Liechtenstein

Viele werden das kennen: Man schaut sich die ganze Welt an, aber über seine eigene Heimat weiß man wenig. Wenn dann aber mal Besuch kommt, lernt man auch seine Gegend neu kennen. Uns begab sich die Gelegenheit durch den Besuch von unserem indischen Freund Varadan aus Wien. Unser ehemaliger Mitbewohner aus Murcia blieb für ein verlängertes Wochenende. So kamen wir endlich dazu, Dinge zu machen, die wir im Vierländereck rund um den Bodensee schon lange machen wollten. Die meiste Zeit verbrachten wir am Bodensee oder gar mit dem Tretboot auf dem See.

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Aber auch einige langgeplanten Restaurantbesuche wurden umgesetzt. Den ersten Abend verbrachten wir auf dem Kulturufer und danach in der neuen Yasmin Shisha Lounge im 12. Stock des City Towers in Friedrichshafen. Kann ich nur jedem empfehlen.

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Den zweiten Tag starteten wir mit einem riesigen Eisbecher, den ich schon länger vorhatte zu essen. Diesen 2 1/2 Liter großen Eisbecher gibt es im Yachthafenrestaurant zwischen Immenstaad a. B. und Hagnau.

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Er war gigantisch und wurde noch nie zuvor von jemandem bezwungen. Wer es alleine schafft, muss ihn nicht bezahlen, wir schafften ihn jedoch nicht mal zu dritt. Den Tag verbrachten wir in Meersburg a. B. und den Abend in Ravensburg.

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Am nächsten Tag wollten wir alle vier Länder in der Bodenseeregion bereisen. Zunächst fuhren wir ins österreichische Dornbirn. Hier befindet sich das größte Rolls-Royce Museum der Welt. Von dort liefen wir in die Rappenlochschlucht.

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Der Weg führt entlang eines Flusses über zahlreiche Brücken, entlang an Wasserfällen und Felsschluchten bis zum engsten Punkt der Rappenlochschlucht. Durch diese Stelle führte bis zum 10. Mai 2011 der Weg bis hin zum Staufensee. Dieser wurde jedoch an jenem Tag bei einem Felssturz komplett zerstört. Bei diesem spektakulären Naturschauspiel wurde auch eine Brücke mitgerissen.

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Nachdem wir uns den gigantischen Felsen angeschaut hatten, machten wir noch einen kurzen Stop mit Flädle- und Knödelsuppe und fuhren dann weiter ins Fürstentum Liechtenstein. Unser drittes Land am heutigen Tage.

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Das 35.446 Einwohner große Land gehört zu den kleinsten Ländern Europas (160 Km²) und existiert seit dem 23. Januar 1719. Der Nationalfeiertag ist der 15. August. Der breiteste Punkt liegt bei 12,4 Km und die längste Stelle bei ca. 24,6 Km. Die Grenzen von Liechtenstein sind unter schweizer Verwaltung und auch sonst pflegt man ein gutes Verhältnis zur Schweiz. Liechtenstein ist wie die Schweiz ein Paradies für Schwarzgeldsünder, was man an den zahlreichen Banken im Zentrum von Vaduz deutlich sehen kann. Wenige Tage nach unserem Besuch wurde ein Abkommen zwischen Deutschland und Schweiz/Liechtenstein geschlossen. In Zukunft führen die Länder Milliarden an Deutschland ab, welche sie zuvor von den Schwarzgeldsündern abknüpfen. Vaduz ist mit 5.100 Einwohnern die Hauptstadt des Fürstentums. Außerdem ist sie die Residenz der fürstlichen Familie sowie der Landesverwaltung.

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Der Fürst lebt mit seiner Familie auf dem Schloss über der Stadt, welches daher auch nicht besichtigt werden kann. Ob die Familie gerade vor Ort ist, sieht man an der wie heute wehenden Flagge Liechtensteins.

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Vaduz selbst wirkt eher wie ein kleines Dorf mit einer kleinen Fußgängerzone und zahlreichen Luxusläden wie Cartier und Rolex. Die Währung des Landes ist wie in der Schweiz, der Schweizer Franken. Als ich das letzte Mal in Vaduz war, spielte hier David Beckham mit England gegen Liechtenstein und das Dorf war überfüllt mit englischen Touristen. Heute war im nebligen und regnerischen Liechtenstein weniger los.

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Auf dem Hauptplatz fand ein Beachvolleyballturnier mit „Prominenten“ aus Liechtenstein statt und durch die Gassen schlenderten die Reichen.

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Vorbei am Schloss fuhren wir hoch auf die Berge Liechtensteins und kamen hier in den für mich schönsten Ort Liechtensteins: Triesenberg. Von hier hat man, wenn nicht gerade wie heute Nebel herrscht, einen guten Blick auf das kleine Land. Ein großer Teil des Landes befindet sich jedoch auf den Höhen der Berge.

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Der weitere Tagesplan führte uns hinaus aus dem Fürstentum in die Schweiz und durchs Appenzeller Land bis in die Großstadt St. Gallen. Hier schlenderten wir durch die Gassen und der erste Schweizer wollte uns gleich Marihuana andrehen. Nach einem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Barrockkirche von St. Gallen, fuhren wir wieder zurück nach Deutschland.

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Den Montag verbrachten wir am Zeppelin-Hangar, in Wangen im Allgäu und in der Inselstadt Lindau.

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Hier traf ich auf meine Bekannte Isil, die hier heute zufällig ihren letzten Arbeitstag hatte und zwei Tage später wieder zurück nach Istanbul zog.

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Am Abend schauten wir uns noch die Seebühne von Bregenz, auf der derzeit die Oper André Chénier von Umberto Giordano gezeigt wird, an.

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Im Bregenzer Kunsthaus ist derzeit die Ausstellung des chinesischen Aktivisten Ai Weiwei zusehen, welcher von China immer noch mit einem Hