durch wunderschöne Riffe schnorcheln konnte. Leider sieht man aber auch hier an einigen Stellen die Zerstörung des Riffes durch den Massentourismus. Der Artenreichtum ist aber immer noch beeindruckend und Moränen waren auch zu sehen.

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Nach einem Mittagessen auf dem Schiff hielten wir dann am Nachmittag noch auf der großen Giftun Insel. Diese eignet sich zwar weniger zum Schnorcheln, aber dafür umso mehr zum Badeaufenthalt an seinen wunderschönen, aber überfüllten Stränden. Übrigens machen Reiseveranstalter Werbung für Fahrten auf die Giftun Insel, auf die Paradies Insel und auf die Mahmya Insel. Wer aber denkt, das wären 3 verschiedene Inseln, wird enttäuscht sein. Alle Touristen werden immer nur zur Giftuninsel gebracht und auf dieser zu den jeweiligen Strandabschnitten wie “Mahmya”, welche aber direkt nebeneinander liegen.

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Die Abende an unserem freien Tag verbringen wir meist in einer der zahlreichen guten Clubs von Hurghada. Hurghada ist auch als das Mallorca der Russen bekannt und in den Clubs Little Buddha, Papas Beach Club oder White Beach herrscht täglich Party.

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Natürlich darf ein Warm-Up in einer der zahlreichen chilligen Shisha-Bars nicht fehlen. Hier gibt es überall die leckeren frisch gepressten, fruchtigen Florida-Cocktails, von denen ich mittlerweile Unmengen getrunken habe. Ein weiterer kulinarisch zu erwähnender Genuss sind die gefüllten Teigtaschen mit dem Namen Jamaika. Wer hier Magenprobleme hat, trinkt ein Sugarcan, ein Zuckerrohrgetränk für wenige Cent.

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In meiner Zeit hier bisher habe ich übrigens genauso viel russisch wie arabisch gelernt. Russen sind hier mittlerweile die am meisten gesehene Nationalität und jeder Ägypter spricht meist genauso gut russisch wie englisch. Als Deutscher hat man es hier aber leichter als die Russen, diese sind hier nämlich deutlich beliebter als so mancher Russe, der durch schlechtes Benehmen auffällt. Des Weiteren gibt es hier sehr viel Skandinavier, welche auch meist in der Animation arbeiten und welche man hier in Hurghada meist in den irischen Pubs antrifft.

Ägypten ist seit ich hier bin wieder recht häufig in den deutschen Nachrichten vertreten. Dies lag aber nicht nur an dem Erdbeben vor wenigen Wochen, welches wir größtenteils verschlafen hatten, sondern vielmehr an den wieder aufflammenden Protesten des ägyptischen Volkes. Dieses Mal geht es gegen den Militärrat, welcher seit dem Fall Mubaraks im Land das Sagen hat und nach Meinung der Bevölkerung noch härter gegenüber dem Volke ist als zuvor Mubarak. Viele Facebook-User, welche Videos von der Revolution ins Internet gestellt hatten, wurden seit der Revolution zu Haftstrafen verurteilt. Das Volk wollte kurz vor den Wahlen, welche vor kurzem begonnen haben, noch mal deutlich machen, dass der Militärrat sofort abtreten soll und nicht erst nachdem in einigen Monaten eine neue Führung im Amt ist.

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Bei diesen Protesten in den letzten Tagen kamen wieder zahlreiche Menschen ums Leben und viele hier in Hurghada bereiteten sich schon wieder auf den Ernstfall vor und deckten sich mit Lebensmitteln ein. Schulen wurden geschlossen und wir befürchteten schon, dass wir wieder bald ausreisen müssen. Seit aber die Wahlen begonnen haben, hat sich die ganze Situation wieder beruhigt. Jedoch herrscht hier keinesfalls Ruhe.

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In den Straßen hängen überall Wahlplakate, Politiker lassen sich in Autokorsos durch die Stadt fahren und lassen sich vom Volk feiern. Teilweise sind Bilder von den Toten der Revolution zu sehen oder Soldaten werden öffentlich als “Wanted” ausgeschrieben.

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Viele sind nervös, besonders die vielen koptischen Christen in Ägypten. Da in Tunesien und Marokko bei den Wahlen bisher nur muslimische Parteien gewonnen haben und auch in Ägypten nach ersten Prognosen die Muslim Brüder und die Islamisten ganz vorne liegen, befürchten hier schon viele Verhältnisse wie in Saudi Arabien. Dies könnte dazu führen, dass der Tourismus eingeschränkt wird und die koptischen Christen sich in ihrem eigenen Land nicht mehr sicher fühlen können. Bisher ist es in diesem Konflikt aber noch sehr ruhig. Wenn Ägypter jedoch mal in Rage sind, dann aber richtig. An der Marina bekamen wir eine Schlägerei mit, nach der zwei Taxis fast schrottreif zurückgelassen wurden.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, viele sind jedoch der Hoffnung, dass alles besser wird und einiges hat sich seit dem Sturz Mubaraks verbessert. Zum Beispiel die Korruption ist deutlich zurückgegangen. Einiges hat sich verändert. Taxifahrer müssen nicht mehr mit Taxometer fahren und die Uhr wurde zu Mubaraks Zeiten ganze vier Mal im Jahr (Sommer-/Winterzeit und vor und nach dem Ramadan) umgestellt. Jetzt gar nicht mehr. Es ist den Menschen hier auf jeden Fall zu wünschen, dass sich vieles zum Positiven verändert. Meine hunderten Arbeitskollegen hier im Hotel arbeiten meist nur für weniger als 150€ im Monat 30 Tage durch und haben dann 10 Tage frei. Sie haben dennoch immer ein Lächeln auf dem Gesicht und sind überaus freundlich. Einige Angestellte in anderen Hotels leben sogar in selbst zusammengebauten Holzhütten am Rande des jeweiligen Hotels.

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Auch außerhalb des Hotels habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit den Menschen hier gemacht.

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Wien & Bratislava

Dienstag, November 1st, 2011

Wenige Tage vor meinem neuen Job in Ägypten sollte es nochmals nach Wien zu Varadan gehen. Zuerst wollten wir mit einer Mitfahrgelegenheit Österreichs Hauptstadt (1,7 Millionen Einwohner) erreichen, doch aufgrund eines Angebotes der österreichischen Airline Intersky flogen wir für 140€ pro Person an einem Freitagmittag von Friedrichshafen nach Wien Schwechat.

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Intersky, deren Sitz sich in Friedrichshafen befindet, besitzt ausschließlich kleine Propellermaschinen mit Platz für 50 Personen. Aufgrund starken Gegenwindes und einer maximalen Geschwindigkeit von rund 400 km/h, erreichten wir Wien erst nach 2 Stunden Flug.

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Vom Flughafen Schwechat fuhren wir für 3,60 € per S-Bahn in 25 Minuten bis in die Innenstadt. Das Ganze wäre auch für 10€ in 16 Minuten mit der neuen City-Airport-Train möglich gewesen.

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Am Bahnhof Mitte trafen wir auf Varadan und fuhren mit ihm zum Prater-Freizeitpark. Hier neben dem ganzjährigen Freizeitpark wohnt Varadan im Gästehaus der Wiener Universität in einer WG mit einem Türken und zwei Amerikanern. Die Lage der Wohnung ist super, nur liegt sie im Rotlichtviertel von Wien und Nachts mussten wir den vielen Nutten auf dem Straßenstrich ausweichen um in die Wohnung zu gelangen.

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Unser erster Weg führte dann gleich zum Prater und von dort per U-Bahn zum Stephansdom, dem Wahrzeichen von Wien.

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Danach liefen wir durch die Fußgängerzone zum Hotel Sacher und der Staatsoper.

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Hier trafen wir auch auf wichtige Sehenswürdigkeiten wie die musikspielende Opera Toilette und die Karlskirche.

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Auch einige große Plätze, das russische Kriegsdenkmal und die Secession bekamen wir bei unserem nächtlichen Spaziergang zu sehen. Danach gingen wir lecker essen im asiatischen Restaurant Eat.

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Den nächsten Tag starteten wir auf dem Naschmarkt. Dies ist ein traditioneller Wiener Markt, der zahlreiche Spezialitäten aus der ganzen Welt bietet. Hier gab es alles an Früchten, Gemüse, Fisch, Marmelade, Wein und was man sonst noch so alles essen kann. Dabei trafen wir auf allerhand Exotisches. Vieles hatte ich noch nie gesehen. Varadan brachte uns zu einem indischen Stand und servierte uns eine indische Spezialität, eine Teigtasche gefüllt mit Kartoffeln und indischen Gewürzen.

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Nach getrockneten Mangos, einigen Smoothies, Schokoladenfrüchten und dem besten türkischen Falafel Österreichs, ging unsere Schlemmerreise im Kaffee Sacher Eck weiter. Das Hotel Sacher gehört zu den ältesten und bekanntesten Hotels in Wien und die Sacher Torte ist die wohl berühmteste Schokoladentorte der Welt.

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Für 4,90€ bekamen wir ein kleines Stück von dieser herrlichen Torte. Nicht ganz günstig, jedoch ein absolutes Muss in Wien.

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Nach der Albertina, dem bekanntesten Kunstmuseum in Wien, fuhren wir mit dem Zug raus aus Vienna. Wir kamen nicht weit, da bekam Varadan eine Nachricht und er musste aufgrund seines Jobs zurück in die Innenstadt.

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So fuhren Sarah und ich eben alleine in die Slowakei. Unser dortiges Ziel war die Hauptstadt Bratislava. Die 433.000 Einwohner-Stadt ist übrigens die einzigste Hauptstadt der Welt, die an zwei Staaten grenzt.

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Die Slowakei gehört zu den ärmsten Ländern in Europa und hier scheiterte beinahe Tage zuvor der Euro-Rettungsschirm für Griechenland. Die slowakische Bevölkerung ist empört, dass ihr armes Land für das reiche Griechenland mit aufkommen soll.

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Von der Armut ist in der Altstadt von Bratislava allerdings nichts zu sehen. Die kleinen Gassen sind sauber herausgeputzt und es gibt zahlreiche schöne Gebäude und Plätze.

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Nach der Altstadt liefen wir noch runter zur Donau und blickten von einer Donaubrücke über die Stadt Bratislava und die über der Stadt thronende Burg.

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Am Abend hatten wir wieder ein herrliches Essen im Restaurant Pressburg (deutsch für Bratislava). Hier gab es Ente mit Kraut und Knödel und auch der Slibowitz danach durfte nicht fehlen. Am späten Abend fuhren wir vom Hlavna Stanica (Hauptbahnhof) zurück nach Wien.

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Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt, schließlich hatten wir heute noch einiges auf dem kulturellen Programmpunkt. Da Wien eine absolute Kulturstadt mit vielen alten Bauten, Museen und Schlössern ist, blieb uns das komplette Kulturprogramm nicht erspart.

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Es startete am Rathaus, vorbei am Burgtheater und dem Volksgarten, zum österreichischen Parlament und danach zum Wiener Museums-Quartier und zur Hofburg, in welcher sich die berühmte Spanische Hofreitschule befindet. Die zahlreichen Touristenkutschen (40€ für 20 Minuten Fahrt) durften auch nirgendwo fehlen.

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Unser nächstes kulturelles Highlight war das schöne Schloss Belvedere und danach durfte ein original Wiener Schnitzel auf unserem Tagesprogramm nicht fehlen.

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Danach wiederum fuhren wir zum Schloss Schönbrunn. Hier liefen wir durch die prächtigen Hofgärten, durch die bereits auch Kaiserin Sissi lief.

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Unser letzter Programmpunkt war die UNO-City auf der Donauinsel. Hier befanden sich zahlreiche Wolkenkratzer, das hochbewachte UNO-Gebäude und der Donauturm.

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Zum Abschied bekamen wir von Varadan zuckersüße indische Süßigkeiten geschenkt und fuhren danach zurück zum Airport in Schwechat.

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Hier bestiegen wir unseren um eine Stunde verspäteten Intersky-Jet in welchem uns eine Pilotin zurück zum Bodensee flog. Wie klein die Fluggesellschaft ist, konnte man auch daran erkennen, dass vor mir die Besitzerin der Airline mitflog.

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Belgrad

Freitag, Oktober 21st, 2011

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Es ist noch gar nicht lange her, da herrschte in Serbien Krieg. Zu Beginn der Neunziger Jahre bombadierte die UNO die Hauptstadt Belgrad, Jugoslawien wurde aufgelöst und daraus entstanden Länder wie Kroatien, Slowenien, Bosnien oder Montenegro. Noch heute kann man in Belgrad zahlreiche Häuser, die von den Bomben stark beschädigt wurden, sehen.

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Genau in diese damals so stark umkämpfte Stadt sollte meine heutige Reise gehen.

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Mit Wizzair von Memmingen war ich in über einer Stunde auf dem Balkan. Schon beim Landeanflug war zu erkennen, dass es sich bei Serbien um kein gewöhnliches europäisches Land handelte. Unter uns loderten zahlreiche Feuer, überall wurde der Müll verbrannt und Feuer griffen auf Bäume und Felder über.

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Auch bei meiner Fahrt mit dem Minibus vom Aerodrom in die Innenstadt sah es am Straßenrand nicht anders aus. Belgrad hat 1,2 Millionen Einwohner und gilt als die westlichste Stadt im orientalischen Osteuropa bzw. als die östlichste Metropole im Westen. Belgrad wird auch das New York vom Balkan genannt.

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Am Busbahnhof ausgestiegen, lief ich zuerst zurück über den Fluss Sava und entlange des Flusses zur Mündung an der der Fluss Sava in die Donau fließt. Dabei kam ich an zahlreichen Hausbooten und stillgelegten Schiffen vorbei, welche hier als Restaurant, Bar oder Club genutzt werden.

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Außerdem sah man auch zahlreiche sowjetisch aussehende Denkmäler.

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Irgendwann kam ich zu meinem gebuchten ArkaBarka Floating Hostel. Ein sauberes kleines Hostel, welches auf der Donau auf einem Floß steht.

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Nach dem Einchecken lief ich durch den Park Usce und durch Novi Belgrad zu einer der großen Brücken, wo ich in einen Bus stieg und zum Stadion Crvena Zvezda, dem Stadion von Roter Stern Belgrad, fuhr. Für 300 Dinar (3€) war ich drin im 51.538 Zuschauer fassendem Rund.

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Drinnen das erwartete Bild, überall gefährlich aussehende Graffitis, gewaltbereite Fußballfans und Polizisten. Roter Stern ist bekannt für seine gewaltbereiten Fans und gehört neben Partizan Belgrad zu den zwei wichtigsten Fußballvereinen in Serbien. Aufgrund dieses Rufes sind serbische Stadien meist leer und lediglich die fanatischen Kurven immer gut gefüllt. Man sieht kaum Frauen und Familien sowieso nicht.

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Beim Spiel gegen den Vorort-Club vom Belgrader Stadtrand BSK Borca waren keine Gästefans zugelassen und während des Spiels schaute ich meist mehr auf die Fankurve als auf das Spielfeld, schließlich war hier deutlich mehr geboten. Ständig brannte Pyrotechnik und pünktlich zur 1:0 Führung brannte die komplette Kurve. Absolute Gänsehautstimmung und gleichzeitig mein 33. Länderpunkt.

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Das Spiel gewann Roter Stern 2:0 und danach steuerte ich als erstes die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt an.

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Die St. Sava Church im Stadtteil Vracar gehört zu den größten orthodoxen Kirchen der Welt.

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Danach gönnte ich mir jede Menge Cevapcici und lief stundenlang durch Parks, an Palästen vorbei und durch die Stadt.

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An zahlreichen Ecken waren öffentliche Konzerte. Das Preisleistungsverhältnis stimmt in Ländern wie Serbien noch heute. Eine Kugel Eis kostet 50 Cent, ein Menü mit Getränk 2,30€ und die Busfahrt ebenfalls etwa 50 Cent. Für die komplette Reise hatte ich gerade mal Kosten von 115€ (40€ Flug, 40€ Hostel und 35€ für sonstiges). Wenn man hier mit einem 1000 Dinar-Schein (also 10€) bezahlen möchte, verdrehen die Serben die Augen bzw. können nicht rausgeben.

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Für die Touristen gab es jeden Abend über der Flussmündung zahlreiche Feuerwerke und an jeder Ecke herrschte Party. Besonders beliebt schienen mir jedoch die zahlreichen Clubs auf dem Fluss. Als ich es um halb drei in mein schwankendes Bett geschafft hatte, konnte man vor Partylärm kaum schlafen. Im Reiseführer Lonely Planet wird Belgrad als die Partyhauptstadt der Welt bezeichnet. Ich finde zu Recht. Party herrscht hier All Day, All Night.

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Den nächsten Morgen startete ich spät, nach dem herrlichen Frühstück auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Donau und die gegenüberliegende War-Island lief ich wieder in Richtung Innenstadt.

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Da fast alle Straßenschilder auf der für mich nicht lesbaren kyrillischen Schrift geschrieben waren, hatte ich im Häuserwirrwarr so meine Probleme, fand dann aber doch noch das Omladinski-Stadion von OFK Belgrad. Unterwegs waren wieder zahlreiche Plakate und Denkmäler zu sehen, die den Krieg nicht vergessen ließen.

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Das Spiel im Stadion von OFK durfte man gut und gerne als das kleine Belgrader Stadtderby bezeichnen. Schließlich trafen hier OFK Belgrad und Rad Belgrad aufeinander. Nach Roter Stern und Partizan die zwei wichtigsten Vereine der Stadt. Wieder einmal war das Stadion erschreckend leer, beide Vereine wurden aber von zahlreichen Anhängern unterstützt. Nach dem Spiel (Ergebnis 2:1) gab es wieder die üblichen Katz-und-Maus-Spiele zwischen beiden Fangruppen und der schwer bewaffneten Polizei.

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Danach war mein Ziel die grüne Lagune von Belgrad. Der Tasmajdan Park war jedoch völlig überfüllt von Menschen. Genauso überfüllt war die Fußgängerzone und die Burg von Belgrad. Von der Burg hat man aber einen sehr guten Blick über die Vororte von Belgrad.

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Zurück am Hostel nahm ich mir eines der kostenlosen Bikes und fuhr 2 Stunden lang den Fluß hochwärts Richtung Stadtteil Zemun. Am Flußufer schienen die Bars und Clubs kein Ende zu nehmen und überall war viel los. Die Serben sind gegenüber Ausländern sehr aufgeschlossen und freundlich und sprechen meist auch recht gutes Englisch.

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Außerdem gibt es ein Sprichwort in Serbien, das besagt, dass ein Serbe, der nicht raucht und trinkt, sein Leben nicht genießt. Diesem Sprichwort schien in Serbien wirklich jeder zu folgen. Am Rande der Trinkmeile befand sich die Altstadt.

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Hier fühlte ich mich sogleich in das frühere Jugoslawien zurückversetzt, überall anstatt geteerten Straßen nur Kopfsteinpflaster und uralte Häuser. Durch die verwinkelten Gassen hoch kam ich zum Gardos Tower.

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Von hier hatte man sogar einen super Blick bis in das beleuchtete und 11 Kilometer entfernte Zentrum von Belgrad. Vom Theater um den heutigen 11. September bekam ich glücklicherweise hier in Belgrad nichts mit. Für alle, die aber mal günstig fliegen wollen, Flüge sollen an diesem Tag besonders in den USA am günstigsten zu haben sein.

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Den nächsten Tag verbrachte ich zum größten Teil im modernen und großem Usce-Shoppingcenter.

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Am Nachmittag, als die Hitze unerträglich wurde, fuhr ich per Straßenbahn und Bus zur Insel Ada Ciganlija. Auf dieser Insel im Fluß Sava gelegen, befindet sich der Stadtstrand der Belgrader. Der künstliche ADA-Beach ist 7 Kilometer lang und bei gutem Wetter baden hier bis zu 300.000 Belgrader.

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Hier verbrachte ich die Zeit bis zum späten Abend.

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Danach schaute ich mir noch die Belgrader Arena von außen an und saß lange vor dem Serbischen Palast. Aus diesem kamen den ganzen Abend über zahlreiche Polizeieskorten mit Politikern heraus. Derzeit ist die Lage im Kosovo wieder sehr angespannt und die Rolle der Serben sehr umstritten. Am Dienstagmorgen nach dem letzten Frühstück auf der Flussterrasse verabschiedete ich mich von meinem schönen Hostel und meinen „Messi-Mitbewohnern“ aus Brasilien und flog vom Nikola Tesla Airport zurück ins Allgäu.

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Dass ich verdammt zum Fliegen bin, zeigte mir auch das Schicksal. Kaum war ich wieder in Friedrichshafen, schon stand in meinem Glückskeks beim Asiaten „Du wirst eine Flugreise antreten“.

Rom & Vatikan

Mittwoch, September 7th, 2011

Bei meinem ersten Besuch in der italienischen Hauptstadt hatte ich, bis auf das römische Derby zwischen AS Roma und Lazio Rom, nicht viel gesehen. Dies sollte sich dieses Mal ändern.

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Per Ryanair flogen Sarah und ich Freitagabend von Memmingen nach Rom Ciampino.

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Von dort waren wir für 4€ p. P. mit einem Terravision-Bus innerhalb weniger Minuten im Zentrum am Bahnhof Termini. Unweit von hier befand sich unser Hotel Lella. Dieses von Indern geführte Hotel war wie so oft vom Preisleistungsverhältnis sehr gut. Am nächsten Morgen bekamen wir vom Hotel einen Gutschein für ein Frühstück in der Bar um die Ecke. Danach konnte unser Sightseeing-Tour-Tag beginnen. Rom wurde zwar bekanntlich nicht an einem Tag gebaut, aber wir wollten uns das Wichtigste an einem Tag anschauen. Da unser Hotel im Regierungsviertel stand, kamen wir auch ziemlich schnell am Palazzo de Quirinale vorbei.

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Dieser Palast ist der Regierungssitz von Präsident Silvio Berlusconi und hier fanden auch die legendären Bunga-Bunga-Partys statt.

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Das erste Highlight der Sehenswürdigkeiten Roms war für uns die Fontana di Trevi, welche wie erwartet völlig überlaufen von Touristen war. Hier soll das Geldreinwerfen ewiges Glück bringen. Danach schlenderten wir weiter durch die Gassen. Obwohl in Deutschland gerade eine Hitzewelle war, hatte es hier in der knapp 3 Millionen-Einwohner-Metropole nochmal deutlich ein paar Grad mehr, locker über 40 Grad. Unser nächster Stop war am Vittorio Emanuele Denkmal, welches an die Vereinigung Italiens im Jahre 1870 erinnerte.

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Im Inneren befand sich ein Museum über die Flagge Italiens. Einer der langweiligsten Museen in dem ich je war, jedoch kostenlos.

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An das Denkmal angrenzend befindet sich das Forum Romanum. Dies war früher das Zentrum des römischen Reiches und hier regierten Kaiser wie z.B. Cäsar. Von hier aus wurde auch die schrittweise Eroberung Europas vorangetrieben.

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Dahinter befindet sich das weltbekannte Kolosseum in dem früher Gladiatoren und wilde Tiere auf Leben und Tod kämpften. Heute ist es aber größtenteils zerfallen und nur von außen sehr ansehnlich.

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Dass Rom kein günstiges Pflaster ist, merkten wir auch schnell. Rund um die Sehenswürdigkeiten wars wie immer besonders teuer. Auf dem Weg zum Fluss Tiber kamen wir noch am Circo Massimo vorbei. An diesem Ort fanden im römischen Reich die Wagenrennen statt. Von der großen Arena ist aber lediglich nur noch eine große Wiese übrig, die jedoch zumindest die Größe der langen Arena erahnen lässt.

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In der gesamten Stadt sah man immer wieder den berühmten Wolf, welcher der Sage nach Romulus und Remus säugte und aufzog. Auch ein Pool direkt am Fluß, wie in so zahlreichen europäischen Städten, durfte nicht fehlen.

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Vom Tiber nahmen wir eine Straßenbahn zurück in die Stadt und kamen von dort über den Piazza Navona und vorbei an der Engelsburg in die Vatikan-Stadt.

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Die Vatikanische Stadt gilt als das Zentrum der christlichen Welt und ist der Sitz des Papstes (auf italienisch Papa) der römisch-katholischen Kirche. Bekanntlich ist der Papa ja gerade der deutsche Josef Ratzinger, welcher von der katholischen Kirche auch als „Vertreter Gottes“ bezeichnet wird. Da er gerade in Madrid beim Weltjugendtag war, hatten wir aber heute keine Chance auf einen Blick auf ihn.

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Vatikan Stadt (Città del Vaticano) ist der kleinste Staat der Welt und sein Zentrum der Petersplatz. Von diesem Piazza San Pietro (der Platz ist umkränzt von 140 mit Heiligen gekrönten Säulengängen) hat man den besten Blick auf den Petersdom und wenn man Schultern und Knie bedeckt hat, kann man sogar hinein in den Dom. Da Sarah aber wie viele andere bei diesen Temperaturen nur leicht bekleidet war, musste ich alleine hinein.

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In das Innere passen angeblich 60.000 Gläubige, also ein knappes Mal die Allianz Arena in München, jedoch sieht die Kirche im Inneren aus wie jede andere Kirche auch, gilt aber als das wichtigste und größte Gotteshaus der Welt.

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Als ich aber die drei Leichen der 3 Päpste aufgebahrt sah, merkte ich, dass es doch etwas anders ist wie in sonstigen Kirchen. Die eine Leiche war schon so zerfallen, dass man sie nur noch mit gewissem Abstand begutachten durfte. Zahlreiche Menschen legten Blumen vor den Glassärgen ab und einige begannen gar zu weinen. Ich fand das ganze recht makaber und verließ daraufhin schnell wieder das Gotteshaus und kam gerade rechtzeitig zur Wachablösung vor dem Petersdom.

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Danach gingen wir in ein italienisches Restaurant und von dort per U-Bahn (für mich übrigens eines der schlechtesten U-Bahn-Netze in Europa, dafür wohl aber auch das günstigste (1€ pro Fahrt)) zur Spanischen Treppe.

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Auf dieser total überfüllten, aber auch total schönen Treppe, vergaßen wir komplett die Zeit und starrten knapp 2 Stunden in den Nachthimmel. Um uns herum nutzten zahlreiche die Treppe für ein Warm-Up mit Alkohol, bis sie von Zivilpolizisten vertrieben wurden.

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Bis Mitternacht schlenderten wir wieder an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei und sahen noch einige Plätze und das Pantheon (Tempel aller Götter) und aßen dazu teures italienisches Eis. Übrigens soll man sich selbst bei Eis immer einen Kassenbon geben lassen und diesen erst 100 Meter entfernt vom Geschäft wegwerfen. Da in Italien Milliarden an Steuern hinterzogen werden, führte die Regierung die Guardia Finanza ein, welche man zahlreich in Rom und Umgebung sehen kann. Wird man ohne Kassenbon erwischt, ist man genauso dran wie das Geschäft oder Restaurant selbst.

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Am nächsten Tag nach dem Auschecken und dem Frühstück fuhren wir gleich per U-Bahn und Zug die 23 Kilometer ans Meer nach Lido di Ostia. Der hoffnunglos überfüllte Zug war ohne Klimaanlage und bei den Temperaturen im Zug waren wir froh als wir endlich die Endstation Cristofo Colombo erreichten. Von hier brachte uns ein Shuttle-Bus auf unseren Campingplatz.

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Der Country Club Castelfusano war ein riesiges Grundstück um das Castel Fusano herum. Um dieses lebten zahleiche Wildschweine und nach der Umzäunung kamen die Zeltplätze, Campingwägen und Bungalows.

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Einen dieser Bungalows mieteten wir uns für 3 Nächte. Auf dem Campingplatz gab es außerdem 2 Restaurants, eine Take-Away-Pizzeria, mehrere Bars, eine Chill-Out-Lounge mit Whirlpool, mehrere Pools, Supermärkte und rund um die Uhr Animation.

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Da hier hauptsächlich Italiener campten, waren die Preise unglaublich günstig. Außer uns waren aber auch viele Deutsche hier. Dabei handelte es sich aber ausschießlich um zahlreiche Jugendliche, die mit Ruf-Reisen und anderen Event-Reiseveranstaltern hier jeden Abend Party machten. Nur so konnte ich mir auch erklären, weshalb sogar die Shuttle-Busse kostenlos zum einzigen kostenlosen Beach in Lido die Ostia fuhren. Diesen Service nutzten wir jedoch erst am nächsten Tag.

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Den ersten Tag verbrachten wir komplett am riesigen Pool und den Abend im Restaurant des Country Clubs. Das besondere am Restaurant: das leckere Essen, die günstigen Preise und unser Tisch direkt am großen Fenster, durch welches alle Gäste einen Blick auf die Köche und ihr zubereitendes Essen hatten.

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Den Abend verbrachten wir auf der Party der Jugendlichen, bei welcher wir uns aber deutlich zu alt fühlten.

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Den nächsten Tag verbrachten wir dann am Lido di Ostia. In Ostia gibt es zwar auch eine sehr gut erhaltene Ruinenstadt (Ostia Antica), wir waren jedoch zum baden hier. Der Strand war zwar etwas überfüllt und das Meer leicht bräunlich, aber die Händler weniger aufdringlich wie erwartet. Jedoch waren es aber auch mehr wie erwartet.

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Am Abend liefen wir in die Stadt Lido und speisten hier wiederum italienisch. Auch hier waren die Preise direkt am Hauptplatz und im exklusivsten Restaurant immer noch sehr günstig.

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Unseren vorletzten Tag in Italien verbrachten wir wieder komplett im Pool bei Wassergymnastik und Animation und den Abend wiederum bei italienischem Essen. Da es in ganz Italien vielerorts sehr schwer ist, ein nicht italienisches Restaurant zu finden, blieb uns gar nichts anderes übrig. Den letzten Abend verbrachten wir mit italienischem Wein auf der Terrasse unseres Bungalows.

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Nach wenigen Stunden Schlaf mussten wir früh auschecken und nahmen einer der ersten Züge zurück nach Rom.

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Unsere erstes Ziel war wieder die Vatikan-Stadt. Da es gerade 10 Uhr an einem Mittwoch war, hätte eigentlich hier der Papst wie jede Woche auf seinem Balkon erscheinen sollen.

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Er war aber wohl noch zu erschöpft von seiner Madrid-Reise, was uns aber weniger störte und so saßen wir wieder einige Zeit am Fluß bis uns plötzlich eine Gruppe junger Briten umzingelte und die Leiterin gotteslästerlich die Geschichte des Vatikans erzählte.

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Bevor wir abreisten, hatten wir noch eine Aufgabe zu erledigen. Verliebte Pärchen hängen in Rom Vorhängeschlösser mit ihren Namen und Datum versehen an die Brücken und werfen den Schlüssel als Zeichen ihrer ewigen Liebe in den Fluß. Wir taten dies auch, jedoch sollte man dies nur in Rom und nicht etwa in Florenz machen. Im tessinischen Florenz bezahlt man 50€ Strafe, da dies als Verschandelung der Brücke angesehen wird.

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In Rom knickte 2006 sogar eine Brückenlaterne unter der Last der Schlösser ein. Danach war unser Rom-Urlaub vorbei und wir mussten wieder per Bus zum Flughafen Ciampino. Wer aus Rom abreist, kann immer froh sein, wenn er nicht bestohlen wurde. Rom ist die Taschendiebstahls-Hochburg in Europa und so kam es schon bei meinem ersten Rombesuch dazu, dass einem Freund von mir der Geldbeutel geklaut wurde. Der Flug zurück nach Memmingen führte uns an einer riesigen Gewitterfont vorbei ins Allgäu.

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Kurz vor dem Aufsetzen erlebten wir mal wieder ein Durchstarten des Piloten und noch eine Extrarunde übers Allgäu. Laut des Piloten stand ein anderes Flugzeug auf der Landebahn im Weg, da ich aber keines sehen konnte, gingen wir von einem Pilotenfehler aus. Beim zweiten Versuch klappte die Landung. Sarah blieb dieser Urlaub übrigens länger in Erinnerung, da sie von aggressiven Mücken am kompletten Körper zerstochen wurde. Ich bekam komischerweise keinen einzigen Stich ab.

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Liechtenstein

Mittwoch, September 7th, 2011

Viele werden das kennen: Man schaut sich die ganze Welt an, aber über seine eigene Heimat weiß man wenig. Wenn dann aber mal Besuch kommt, lernt man auch seine Gegend neu kennen. Uns begab sich die Gelegenheit durch den Besuch von unserem indischen Freund Varadan aus Wien. Unser ehemaliger Mitbewohner aus Murcia blieb für ein verlängertes Wochenende. So kamen wir endlich dazu, Dinge zu machen, die wir im Vierländereck rund um den Bodensee schon lange machen wollten. Die meiste Zeit verbrachten wir am Bodensee oder gar mit dem Tretboot auf dem See.

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Aber auch einige langgeplanten Restaurantbesuche wurden umgesetzt. Den ersten Abend verbrachten wir auf dem Kulturufer und danach in der neuen Yasmin Shisha Lounge im 12. Stock des City Towers in Friedrichshafen. Kann ich nur jedem empfehlen.

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Den zweiten Tag starteten wir mit einem riesigen Eisbecher, den ich schon länger vorhatte zu essen. Diesen 2 1/2 Liter großen Eisbecher gibt es im Yachthafenrestaurant zwischen Immenstaad a. B. und Hagnau.

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Er war gigantisch und wurde noch nie zuvor von jemandem bezwungen. Wer es alleine schafft, muss ihn nicht bezahlen, wir schafften ihn jedoch nicht mal zu dritt. Den Tag verbrachten wir in Meersburg a. B. und den Abend in Ravensburg.

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Am nächsten Tag wollten wir alle vier Länder in der Bodenseeregion bereisen. Zunächst fuhren wir ins österreichische Dornbirn. Hier befindet sich das größte Rolls-Royce Museum der Welt. Von dort liefen wir in die Rappenlochschlucht.

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Der Weg führt entlang eines Flusses über zahlreiche Brücken, entlang an Wasserfällen und Felsschluchten bis zum engsten Punkt der Rappenlochschlucht. Durch diese Stelle führte bis zum 10. Mai 2011 der Weg bis hin zum Staufensee. Dieser wurde jedoch an jenem Tag bei einem Felssturz komplett zerstört. Bei diesem spektakulären Naturschauspiel wurde auch eine Brücke mitgerissen.

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Nachdem wir uns den gigantischen Felsen angeschaut hatten, machten wir noch einen kurzen Stop mit Flädle- und Knödelsuppe und fuhren dann weiter ins Fürstentum Liechtenstein. Unser drittes Land am heutigen Tage.

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Das 35.446 Einwohner große Land gehört zu den kleinsten Ländern Europas (160 Km²) und existiert seit dem 23. Januar 1719. Der Nationalfeiertag ist der 15. August. Der breiteste Punkt liegt bei 12,4 Km und die längste Stelle bei ca. 24,6 Km. Die Grenzen von Liechtenstein sind unter schweizer Verwaltung und auch sonst pflegt man ein gutes Verhältnis zur Schweiz. Liechtenstein ist wie die Schweiz ein Paradies für Schwarzgeldsünder, was man an den zahlreichen Banken im Zentrum von Vaduz deutlich sehen kann. Wenige Tage nach unserem Besuch wurde ein Abkommen zwischen Deutschland und Schweiz/Liechtenstein geschlossen. In Zukunft führen die Länder Milliarden an Deutschland ab, welche sie zuvor von den Schwarzgeldsündern abknüpfen. Vaduz ist mit 5.100 Einwohnern die Hauptstadt des Fürstentums. Außerdem ist sie die Residenz der fürstlichen Familie sowie der Landesverwaltung.

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Der Fürst lebt mit seiner Familie auf dem Schloss über der Stadt, welches daher auch nicht besichtigt werden kann. Ob die Familie gerade vor Ort ist, sieht man an der wie heute wehenden Flagge Liechtensteins.

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Vaduz selbst wirkt eher wie ein kleines Dorf mit einer kleinen Fußgängerzone und zahlreichen Luxusläden wie Cartier und Rolex. Die Währung des Landes ist wie in der Schweiz, der Schweizer Franken. Als ich das letzte Mal in Vaduz war, spielte hier David Beckham mit England gegen Liechtenstein und das Dorf war überfüllt mit englischen Touristen. Heute war im nebligen und regnerischen Liechtenstein weniger los.

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Auf dem Hauptplatz fand ein Beachvolleyballturnier mit „Prominenten“ aus Liechtenstein statt und durch die Gassen schlenderten die Reichen.

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Vorbei am Schloss fuhren wir hoch auf die Berge Liechtensteins und kamen hier in den für mich schönsten Ort Liechtensteins: Triesenberg. Von hier hat man, wenn nicht gerade wie heute Nebel herrscht, einen guten Blick auf das kleine Land. Ein großer Teil des Landes befindet sich jedoch auf den Höhen der Berge.

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Der weitere Tagesplan führte uns hinaus aus dem Fürstentum in die Schweiz und durchs Appenzeller Land bis in die Großstadt St. Gallen. Hier schlenderten wir durch die Gassen und der erste Schweizer wollte uns gleich Marihuana andrehen. Nach einem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Barrockkirche von St. Gallen, fuhren wir wieder zurück nach Deutschland.

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Den Montag verbrachten wir am Zeppelin-Hangar, in Wangen im Allgäu und in der Inselstadt Lindau.

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Hier traf ich auf meine Bekannte Isil, die hier heute zufällig ihren letzten Arbeitstag hatte und zwei Tage später wieder zurück nach Istanbul zog.

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Am Abend schauten wir uns noch die Seebühne von Bregenz, auf der derzeit die Oper André Chénier von Umberto Giordano gezeigt wird, an.

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Im Bregenzer Kunsthaus ist derzeit die Ausstellung des chinesischen Aktivisten Ai Weiwei zusehen, welcher von China immer noch mit einem Hausarrest belegt ist. Aus Protest gegen das chinesische Regime kann man in der ganzen Stadt Plakate „Pro Ai Weiwei“ sehen und auf dem Kunsthaus thront ein riesiger Schriftzug „Free Ai Weiwei“. Nach einem Restaurantbesuch trat Varadan per Nachtzug wieder seine Rückreise nach Wien an und wir verbrachten den Tag danach im Kletterpark in Immenstaad a. B.

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USA/Kanada

Samstag, August 27th, 2011

Diese Reise führte mich zum ersten Mal über den großen Teich nach Nordamerika. Hier wollte ich meinen schweizer Kollegen Andreas die ersten 2 Wochen bei seiner 10-Monatigen Weltreise begleiten. Des Weiteren wollte ich meine ehemalige Arbeitskollegin Sandra besuchen, die derzeit in den Vereinigten Staaten für 1 Jahr als Au-Pair arbeitet. Meinen Flug für unter 500€ buchte ich günstig ab Frankfurt mit der amerikanischen Airline Delta. Und los konnte es gehen: Mit einer Mitfahrgelegenheit ab Lindau erreichte ich am frühen Abend Frankfurt. Mein Fahrer, bei dem ich alleine an Bord war, war überaus freundlich und kam gerade aus dem Bregenzer Wald vom Fallschirmspringen. Er meinte ich würde in Zukunft wohl noch viel von ihm im TV hören bzw. sehen, hat er doch vor im kommenden Jahr mit einem Fallschirm und nur der puren Windkraft die Alpen in einem Flug zu überqueren.

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In Frankfurt ließ er mich direkt am Mainufer raus und hier war ich sogleich auf der Frankfurter Fanmeile der Frauen Fußball-WM 2011. Auf riesigen Leinwänden wurde die Partie USA gegen Nordkorea übertragen und auf den zahlreichen Bühnen traten internationale Künstler wie Livingston auf.

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Während mein Frankfurter Kollege Kaiser noch mit einer Amerikanerin aus Florida Sushi essen war, schlenderte ich durch die Stadt und am Bahnhof vorbei (an diesem wurde ich ein halbes Dutzend mal nach Geld angeschnorrt) und zur Wohnung von Kaiser im Gutleutviertel. Hier traf ich am späten Abend auf Kaiser und seine amerikanische Bekannte, die sich megamäßig für mich freute, dass ich am nächsten Tag nach Amerika fliegen würde. Total überschwänglich die Frau, typisch amerikanisch halt. Am nächsten Morgen fuhr ich früh zum Airport und hatte hier erstmal eine Reihe von Fragen zu beantworten und Sicherheitschecks zu überstehen. Das Highlight war der Sprengstofftest an meiner Digitalcamera.

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Am Mittag ging es dann von Mainhattan nach Manhattan, jedoch hatte ich noch einen Zwischenstopp in Detroit in meinem Flugplan. Den langen Flug verlaberte ich mit einem Amerikaner, der gerade zum ersten Mal geschäftlich in Würzburg bzw. Europa war. Die restliche Zeit verbrachte ich mit erstklassigem Essen und guten Filmen. Als wir den Teich überflogen hatten, tauchte plötzlich Neufundland und die Labrador Inseln unter uns auf.

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Eine total unwirkliche Gegend bestehend aus tausenden Inseln und tausende Kilometer weit ohne Zivilisation. Beim Landeanflug hatte ich einen super Blick auf Detroit, welche angeblich die gefählichste Stadt der Vereinigten Staaten ist und hauptsächlich durch Eminem und durch die jährliche internationale Automesse bekannt ist.

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In Detroit reiste ich offiziell in die Staaten ein und hatte auch hier wieder einige Kontrollen und Fragen zu überstehen. Wenige Tage vor meiner Reise musste ich übrigens noch im Internet das ESTA-Formular, welches die Einreise für 14 USD ermöglicht, ausfüllen. Da wir in der Zeit 6 Stunden zurückflogen, hatten wir es in Detroit wieder Mittag und in Deutschland schon späten Abend. Der erste Eindruck von Amerika war beeindruckend. Schon aus dem Flugzeug konnte ich die riesigen Seen und Highways sehen und merkte gleich, dass hier einfach alles größer ist wie im kleinen Europa. Von hier im Landesinneren führte der Flug wieder zurück an die Eastcoast. Hier war der Zielairport La Guardia im Stadtteil Queens in New York, welchen wir mit einem beeindruckenden Landeanflug mit Blick auf die Skyline von Manhattan erreichten.

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Am La Guardia Airport musste ich zuerst Dollars holen und sah gleich das Übel, auf das ich schon vorbereitet war, das Chaos mit den Preisen. In Amerika und auch in Kanda werden die Preise fast immer ohne die Steuern angeschrieben und die Steuern sind von Bundesstaat zu Bundesstaat auch noch unterschiedlich hoch. In New York liegen sie bei ca. 15% und das bedeutet, man weiß nie genau wieviel man eigentlich zu bezahlen hat, bis das Produkt an der Kasse eingescannt ist.

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Vom kleinen Delta-Terminal aus nahm ich den Bus durch ganz Queens zur nächsten Subway-Station. Queens sieht übrigens wirklich so aus wie bei „King of Queens“, überall schnucklige Reihenhäuser.

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Per Subway kam ich in die Stadt aller Städte, die wichtigste Metropole von Amerika und einer der beeindruckendsten Städte der Welt. Raus aus der U-Bahn hatte ich gleich unzählige Wolkenkratzer und zahlreiche gelbe Taxis und viele hektische Menschen um mich.

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Von der 62ten Straße lief ich nun über 30 Blöcke parallel zum Central Park bis in die 94te Straße, in der mein Hostel Tone on Lex stand. Hier bekam ich sogar ein Einzelzimmer, da an meinem gebuchten Zimmer noch gearbeitet wurde.

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Nach dem einchecken lief ich zuerst durch den mittlerweile dunklen Central Park bis zu den Trump Towers von Milliardär Donald Trump.

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Hier schlenderte ich durch das Shoppingcenter und dann weiter den Broadway entlang bis hin zum berühmten Times Square. Dieser ist genauso wie man sich das so vorstellt, überall Menschenmassen, hunderte leuchtende Flatscreens und Leuchtreklamen und dutzende Musicals von König der Löwen bis hin zu Mamma Mia.

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Hier am Times Square kann man auch den ein oder anderen Hollywoodstar sehen, zum Beispiel Harry Potter Daniel Radcliffe in „How to Succeed“ oder Brooke Shields in der Addams Family. Auch sieht man hier überall Menschen in Spider Men Kostümen oder als Disney Figur verkleidet. Die zahlreichen Hassprediger und Verrückten die vom Weltuntergang erzählen durften auch nicht fehlen.

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Als dann noch ein Polizei- und Feuerwehreinsatz komplett von den Polizisten durch die Massen durchgequetscht wurde, wars mir dann aufgrund meines Jetlags und Schlafmangels zu viel und ich verabschiedete mich erstmal ins Bett.

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Am nächsten Morgen stieg ich wieder in die Subway und steuerte den gefährlichsten Stadtteil New Yorks an. In der Bronx (in New York heißt der Stadtteil tatsächlich „The Bronx“) stand das Yankee-Stadium und dort fand heute ein Baseballspiel der wohl bekanntesten Mannschaft der Welt Stadt. Die New York Yankees spielten gegen die Millwaukee Brewers und auf dem Schwarzmarkt bekam ich hierfür ein günstiges Ticket für 30 Dollar, umgerechnet etwa 26€.

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Baseball wird zwar nicht meine Lieblingssportart und ist wie Cricket meist langweilig und dauert stundenlang, jedoch das ganze drumherum und das schöne Stadion machte den Besuch lohnenswert. Noch vor Ende des Spiels verließ ich das Stadion und fuhr per Subway und Long Island Railroad raus aus der City bis nach Freeport auf Long Island. Long Island ist wie schon der Name sagt eine langgezogene Insel nahe New York und wird vor allem von reichen und vermögenden New Yorkern gerne bewohnt. Hier holte mich Sandra mit ihrem BMW-Pickup ab und wir fuhren mit der Musik von Alicia Keys mit ihrem Song „New York“ raus zum Jones Beach.

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Der Strand war mir schon aus den Nachrichten bekannt, da an diesem Strand in den letzten Wochen mehrere Frauenleichen gefunden wurden und der Serienmörder immer noch nicht gefasst wurde. Hier erzählte mir Sandra von ihren Erlebnissen aus ihrem Au-Pair-Leben. In den Atlantik gingen wir jedoch nicht, da dieser sich wieder äußerst stürmisch präsentierte.

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Nach einigen Stunden fuhren wir wieder zurück nach Freeport und gingen dort auf der Fressmeile in ein Burgerrestaurant, wo wir ganz typisch amerikanisch mit schön viel Mayo, Ketchup und Senf, Frites und Burger verdrückten.

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Dabei erzählte mir Sandra noch, dass ihr Au-Pair-Vater sein Geld mit deutschen Brezeln verdient. Er nennt sie Big Apple Pretzels und kann sich damit immerhin ein schönes Haus direkt am Meer mit Steg zum Schiff und Jet-Ski leisten. In dem Stil leben auf Long Island übrigens die meisten Amerikaner.

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Am späten Abend fuhr ich wieder zurück nach Manhattan und verabredete mich mit Sandra wieder für die letzten Tage meiner Reise. Während sie eine Woche in Florida, in den Everglades und auf den Bahamas verbrachte, ging es für mich am nächsten Tag Richtung Kanada.

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Doch zuerst lief ich noch einmal komplett durch ganz Manhattan.

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Los ging es an meinem Hostel quer durch den Urwald des Central Parks, den Broadway hoch bis zum Times Square und dann links zur Grand Central Station. Unterwegs nahm ich einiges an Essen zu mir, da es im Hostel immer nur Erdnussbuttertoast gab (mir wird jetzt noch schlecht wenn ich daran denke). Aber auch ausreichend Flüssigkeiten durften bei den Temperaturen von weit über 30 Grad nicht fehlen. Schließlich war gerade eine Hitzewelle über Ostamerika, die noch einige Wochen nach meiner Reise anhalten sollte. Vom Grand Central lief ich die Fifth Avenue runter, sah dabei einige skurille Gestalten und kam schleißlich zum Empire State Building.

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An einer Ecke stand plötzlich eine dicke schwarze Frau mit einem Schild in der Hand auf dem sowas stand wie „Müde von Prostitution, bitte helft mir“. Nach einem kurzen Stop bei Macys, dem größten Shoppingcenter der Welt und einigen Pausen in diversen Parks, kam ich noch am Madison Square Garden und dem Flatiron Building vorbei.

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Vor mir liefen immer wieder Menschen bei denen man sehen konnte, was Fast Food anrichtet 😉

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Wer meint, als Deutscher kriegt man in Amerika einen Kulturschock, der liegt falsch. Ganz nach dem Motto „We all living in America, America is wunderbar“ (Songtext Rammstein) gibt es hier alles genau das, was man bei uns in Deutschland auch findet. Wir essen bei den selben Fast Food Ketten, schauen die selben Filme und Sendungen im TV und wissen meist mehr über die Stars in Amerika als über unsere eigene Familie. Auch Sandra konnte nach knapp 9 Monaten Amerika kaum einen Unterschied zu Deutschland feststellen. Was heute in Amerika erscheint, ist morgen früh schon in Europa.

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Nach ca. 4 Stunden war ich dann im recht unspektakulären Stadtteil Soho und nach 5 Stunden endlich an der Spitze Manhattans am World Trade Center angekommen. Jetzt denken sich sicher einige he? World Trade Center?

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Ja das steht dort wieder, mittlerweile schon fast fertig und rundherum wird ein Park und ein Brunnen mit den Umrissen der beiden ehemaligen Tower gebaut. Das neue WTC ist ebenfalls schon fast fertig und im September, 10 Jahre nach den Anschlägen, eröffnet es. Der Anblick der Baustelle führt bei manchen anscheinend zu Gänsehaut, für mich war es aber einfach nur eine Baustelle um die herum man jede Menge Merchandising kaufen kann.

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Ganz schön arm wie sich hier manche Menschen mit dem Leid Anderer eine goldene Nase verdienen. An den Gedenkstätten rundherum ist der Verkaufsstand von Artikeln größer als die Gedenkstätte selbst. Lediglich die Bilder in der St. Pauls Cathedral der Opfer des World Trade Centers und die Bilder der gestorbenen Feuerwehrmänner am Feuerwehrhaus machten mich etwas nachdenklich. Danach lief ich zum Hudson River, in welchem vor wenigen Jahren ja ein Flugzeug auf dem Wasser notlandete. Mit wieviel Humor die Amerikaner manche Unglücke nehmen, konnte man an einigen Werbeplakaten erkennen:

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Nach einem kurzen Besuch an der New Yorker Börse in der Wall Street, in welcher wieder zahlreiche Weltuntergangsprediger standen, warf ich noch kurz einen Blick auf die Brooklyn Bridge auf der anderen Seite von Manhattan und fuhr danach per Subway raus aus New York nach Jamaica. Hier traf ich auf Andi, den ich bei seiner 2. Weltreise die nächsten 14 Tage begleiten würde. Die Gegend rund um die Jamaica Station ist recht runtergekommen, überall laufen Schwarze rum und in zahlreichen Ecken stinkt es unangenehm. Von hier nahmen wir einen Bus und kamen nach 20 Minuten am Belson-Stadium auf dem St. John´s University-Gelände in Queens an.

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Ich war schnell im Stadion, doch mein Begleiter mit 16 Kilo-Rucksack durfte erstmal eine lange Durchsuchung über sich ergehen lassen. Das Spiel der 2. Liga FC New York gegen Antigua Barracuda war recht unspektakulär und entschied New York 2:0 für sich. Lediglich die Hymne des Teams von der Karibikinsel und die Cheerleader von New York machten die Sache ein bisschen interessant.

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Nach dem Spiel mussten wir uns beeilen, fuhr doch bald unser Greyhound-Bus vom Port Authority auf Manhattan in das kanadische Toronto.

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Diesen erreichten wir jedoch locker und nach einer unangenehmen Nacht waren wir am frühen Morgen hinter Buffalo an der kanadischen Grenze. Reinkommen nach Kanada war kein Problem, nur der mexikanische Junge vor uns hatte eine etwas längere Befragung an der Grenze zu überstehen, durfte jedoch auch einreisen. So waren wir wenige Stunden nach dem Kanada Day (1. Juli) endlich in Kanada, ein Land in das ich eigentlich niemals reisen wollte. Es sollte mir jedoch besser gefallen als ich zuerst gedacht hatte.

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Da unser Bus schon etwas Verspätung hatte, hatten wir es in Toronto angekommen ziemlich stressig. Schnell musste das Gepäck ins Schließfach und mit Underground-Bahn und einem langsamen alten Gefährt
namens Streetcar ging es in das etwas außerhalb gelegene Stadion des Toronto FC. Am BMO-Field holten wir unsere reservierten Karten ab und waren gerade pünktlich beim etwas verspäteten Anpfiff des kanadischen Cup-Finales. Auf dem Platz standen zahlreiche Schweizer, was meinen schweizer Kollegen natürlich freute. Zu Jamikarhytmen war die Stimmung im Stadion nicht schlecht.

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Die Stimmung wurde auch noch deutlich besser als Toronto einen Rückstand drehte. Zuvor wurde ihnen noch ein reguläres Tor aberkannt, jedoch durften sie einen unberechtigten Elfmeter, der zuerst verschossen wurde, ein zweites Mal schießen und gewannen so 2:1. Der Manager von Toronto heißt übrigens Jürgen Klinsmann.

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Im Stadion merkten wir auch gleich, dass das Preisniveau in Kanada im Gegensatz zu den USA nochmal etwas teurer ist. Das Stadion lag in Mitten einer Rennstrecke und nebenan lag ein schöner Park. Hier fand eine Messe namens „Better Living“ statt und im Park standen zahlreiche Fressbuden bei denen wir uns gleich mit fettigen Pommes und fetten Saucen eindeckten. Da die Messe ja irgendwas mit gesundem Lebensstil zu tun hatte, waren die Pommes in Sojaöl frittiert, was bei den Saucen aber auch keinen Unterschied mehr machte.

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Auf einer großen Bühne traten nebenbei noch zahlreiche Künstler aus Kanada und Italien auf. Danach liefen wir entlang der Waterfont zurück in Richtung City. In der 2,5 Millionen-Einwohner Metropole und gleichzeitig größten Stadt Kanadas war in den wenigen Wochen, in denen es hier mal warm ist, einiges geboten. Entlang des Meeres gab es zahlreiche Freizeit- und Wasserparks, einige Konzerte und viele Veranstaltungen, welche alle zur selben Zeit stattfanden und weswegen es uns auch gar nicht langweilig werden konnte.

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Nach der Waterfront verirrten wir uns noch in der unterirdischen Stadt Torontos. Da es die meiste Zeit in Toronto kalt ist, wurde ein Stockwerk unter der Erde ein 29 Kilometer langes Tunnelsystem gebaut, in welchem sich zahlreiche Shoppingläden und Supermärkte befinden.

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Diese unterirdische Welt ist einmalig auf der ganzen Welt. Hier gingen wir auch in einen Spirituosenladen, in diesem konnte ich mir jedoch nichts kaufen, da das in diesem schönen Lande erst ab 25 Jahren erlaubt ist. Raus aus dem Labyrinth kamen wir geradewegs zur Saudi-Expo auf der man zahlreiche Multi-Kulti Familien und Araber mit Turbanen sehen konnte, welche versuchten, den Kanadiern die arabische Kultur näher zu bringen.

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Von hier aus holten wir unser Gepäck und fuhren mit der U-Bahn zu unserem kunterbunten Hostel namens Only Backpackers Inn. Dies gefiel Andi besonders, da es direkt unter dem Hostel eine Bar gab, die ebenfalls zum Hostel gehörte. Mir gefiel es jedoch auch, da es im Inneren eher wie eine WG aussah und eine große Terrasse beinhaltete.

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Der Besitzer des Hostels war supernett aber auch schwul, wie zahlreiche Gäste hier. Schon vor unserer Reise nach Toronto hörten wir, dass eine der größten Schwulenparaden der Welt an diesem Wochenende in Toronto stattfinden sollte und die Schwulen wohnten alle in unserem Hostel. So verbrachten wir mit diesen den Abend bei bunten alkoholhaltigen Mixgetränken, fielen jedoch bald ins Bett, während unsere schwulen Freunde noch in diverse Schwulenclubs zogen. Die warmen Brüder, mit denen wir tranken, waren übrigens fast alle dunkelhäutig und der ein oder andere hatte Ähnlichkeit mit Will Smith. Schwul sahen sie auf den ersten Blick nicht aus.

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Der nächste Morgen startete mit diesem ausgezeichneten Waffelfrühstück auf welches wir uns schon freuten, seit wir die Bilder auf der Homepage des Hostels sahen. Danach fuhren wir wieder in die Innenstadt und trafen schon in der U-Bahn auf zahlreiche skurile Menschen.

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Die Straßen waren schon 2 Stunden vor der Pride-Parade voll mit Schwulen, Lesben, Transen und was es sonst noch so gibt. Überall standen nackte Rentner und Nudisten, Leute der Technoszene, ein Mann als Penis verkleidet uvm.

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Wir machten es uns auf einem Sofa am Straßenrand gemütlich und folgten dem Spektakel auf der Straße. Passender Weise war neben unserem Sofa ein Sprite-Promotion-Stand, deren Promoter uns dutzende Dosen kostenlos in die Hand drückte und vor uns spielte einer Gitarre und das auch noch richtig gut. Was will man mehr.

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Pünktlich um 14.00 Uhr fing die Parade an, die Bilder sprechen für sich selbst:

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An der Parade waren erstaunlich viele Polizisten beteiligt, einige sogar Händchen haltend. Die Parade war aber natürlich nicht nur einen Schwulenparade sondern stand auch für Menschenrechte und gegen Rassismus. So konnten wir 2 1/2 Stunden lang Transen vekleidet wie beim Karneval von Rio sehen. Vieles ging aber auch im wahrsten Sinne des Wortes unter die Gürtellinie. Besonders in Erinnerung, obwohl ich diese Erinnerungen versucht habe zu verdrängen, blieben mir 2 Rocker, die sich in Lack und Leder auspeitschten und abknutschten und die exotische Frau, die nicht nur künstliche Brüste hatte, sondern auch ein riesen Glied zwischen den Beinen.

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Des Weiteren waren viele Organisationen, Sportvereine und Politiker, die die Parade für den Wahlkampf nutzten, beteiligt. Weit über eine Millionen Zuschauer waren bei bestem Wetter auf den Straßen Torontos. Die Parade fand übrigens in einem Schwulenviertel mitten auf der Yonge-Street statt, welche gleichzeitig mit über 1.500 Kilometern offiziell die längste durchgehende Straße der Welt ist.

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Nach so vielen Schwulen brauchten wir wieder „normale Menschen“ um uns herum und liefen in eines der größten Chinatowns der Welt.

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Nach einem asiatischen Essen steuerten wir geradewegs das größte Gebäude von Toronto an. Der alles überragende CN-Tower ist zeitgleich auch der höchste Fernsehturm der Welt (ca. 400m). Diesen durften wir nach einem kuriosen Bombencheck in einer Maschine, die dich abbläst (siehe Foto) und nach gut 45 Minuten Wartezeit per Aufzug betreten.

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Oben angekommen hatte man eine sensationelle Sicht auf Toronto und den Ontario-Lake, ein See, der x-Mal so groß ist wie der Bodensee.

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Das Highlight des CN-Towers war aber die Glasplattform, auf der man stehen konnte und unter einem ging es mehrere hundert Meter in die Tiefe. Unglaublich, wie hoch und wie komisch das Gefühl war auf diesem dünnen Glas zu stehen.

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Im Aufzug wurden wir noch vom Aufzugsführer gefragt, ob wir bei der Parade waren, schließlich waren wir zwei Männer und hatten bunte Klamotten an. Da kann man schon mal für schwul gehalten werden.

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Zurück in unserem Hostel, welches übrigens in einem Viertel stand in dem es lauter Moscheen gab und ein Halal-Imbiss nach dem anderen, fielen wir todmüde wieder ins Bett. Nach einem weiteren Waffelfrühstück nahmen wir einen Zug nach Burligton und verließen somit die schwulste Stadt der Welt.

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Eigentlich wollten wir uns hier die Stadt anschauen, jedoch war unser Gepäck zu schwer und der Weg zu weit.

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Nach einem Besuch beim Großen M ging es weiter per Doppeldecker nach Niagara Falls ON, der Ort der auf der kanadischen Seite der Niagara Fälle lag. Dieser Ort war im Gegensatz zur amerikanische Seite (Niagara Falls NY) sehr gepflegt und bestand aus lauter schönen Siedlungen und einigen Casinos.

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Von der Rainbow-Bridge hatten wir dann den ersten guten Blick auf die Niagara Fälle, für einen halben Dollar durfte man diese betreten. Von der anderen Seite her war es kostenlos. So wollten wir wieder in die USA rüberlaufen, jedoch mussten wir uns etwas gedulden, da sich vor uns ein Spanier als Refugee (Flüchtling) outete und für große Aufregung bei den Zollbeamten sorgte.

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Gleich nach der Grenze sah man nur noch Inder und Schwarze. Einen dieser Inder fragte ich nach dem Weg, doch dieser lebte erst seit 3 Tagen hier und kannte sich auch nicht aus, hatte es jedoch schon innerhalb von 3 Tagen zu einem Job in einem Imbisswagen gebracht. Schließlich sind wir ja auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Kaum waren wir auf der amerikanische Seite ein paar Meter von den Casinos entfernt, fing auch schon das Ghetto an.

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Wir liefen in eine Siedlung, in der Schwarze sinnlos nur vor ihren Häusern lungerten und gerade mal jedes 3. Haus war bewohnt. Überall standen Häuser, bei denen die Fenster mit Brettern zugenagelt waren. Ich kann mir diese Gegend nur so erklären, dass hier mal eine Goldgräberstimmung herrschte und aufgrund der einfacheren Bedingungen für Einwanderer in Amerika viele auf die amerikanische Seite kamen und hier dann irgendwann scheiterten und ihre Häuser fluchtartig verließen. Mitten in dieser Gegend stand unsere internationale Jugendherberge.

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Diese war ein riesiges altes Gebäude, mit stark verrosteten Heizungen und hätte auch als Kulisse für nen Horrorfilm dienen können. Der Besitzer war dafür sehr nett und lud uns sogleich auf ein Barbecue ein.
Schließlich war am heutigen Tage Independence Day (der 4. Juli, Unabhängigkeitstag in den USA). Das Barbecue fand direkt hinterm Haus im Garten statt und insgesamt saßen am Tisch Menschen aus fast einem Dutzend verschiedener Nationen. Ein Großteil von ihnen aus Asien, dazu ein Hawaiianer, zwei Holländer, ein Kasache uvm. 2 Koreanerinnen nahmen ebenfalls am Barbecue teil, checkten kurze Zeit später aber wieder aus, da ihnen das Hostel wohl einfach nicht gepflegt genug war.

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Zum Barbecue gabs lecker Hühnchen mit Salaten und alles war mit den amerikanischen Flaggen dekoriert. Der Hawaiianer, der das ganze Barbecue sponsorte, erzählte uns danach noch einiges aus der Geschichte Amerikas und auch, dass die ganze Geschichte der Staaten auf Lügen und Betrug aufgebaut sei. Wenige Tage vor unserer Einreise nach Amerika wurde ja angeblich Bin Laden ermordet. Er hatte jede Menge Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 und kannte auch Menschen, die Angehörige im World Trade Center verloren hatten. Mit den Holländern hatten wir noch eine Diskussion, warum Deutsche und Holländer sich eigentlich so hassen. Warum wussten wir auch nicht genau.

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Am Abend lief ich mit Andi und einem netten Kasachen noch zu den Niagara Fällen, wo wir mit vielen tausend Menschen das Feuerwerk zum Independence Day verfolgten. Am Mittag beim Barbecue erzählte uns noch die asiatische Zweitbesitzerin der Herberge wie junge Leute, wie unser kasachischer Freund, von Restaurantbesitzern an den Niagara Fällen ausgenutzt werden. Und jetzt am Abend erfuhren wir von unserem kasachischen Freund, dass die Besitzerin ihn selbst ausnutzt. Er blieb zwar für mehrere Wochen in der Herberge, musste jedoch pro Nacht mehr als wir bezahlen. Am nächsten Tag steuerten wir wieder zu zweit zunächst die beeindruckenden Wasserfälle an, bevor wir dann auf der kanadischen Seite die zahlreichen Casinos und Shops abklapperten.

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Hier trafen wir wieder auf unsere australische Bekannte, die wir kurz zuvor in unserer Herberge kennengelernt hatten. Die alte Dame war ebenfalls gerade auf Weltreise und war schon wieder unterwegs in die nächste Stadt. Der Unterschied zwischen der kanadischen und der amerikanischen Seite in Niagara Falls war wie Tag und Nacht. In Amerika fühlte man sich wie in einem Dritte-Weltland. Alles war runtergekommen, lauter Billigshoppingcenter mit teuren Preisen und Restaurants von ausländischen Besitzern. Es gab kaum Casinos und Infrastruktur. Die kanadische Seite dagegen super sauber, dutzende Hotels und Casinos, teure Restaurants, teure Läden und das Ganze sah aus wie in Las Vegas, nur etwas kleiner. Während Andi wieder zurück ins Hostel ging, schlenderte ich noch stundenlang durch die Gassen, an den Wasserfällen entlang und durch Casinos und Shoppingcenter. Danach verließ ich endgültig Kanada, mit dem Eindruck, dass Kanada eigentlich schöner ist als ich mir das vorstellen konnte, dass die einzigste Spezialität in Kanada Ahornsirup ist und dass Kanadier und Amerikaner sich nicht ausstehen können.

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Zurück im Hostel herrschte große Aufregung, da von Andi knapp 800 Dollar gestohlen wurden und bei einem weiteren Gast ebenfalls Geld fehlte. Auch an meinem Rucksack war jemand, doch fehlte nichts, da ich die Wertsachen immer bei mir hatte. Die Polizei befragte schon während meiner Abwesenheit zahlreiche Gäste, doch der Hauptverdächtige, ein alter Asiate, war längst verschwunden. Der Herbergsleiter mit seiner christlichen Einstellung betete, damit das Geld wieder auftauchen möge, doch Wunder geschehen durch Beten wohl auch nicht. Zu erwähnen ist noch der mit sich selbst sprechende schwarze Hausmeister unserer Herberge, der einem richtig Angst machen konnte. So Sätze wie „My mother told me don’t kill this little girl, but I did it and I dont know why“ konnte einem schon Angst machen, was in seinem Kopf wohl so alles vorging. Er wohnte jedoch im Keller und war nur selten zu sehen. Den letzten Tag an den Niagara Fällen verbrachten wir wieder ganz relaxt. Am Mittag steuerten wir noch für ein paar Stunden das eine Stunde entfernte runtergekommene Buffalo am Lake Erie an.

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Hier gab es mehr pleite gegangene Läden als geöffnete und das Shoppingcenter bestand eigentlich nur aus einem gutbesuchten Food-Court, da fast alle Läden leer standen. Wenn es aber in Amerika ums Essen geht, läuft das Geschäft immer. Außerdem konnte man hier noch einige Sportstätten, einige Kriegsschiffe, U-Boote und Kriegsdenkmäler und die Hall of Fame von Buffalo besichtigen.

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Insgesamt wirkte die Stadt aber eher trostlos und ohne Perspektive. So wirkten auch die meist schwarzen Einwohner auf mich. Am Abend holten wir unsere Sachen aus dem Hostel und gingen zur Greyhound-Bushaltestelle die in Mitten eines Museums bzw. Shops lag.

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In diesem Museum sind zahlreiche Versuche von waghalsigen Menschen dokumentiert, die es mal ausprobieren wollten, ob man in irgendeinem Objekt den Niagara Wasserfall runterstürzen kann und das Ganze auch noch überlebt. Der Dümmste, der es nicht überlebt hatte, war einer mit nem Jetski. Diesen zerstörten Jetski konnte man sich u. a. in diesem Museum anschauen. Unsere Bushaltestelle verfügte glücklicherweise auch noch über eine Kaffeemaschine und ein TV-Gerät, in dem Baseball lief. Zur Unterhaltung kam auch noch eine Amish-Familie vorbei. Wem dies nichts sagt, hier die Erklärung: Amish-Familien sind streng christliche Volksgruppen, die besonders verbreitet in Amerika sind. Sie leben meist in kleinen Dörfern und lehnen alle fortschrittlichen Erfindungen ab. Sie haben keine Autos, dafür Kutschen und leben von der Landwirtschaft. Außerdem lehnen sie auch Deos ab, was man deutlich im Museum riechen konnte. So eine Familie ist meist ziemlich groß. Da sie wahrscheinlich auch Kondome ablehnen, haben die meisten über 5 Kinder. Besonders auffällig sind sie aber durch ihre Kleidung. Die Frauen trugen Kleider, Blusen und Hauben und dies untereinander in der gleichen Farbe und sehen damit aus wie aus einer lange vergangenen Zeit. Die Männer tragen meist lange Bärte und sind ebenfalls wie Bauern gekleidet. Zudem gibt es noch das Gerücht, dass bei den Amish Inzucht weit verbreitet sei.

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Am späten Abend brachte uns der Greyhound-Bus in Richtung New York. Der Bus war voller Gangster und Latinos und die meistgesprochene Sprache im Bus, wie ebenso weitverbreitet in Amerika, nur Spanisch. Der Typ neben mir war so ein richtiger Ghetto-Assi, total tätowiert und wenn er mal kurz was gesagt hat, dann in einem Ghetto-Slang, bei dem er Dreiviertel der Buchstaben verschluckte. Mitten in der Nacht hielten wir in Rochester an und hier zog die Night-Patrole noch eine schwarze Frau aus unserem Bus, die stark nach einer Prostituierten aussah. Wie groß die Verachtung vieler weißer Amerikaner auf dunkelheutige und Mexikaner ist, konnte man in Amerika immer wieder spüren. Unser kasachischer Freund von den Niagara Fällen erzählte uns, dass man es sogar schwer hat in Amerika, wenn man aus dem Bundesstaat New Mexico kommt. Die meisten Amerikaner scheinen nicht zu wissen, dass New Mexico in Amerika liegt. Da der Bus saukalt war und ich kaum schlafen konnte, war ich froh, dass wir am frühen Morgen über Syracuse pünktlich in Downtown Manhattan ankamen. Von hier fuhren wir per Subway in den „Dirtiest Chinatown in the World“.

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In Chinatown angekommen bestiegen wir unseren Bus der chinesischen Busgesellschaft und starteten unsere 2-Tagestour nach Philadelphia („Fidefia“ vom Reiseführer ausgesprochen), Washington DC („Woington“) und Baltimore („Botimor“). Der Bus bestand fast ausschließlich aus Asiaten, aus ein paar wenigen Amerikanern und uns. Da ich schon immer mal mit einer asiatischen Reisegruppe im Turbotempo Sehenswürdigkeiten abklappern wollte, störte mich lediglich der Reiseleiter, dessen Englisch kaum zu verstehen war. Sein Gelaber ging zuerst über Chinatwon selbst. Hier kann man anscheinend laut seiner Aussage Louis Vuitton-Taschen kaufen, die ganze 2 Wochen halten. Über New Jersey City und Newark ging es nach Princeton.

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Hier war unser erster Stop die Eliteuniversität Princeton, in welcher selbst Albert Einstein studierte. Princeton gehört neben Harrvard zu den bekanntesten Unis der Staaten. Unser Stop war China-like aber nur eine knappe halbe Stunde lang. Just making pictures and dont forget – eat lunch!!!! Mit solchen Aussagen belustigte uns unser Guide die ganze Reise. Die Bustoilette durfte man auch nicht benutzen, da der Geruch angeblich durch die Lüftung des Busses kommen würde. Den Garden State New Jersey verließen wir dann schleunigst und quer durch den Bundesstaat Delaware (in diesem gibt es keine Umsatzsteuer, da er der erste Staat der Vereinigten Staaten ist) erreichten wir Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania.

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Hier war unser erster Stop in einem Food-Court. Don’t forget, eat lunch. Danach wurde eilig die Liberty Bell und die Independence Hall abfotografiert. Wen es interessiert: die Liberty Bell ist die wichtigste Glocke der Welt und mit ihr wurde die Unabhängigkeit Amerikas eingeleutet, welche in der Independence Hall unterzeichnet wurde. Dies schien die meisten im Bus aber nicht zu interessieren, Hauptsache man hat ein Foto und schon waren wir wieder raus aus „Fiadefia“. Übrigens heißt die Liberty Bell auch Freedom-Bell und überall konnte man was von Frieden usw. lesen. Nur komisch, das in einem Land wie Amerika zu lesen, schließlich führen sie ja derzeit einige Kriege und ohne dieses Land wäre es auf der Welt wohl deutlich friedlicher. Aber in Amerika scheint es an der Tagesordnung zu sein, dass man sich täglich selbst wiederspricht.

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Durch den Bundesstaat Maryland hindurch erreichten wir nach langer Fahrt Washington DC. Das DC steht übrigens für District of Columbia, was soviel heißt wie, dass die Hauptstadt in einem eigenen Bundesstaat liegt. Jedoch gehört dieser nicht zu den 52 amerikanischen Bundesstaaten, da Washington DC direkt der Regierung unterstellt ist oder so ähnlich. Auf jeden Fall wär dies auf unserem Trip der 7. Bundesstaat gewesen, so waren es insgesamt halt nur 6. In Washington konnte man dann freiwillig eine teure Bootstour machen. Auf die hatten wir aber als fast Einzige der großen Gruppe keine Lust und so liefen wir halt zum Washington Monument, diesem riesen Sockel, der Jedem bekannt sein dürfte. Auf die Frage an unseren Reiseleiter, was man sich hier noch so anschauen könnte, antwortete dieser nur „Go Buy Seafood“!

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Als es weitergehen konnte mit der Reisegruppe, war unser nächster Stop das Weiße Haus. Hier war heute ein großes Treffen von hohen Politikern aufgrund der drohenden Pleite der USA. Hätte man mal nicht so viele Kriege geführt. Auf jeden Fall waren immer wieder Polizeieskorten zu sehen, außerdem schwebte auch ab und zu mal der Privathelikopter von Barack Obama über unseren Köpfen.

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Zudem standen jede Menge Autos vor dem „White House“, wir konnten jedoch nur die Kronleuchter im Inneren erkennen. Ein aufmerksamer Polizist gab auch ständig Anweisungen, wie man sich als Tourist vor dem Weißen Haus zu verhalten hatte. Zum Notfall tanzten Scharfschützen auf dem Dach des Weißen Hauses herum. Die dutzenden Eichhörnchen rund ums Weiße Haus waren interessanter.

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Unser nächster Stop war am Lincoln Memorial. Hier sitzt auf einem großen Stuhl eine riesige Statue von Abraham Lincoln. Diesen Fragen viele Amerikaner um Rat. An dieser Stelle hielt auch Martin Luther King seine berühmte Rede („I have a dream“). Cooler fand ich jedoch die Flugzeuge, die direkt über unserem Kopf zur Landung auf den DC-Airport ansetzten. Da Amerika das Land der Kriegsgedenkstätten ist, mussten wir uns natürlich auch noch das Vietnam-Krieg-Memorial und das Korea-Krieg-Memorial anschauen. Danach fuhren wir vorbei am Pentagon, welches ja auch in die Anschläge des 11. September 2001 involviert war, nach Arlington im Bundesstaat Virgina. Arlington lag glücklicherweise gleich am Stadtrand von Washington DC. Hier gab es lecker Essen von MC Donalds und unsere asiatischen Mitreisenden brachten die dortigen Angestellten aufgrund ihrer mangelnden Sprachkenntnisse und einigen fehlenden Gehirnzellen zur Weißglut. Eine Angestellte sagte nur zu mir „I hate these people“. Insgesamt waren wir vom heutigen Tage etwas enttäuscht, da wir nicht das versprochene US Mint ansteuerten, wo täglich tausende Dollar-Münzen gedruckt werden und außerdem wurde für unseren Geschmack alles zu schnell abgeklappert. Auch die Rocky-Balboa-Statue aus dem gleichnamigen Kinofilm sahen wir in Philadelphia nicht. Dafür entschädigte uns das Hotel am Abend. Nach einer Fahrt nach Annapolis in Maryland dachten wir zunächst, wir hätten wieder die Arschkarte gezogen, da die Gruppe auf zwei Hotels aufgeteilt wurde und die eine in ein Sheraton-Hotel durfte und wir nur in ein Best Western. Bei uns war jedoch ein lecker Frühstück dabei, was sich aber erst später rausstellte. Außerdem konnten wir auch mit dem Hotel zufrieden sein, hatten wir doch eine Badewanne, einen Pool, ein sauberes Zimmer und den ganzen Abend American Dad im TV.

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Für einen Preis von etwas über 50€ für die komplette 2-Tages-Tour konnte man also doch zufrieden sein. Nach gutem Frühstück ging es wieder nach Washington DC. Hier schauten wir uns das US-Capitol, in welchem der US-Kongress tagt, an und machten uns über unsere Mitreisenden lustig. Der Beste war der Typ vor uns, der sich mit seinen Hasenzähnen vor jede Sehenswürdigkeit dermaßen bescheuert hinstellte, dass dies hier durch Andi mal von uns nachgestellt wurde:

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Die Asiaten scheinen insgesamt etwas weniger Gehirnzellen zu haben, anders konnte ich mir ihr Verhalten nicht erklären. Außerdem kauften sie überall allen nur möglichen Tourikram Made in China. So kurbelten sie mit musikspielenden Schneekugeln wenigstens ihre eigene Wirtschaft an.

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Als nächstes gingen wir ins kostenlose Air & Space Museum. Hier war am Eingang zu lesen, dass Getränke, Essen und Pistolen nicht mit reingenommen werden dürfen. Alles andere war wohl erlaubt. In diesem hielten wir uns lange auf, konnte man doch einiges über die Raumfahrt und das Fliegen lernen. Meine Stadt Friedrichshafen war auch vertreten, gab es doch früher eine Direktverbindung zwischen dem Bodensee und New York. Zuerst mit der Dornier X und später mit dem Zeppelin.

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So erfuhren wir viel über den Flug zum Mond und auch, dass mal 2 Affen im Weltall als Tierversuch waren. Der eine starb wenige Tage danach, der andere wurde uralt. Ein Highlight war auch das erste selbstgebaute Flugzeug der Menschheit und die zahlreichen Raketen und Space-Shuttles. Zufälligerweise war gerade heute der letzte Start des Space-Shuttle Atlantis, welchen wir live am TV mit vielen jubelnden Amerikanern mitverfolgen konnten. Nach der Rückkehr der Atlantis zur Erde wird Amerika sein Space-Shuttle-Programm einstellen.

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Zuletzt berührten wir noch ein originales Stück eines Steines vom Mond. Dies soll laut unseres Reiseführers Glück bringen, einer wurde sogar danach Lotto-Millionär. Bei täglich tausenden Leuten, die diesen Stein berühren, hätte es mich aber schwer überracht, wenn nicht mal ein einziger Lottomillionär dabei wäre.

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In meinem Leben hatte ich bisher einmal als kleiner Junge einen echten Buddhisten gesehen, heute in Washington sah ich meinen zweiten und noch einige mehr. Wie ich später im TV erfuhr, hielt sich gerade das buddhistische Oberhaupt Dalai Lama in Washington auf und ihm pilgern zahlreiche Buddhisten hinterher.

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Unser letzter Stop war danach in Baltimore. Vor dem Aussteigen machte uns der Reiseleiter auch gleich klar, dass wir hier nur 30 Minuten am Inner Harbor hatten um Fotos zu machen. Andi und ich schafften es noch in eine Touri-Info, in der wir in einem kurzen Film sehen konnten, was wir dank dem straffen Programm der Asiaten eben nicht zu sehen bekamen. Hier erfuhren wir auch, dass Baltimore eigentlich nur dafür bekannt ist, dass hier die amerikanische Hymne geschrieben wurde und die erste amerikanische Flagge mit 15 Sternen für die anfänglich noch 15 Staaten entworfen wurde.

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Das Hafengelände war jedoch recht anschaulich und auch das U-Boot, das im 2. Weltkrieg die letzte Bombe abfeuerte, konnten wir noch sehen.

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Hier war übrigens auch eine Gedenkstätte für die Opfer von 9/11. Aufgrund der schwülen Temperaturen waren wir aber auch ganz froh, dass es im klimatisierten Bus wieder zurück nach Manhattan gehen sollte.

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Nach fast 2 Wochen Dauersonne, schüttete es auf der Rückfahrt dann aber zum ersten Mal und sogleich standen wir stundenlang im Stau. Am späten Abend waren wir wieder in Chinatown und hier gleich in unserem teuren Sun-Bright-Hotel für eine Nacht. Das Hotel machte seinem Namen aber keine Ehre, schließlich waren in den Zimmern keine Fenster, von wo man die Sonne hätte sehen können. Außerdem war unser Zimmer übelst winzig, mit dünnen Wänden, einem Doppelbett in das wir beide geradeso reinpassten und zudem sauteuer. Aber für diese eine Nacht fanden wir in New York einfach nichts besseres.

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Am nächsten Morgen bestiegen wir zuerst die nahegelegene Manhattan-Bridge, von welcher man einen tollen Blick auf Chinatown und die Skyline von Manhattan hatte. Andi brachte sein Zeug danach wieder in das Hostel Tone on Lex, in welchem ich bereits die ersten Nächte verbrachte.

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Ich lief weiter durch Chinatown und kam an der Brooklyn Bridge heraus, von welcher ich ebenfalls den tollen Blick auf New York genoss.

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Hier lernte ich noch den Inder Ashfaq aus Bombay bzw. Mumbai kennen. Mit ihm unterhielt ich mich einige Stunden, wir liefen durch die Stadt und am Ende lud er mich noch beim Großen M ein.

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Danach tauschten wir Kontaktdaten aus und ich versprach ihm, dass ich ihn bald in Indien besuchen würde. Am World Trade Center traf ich auch wieder auf Andi und hier schauten wir uns noch ein bisschen die Gedenkstätten von 9/11 an.

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Danach gingen wir zum Battery Park, vorbei am Stier vor der Börse, welcher vor lauter Touris kaum zusehen war und direkt zur Staten Island Ferry. Mit dieser fuhren wir kostenlos rüber nach Staten Island. Auf der Fahrt hatte man einen tollen Blick auf New York und die Freiheitsstatue.

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Von Staten Island nahmen wir gleich die nächste Fähre zurück und unterwegs rappte uns noch ein bekiffter Gangsterrapper was vor. Er hätte 50 Cent Konkurrenz machen können.

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Unser nächstes Ziel hieß Harrison und die dortige Red-Bull-Arena. Dazu mussten wir eine halbe Stunde mit dem PATH-Train nach New Jersey fahren. Am Stadion angekommen bekamen wir günstige Tickets für unter 30 Dollar. Das neue Stadion gefiel uns beiden und im Stadion trafen wir noch auf den bekannten Johnny-Toro.

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Auf dem Spielfeld war heute das gutbesuchte Ostamerika-Derby zusehen. Red Bull New York und DC United aus Washington standen sich in der Ersten Liga gegenüber. Vor dem Spiel gab es wie bei jeder Veranstaltung bisher in Amerika die patriotischen Bekundungen zu Amerika und eine junge Dame, die die amerikanische Hymne sang. Auf dem Spielfeld konnte ich nicht nur einen meiner Lieblingsspieler Thierry Henry sehen, sondern auch noch andere Allstars, wie zum Beispiel Marquess aus Mexiko. Dies half jedoch Red Bull auch nichts und man verlor mit 0:1. Den Abend verbrachten wir im Hostel, schließlich waren wir froh, dass wir überhaupt noch einen Platz im Tone on Lex fanden. Wir hatten zwar zuerst ein günstiges Hostel gebucht, doch wenige Wochen vor unserer Anreise wurden im gesamten Bundesstaat New York weit über tausend Hostels geschlossen, da sie gegen Brandverordnungen oder sonstige Bestimmungen verstoßen. Darunter war auch unser zuerst gebuchtes. Am nächsten Tag lief ich durch die Stadt und durch einige Shoppingcenter wie Bloomingdales, welche auch am heutigen Sonntag offen hatten.

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Danach traf ich im riesigen M&M-Shop am Times Square wieder auf Andi. Direkt am Time Square wurden wir dann von einem Mitarbeiter der David Letterman-Show angesprochen. Dieser gab uns Freikarten für die TV-Show am nächsten Tag. Den heutigen fuhren wir aber nach Coney Island, wo ich zum ersten Mal auf einen Strand traf, wie ich ihn mir in Amerika vorgestellt hatte.

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Coney Island ist hauptsächlich durch seinen Freizeitpark mit den nostalgischen Holzachterbahnen bekannt. Gleich danach folgt eine große Promenade und ein total überfüllter Strand. An diesem befanden sich die Piers, Stege die weit ins Wasser hinausführen. Der Strand war dermaßen überfüllt, dass wir kaum das Meer sehen konnten, obwohl wir nur 3 Meter vom Wasser entfernt lagen. Zudem war das Wasser dreckig braun und teilweise vermüllt.

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Außerdem war fast jeder damit beschäftigt, sich bei der Hitze hemmungslos zu besaufen.

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Die Bilder, die man aus Baywatch kennt, von wunderschönen Menschen am Strand, konnte man hier nicht sehen. An diesem Strand sah man, dass Amerika eine Nation ist, die hauptsächlich aus hässlichen Menschen besteht. Viele waren total unförmig oder übertrieben fett. Andi zog dann bald wieder ab ins Hostel und ich hatte am Abend noch Kontakt zur NYPD. Die Polizei räumte teilweise den total überfüllten Strand und an den Subway-Stationen konnte man keine Tickets mehr kaufen, da alle Maschinen defekt waren. So lief ich durch ein offenes Tor, was sogleich einer der NYPD-Polizisten sah und mir eine Strafe von 100 Dollar geben wollte oder ich sollte ins Jail (Gefängnis). Da ich ihm erklärte, dass ich nirgends ein Ticket kaufen konnte und ich Tourist sei und kurz darauf noch mehrere ohne Ticket durch das Tor liefen, ließ er mich mit einer Verwarnung die Subway kostenlos benutzen. Der Amerikaner vor mir musste jedoch blechen.

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Zurück in Manhattan wollte ich noch hinauf auf das Rockefeller Center. Die Fahrt zum Top of the Rock bei Nacht war unglaublich. Oben hatte man 3 verschiedene Aussichtsplattformen und von allen einen Megablick auf das beleuchtete Manhattan unter uns. Von hier oben hatte ich auch zum ersten Mal das Gefühl, dass New York eine schöne Stadt ist. Bisher war New York einfach nur stressig, stickig, heiß, dreckig und voll von Menschen, Autos und zu groß geratenen Häusern. Hier oben herrschte eine gespennstische Ruhe und als ich mir vorstellte, dass sich aus dieser Höhe Leute am 11. September 2001 runterstürzten, wurde es mir ganz anders. Nach 90 Minuten fuhr ich um kurz vor Mitternacht wieder mit dem Aufzug abwärts.

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Der Aufzug schafft in ca. 40 Sekunden fast 70 Stockwerke und durch die durchsichtige Scheibe fühlte man sich ein bisschen wie im Hollywood-Falltower im Disney Land Paris. Rund um das Rockefeller Center hatte man noch Einblicke in die zahlreichen hier befindlichen Fernsehstudios.

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Am nächsten Tag liefen wir gemeinsam durch den Central Park zur Late Show von David Latterman am Broadway und holten uns hier unsere Freikarten. Nebenan schauten wir uns noch das originale Clairens-Restaurant aus der TV-Sendung „How I met your mother“ an.

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Danach gings rein ins Studio. Die David Letterman Late Show ist die erfolgreichste Sendung in Amerika und wird von ihm schon seit über 30 Jahren moderiert. Die Aufzeichnung fand mitten am Tag statt und die Sendung ist ähnlich aufgebaut wie TV Total mit Stefan Raab. Es geht halt sehr lustig zur Sache, dazu spielt eine Live-Band und Stars aus dem Showbiz werden eingeladen und verarscht. Unter anderem brachte David Letterman schon Britney Spears zum heulen. Vor der Sendung stimmte uns noch ein Mitarbeiter auf die Show ein, der größte Lacher brachte das Stichwort „Charlie Sheens Karriere“ und allgemein sind Witze über Charlie Sheen der absolute Renner in den USA. Die Aufzeichnung war recht interessant und zu Gast waren das Harry-Potter-Girl Emma Watson und Moderator George Lopez. Emma Watson war wegen der am Abend stattfindenden Premiere am Times Square vom letzten Teil der Harry Potter Saga in der Show. Ich muss gestehen, dass ich Harry Potter hasse und noch nie einen Teil gesehen habe, umso mehr freute mich wie David Letterman Emma Watson fertigmachte. Nach der Show fuhren wir wieder in Richtung Long Island und trafen uns das zweite und letzte Mal mit Sandra. Dieses Mal im Hood Jamaica. In dieser runtergekommenen Ghetto-Gegend fanden wir ein ausgezeichnetes El Salvadorianisches Restaurant und genoßen zu guten Cocktails günstiges El Salvadorianisches Essen.

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Da die Bedienung nicht mal englisch sprach, mussten wir auf spanisch bestellen. Da man sich am späten Abend in dieser Gegend als Weißer besser nicht mehr aufhält, verabschiedeten wir uns wieder von Sandra und verließen Jamaica in Richtung Manhattan. Der letzte Eindruck von Jamaica, ein Bus auf dem „Emergency – Call the Police“ stand, verabschiedete uns in die U-Bahn. Im Hostel ging an meinem letzten Abend in New York das große Besäufnis los. Der Beste in unserem Hostel war BIG-B. Mein schwarzer Feund war supernett, sah aber mit seinen über 2 Metern Körpergröße und seinen bestimmt 200 Kilo und seinen wenigen Zähnen wie einer aus, der dich gerne mal verschlucken könnte. Nachts um 3 Uhr zog ich mein Bett vor, während Andi Unglaubliches vollbrachte. Am nächsten Morgen musste ich diesen erstmal suchen und verabschiedete mich von ihm nach 2 Wochen gemeinsamer Reise. Er blieb noch 2 Tage in New York und flog dann weiter nach Miami und Mexiko. Ich ging an meinem letzten Tag nochmal zum Times Square und ging hier ordentlich shoppen. Das Shoppingparadies New York gibt es allerdings nicht mehr. Aufgrund des starken Dollars und des schwachen Euros ist New York einfach nur noch sehr teuer. Trotzdem schlug ich beim Szene-Laden Aeropostale direkt am Times Square ordentlich zu.

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Danach fuhr ich das letzte Mal mit der Subway zur Jamaica Station. In der U-Bahn sah ich dann wieder die üblichen Schwarzen, die mit böser Miene und ihrem Gangstergetue alle Klischees von New York bestätigen. Von Jamaica nahm ich die Air-Train zum JFK-Airport und nach einer Rundfahrt durch den Airport und kurzer Sicherheitskontrolle saß ich wieder im Flugzeug nach Frankfurt.

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Der Nachtflug verging mit guten Movies und lecker Essen schneller als gedacht und in Frankfurt verbrachte ich den Morgen wieder bei meinem Kollegen Kaiser. Am Mittag fuhr ich per Zug nach Darmstadt und hatte von hier eine Mitfahrgelegenheit zurück an den Bodensee.

Schweiz

Sonntag, Juli 24th, 2011

N´ Kurzbricht us da Schwiz: Am Morgen brach ich auf und steuerte als erstes die Grenzstadt Schaffhausen an. Hier angekommen machte ich einen Stop und hatte von vielen Ecken einen tollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Burg Munot.

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Sonst gibt es in Schaffhausen angeblich ja nur schöne Frauen zu sehen. Lustiger Weise wurde dieses Klischee auch am Tag zuvor bei American Dad thematisiert, wobei diese sich zwischen Winterthur und Schaffhausen für Schaffhausen entschieden.

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Mein nächster Halt war nur wenige Kilometer weiter in Neuhausen am Rhein. Hier befindet sich der größte Wasserfall Europas, der Rheinfall. Am Schloss Laufen gab es den üblichen Touristenpfad für 5 CHF Eintritt. Ich entschied mich jedoch auf einem angelegten Weg einmal komplett um den beeindruckenden Wasserfall herumzuwandern. Von hier hatte man einen super Blick aus verschiedenen Blickwinkeln.

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So kam ich auch auf die direkt gegenüber liegende Seite, wovon man einen zentralen Blick auf den Rheinfall hatte. 11 Tage bevor ich an den Niagara-Fällen zwischen Kanada und den USA stehen werde, hatte ich also schon mal einen ersten Vorgeschmack.

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Danach fuhr ich weiter über Winterthur bis in die größte Stadt der Schweiz: Zürich. Unterwegs sah ich zahlreiche politische Graffities. Die doch sonst so neutrale Schweiz hat in den letzten Jahren einen hohen Zulauf in rechtsextremen Parteien und schon seit längerem ist ein Gesetz im Gespräch, das die Einwanderung von Ausländern stark beschränkt.

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Da in Deutschland am heutigen Tage Feiertag war, nutzten wohl viele Deutsche Zürich zum einkaufen. Die Gassen waren voll von Menschenmassen. Entlang am Zürichsee, lief ich die wenigen Touristenattraktionen der Großstadt ab.

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Von einem Aussichtspunkt hatte man einen schönen Blick über das idyllisch wirkende Zürich.

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Am Nachmittag fuhr ich dann aus der Stadt heraus zum Internationalen Flughafen Zürich-Kloten. Hier sollte ich heute meine Familie aus ihrem Ägypten-Urlaub abholen. Da diese aber noch nicht gelandet waren, fuhr ich am Flughafengelände entlang und kam auf einen abgelegenen Parkplatz, wovon aus man die Riesenjumbos sehr gut starten sehen konnte.

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Während der Qatar-Airways-Jumbo über mich hinweg flog, stand plötzlich hinter mir die Polizei. Ich hörte schon wie die Polizeibeamtin einem anderen Touristen eine Strafe von 100 CHF (etwa 65€) aufbrummen wollte und mir blühte das gleiche Schicksal. Dies, da man an diesem Teil des Flughafengeländes angeblich nicht halten durfte. Nach einem freundlichen Gespräch mit dem Beamten, der sich um meine Angelegenheit kümmerte, passierte aber das Unfassbare: Ein Schweizer Beamter sprang über seinen Schatten und verzichtete auf die Strafe. Ich war erleichtert, schließlich wäre dies nicht meine erste unberechtigte Strafe in der Schweiz gewesen. Übrigens wer nicht bezahlt, dem droht der Knast. In diesem wäre schon mal beinahe ein Deutscher verdurstet, welcher sich weigerte die Strafe zu bezahlen und dann von den Beamten tagelang in der Zelle vergessen wurde. In der Schweiz (wie auch in Deutschland) ist besonders zu merken, dass mit Sicherheit vor allem die Freiheit stirbt und deswegen nicht nur meine Familie sondern auch viele andere den Weg ins Ausland suchen.

Sizilien

Sonntag, Juli 24th, 2011

Mitte Juni: Alle sind verreist, meine Freundin ist auf Studienfahrt in Luxemburg und mir ist langweilig. Was kann man da besseres machen als selbst in die Sonne zu fliegen. Flug günstig bei Ryanair gebucht und ab gings zum Allgäu-Airport nach Memmingen.

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Auto direkt an der Autobahn auf einem P+M Parkplatz kostenlos abgestellt und nach 30 Minuten Fußweg war ich am höchstgelegenen Airport Deutschlands und bestieg dort zügig den Flieger nach Trapani.

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Bisher hatte ich es in Italien auf dem Landweg bis kurz vor Neapel nach Frosinone geschafft, doch dieses Mal wartete die noch südlicher gelegene Insel Sizilien. Mit schönem Blick unterwegs auf den Gardasee, erreichten wir nach nicht einmal 2 Stunden Flug den Birgi-Airport nahe Trapani.

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Unterwegs konnte ich übrigens kaum schlafen, da unser italienischer Pilot ein typischer Italiener war und ununterbrochen Durchsagen machte. Wäre ja auch ein Wunder wenn ein Italiener mal 5 Minuten seine Klappe halten könnte.

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Dieser Airport war in letzter Zeit häufiger in den Nachrichten, da von hier täglich dutzende Kampfjets starten, kurz nach Lybien rüberfliegen und nach wenigen Minuten Flugzeit-Bomben auf Tripolis und Gaddafi abwerfen. Kaum war ich aus dem Flughafen heraus, schon startete der erste Kampfjet mit einem höllen Lärm und der ganze Boden unter mir war am vibrieren. Überall rund um den Airport sah man ausschließlich Kampfjets und andere militärische Fahrzeuge. Auch Jets der Kanadischen Regierung und der Royal Air Force standen am Rand der Start- und Landebahn. Vom Airport nahm ich einen Bus direkt über Trapani nach San Vito lo Capo, ein Dorf an der Spitze einer großen Halbinsel.

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Hier soll sich der drittschönste Strand Italiens befinden, an welchem ich nach kurzem Pizza essen den ganzen Tag lag und badete. Das kleine Dorf war übrigens überlaufen von Touristen und tunesischen Händlern. Am heutigen Tage fand auch noch ein kleines Dorffest statt, welches ich mir kurz anschaute.

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Am Abend nahm ich den Bus zurück nach Trapani und schaute mir zuerst den Hafen und danach die schönen Gassen dieser Hafenstadt an.

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Diese gefiel mir sehr gut und überall wehte ein angenehmer Wind durch die Gassen. Danach checkte ich in meine Unterkunft ein, welche direkt in der Altstadt lag. Das Alterego-Guesthouse war noch relativ günstig. Eine Rarität auf Sizilien, sind die Übernachtungspreise sonst doch eher im oberen Bereich zur Ferienzeit. Im Guesthouse traf ich auch noch auf einen netten Mexikaner, mit dem ich noch eine ganze Weile quatschte.

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Am nächsten Morgen nahm ich wieder einen frühen Bus und steuerte direkt die Hauptstadt Siziliens, Palermo, an. Auf dem Weg quer durch Siziliens Hinterland konnte man viel von der herrlichen Natur Siziliens sehen. Der Vulkan Ätna war aber auch von Palermo noch zu weit weg, so dass mir der Blick verwehrt blieb.

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In Palermo lief ich zuerst durch die alten Gassen und kam an zahlreichen Gemüse- und Fischmärkten vorbei. Die Marktschreier erzeugten hierbei eine laute Geräuschkulisse.

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Danach kam ich zu einem beeindruckenden Platz auf der sich die Fontana Pretoria befand, ein häufig von Touristen fotografierter Brunnen. Hier befand sich auch ein städtisches Gebäude, vor welchem zahlreiche Polizisten und Einsatzwägen standen. Ich vermutete einen Mafiaprozess, konnte dies aber nicht herausfinden.

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Palermo ist jedoch die Mafiahochburg Italiens. Die Hauptstadt der Cosa Nostra. Nicht weit entfernt von Palermo liegt das Mafia-Dorf Corleone, bekannt auch dadurch, dass in jedem guten Mafiafilm der Mafiaboss Don Corleone heißt. Auch Trapani soll zu den Mafiahochburgen gehören. Überall in der Stadt sah man Polizeieskorten, welche Richter schützen, die gegen die Mafia vorgehen.

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Gleich um die Ecke befand sich eine weitere Sehenswürdigkeit, die Quattro Canti, eine Kreuzung mit vier historischen Gebäuden an jeder Ecke, welche alle identisch aussahen.

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Danach lief ich die Strasse hoch und kam zum bekannten Dom von Palermo. Nach einer Runde durch die Innenstadt kam ich zu weiteren Kirchen und historischen Gebäuden. Palermo ist genau das richtige für Leute, die auf Kultur stehen. Mir gefiel jedoch mehr die Hektik und das italienische Flair dieser Hafenstadt. Auf dem Weg zum Hafen kam ich noch durch den heruntergekommenen Stadtteil Vucciria, bei welchem wohl die Liebe zum Fußballverein US Palermo am größten war, da hier überall Fahnen und Banner in den Vereinsfarben hangen.

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Vorbei am Yachthafen La Cala kam ich zum Meer und von hier direkt zurück zum Busbahnhof. Von hier nahm ich den Stadtbus und nach einmal Umsteigen war ich am wunderschönen Strand vom Golfo Mondello.

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Für mich war dieser noch schöner wie der am Tag zuvor und hier blieb ich bis zum frühen Abend. Bei türkisblauem Wasser konnte man es hier auch gut aushalten. Am Abend war ich wieder zurück in Trapani und lief wieder durch die Gassen und vorbei an der Statue Garibaldi, der einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit von Trapani.

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Die Stadt ist eher als Gesamtbild und von der Lage her sehr schön, da sie auf einer langgezogenen Landzunge liegt. So kann man von jedem Punkt der Stadt aus in beide Richtungen bis zum Meer sehen.

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Danach wollte ich eigentlich ins Bett gehen, doch direkt vor meinem Guesthouse fand die Aufstiegsfeier von Trapani Calcio statt, ohne dass ich davon etwas wusste. Trapani hatte wenige Tage zuvor das Relegationsspiel zur Serie B für sich entschieden und dies feierten tausende Fans mit Bengalischem Feuer und lauten Sprechchören. Mit diesen zog ich noch lange durch die Stadt und hatte so nur wenige Stunden Schlaf bis mein Flieger zurück nach Memmingen gehen sollte.

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Unterwegs zum Flughafen stiegen noch zahlreiche Ryanair-Stewardessen in meinen Bus zu und um kurz vor 7.00 Uhr hoben wir ab. Mit Blick über Bologna, den größten Fluss Italiens Po, und den Alpen, erreichte die On-Time-Airline überpünktlich das Allgäu. Ryanair ist mit 93% die pünktlichste Airline Europas und ich habe mit Ryanair immer gute Erfahrungen gemacht. Also zum Schluß: kein Verständnis meinerseits zur Kritik von vielen an dieser irischen Airline.

Wien

Donnerstag, Juni 2nd, 2011

Sensationell schaffte Austria Lustenau den Einzug ins Österreichische Pokalfinale in Wien. Aufgrund meiner Sympathie für den 2. Liga-Club und den günstigen Reisekosten nach Wien (49€), stieg ich am frühen Sonntagmorgen, gleich nach meiner Arbeit im Club, in einen der Fanbusse.

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Dieser fuhr von Lustenau über München und Salzburg in Richtung Wien. Unser größter Stopp war am wunderschönen Mondsee. Von hier ging es weiter über Linz und St. Pölten.

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Nach knapp 8 Stunden erreichten wir Wien und machten hier mit unserem Bus eine Stadtrundfahrt vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten wie dem bekannten Schloss Schönbrunn. Vom Ernst-Happel-Stadion, dem heutigen Endspielort lief ich direkt die 2 Kilometer bis zum berühmten Vergnügungspark Prater.

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Da diesem Wienbesuch schon einige vorausgingen, nutzte ich diesen nicht damit, mir erneut die unzähligen Sehenswürdigkeiten anzuschauen, sondern traf mich hier mit meinem ehemaligen indischen Mitbewohner Varadan. Mit ihm bewohnten wir eine Wohnung in Murcia und derzeit lebt und arbeitet er in Wien. Die kurze Zeit nutzten wir für eine ausgiebige Unterhaltung. Aber auch ein Besuch der Innenstadt und das beste Eis Wiens in der Nähe des Stephansdom war noch drin.

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Hier schlenderten wir durch die Gassen und genossen bei herrlichem Wetter das Wiener Flair.

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Danach gingen wir wieder durch den Prater und am Nachmittag brachte mich Varadan zum Stadion. Der Cricket-Fan konnte sich aber nicht dazu durchringen mich zum Soccer zu begleiten und so betrat ich alleine das Stadion.

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Hierfür hatte ich zuvor im Bus mein Ticket mit einem anderen getauscht und so hatte ich jetzt einen Platz auf der Tribüne anstatt in der Fankurve.

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Das 55.000 Zuschauer fassende Happel-Stadion war bei Anpfiff mit knapp 15.000 Zuschauern besetzt. Wer jedoch dachte, dies sei nicht das passende Ambiente für ein Pokalfinale, war im Stadion schnell anderer Meinung. Die Fans, die da waren machten eine Super Stimmung. Die Fans des SV Ried waren mit 103 Bussen angereist und deutlich in der Überzahl. Besonders kreativ waren diese mit Spruchbändern wie „Royals, Fukushima & Bin Laden – die Schlagzeilen von Morgen werden unseren Namen tragen“.

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Die mit 3 Bussen angreisten Fans von Austria Lustenau waren aber auch sehr gut zu hören. Diese wurden wohl auch von vielen Wiener Studenten aus Vorarlberg unterstützt. Schließlich war Lustenau das erste Team aus der Bodenseeregion, das je ein Pokalfinale erreicht hatte. Das Spiel wurde vom 20.000 Einwohnerdorf Lustenau bestimmt, der Erstligist SV Ried aus dem 11.000 Einwohnerdorf Ried im Innkreis gewann jedoch 2:0.

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Wegen meines großen Schlafmangels verbachte ich die Rückfahrt größtenteils schlafend und diese endete am frühen Montagmorgen in Lustenau.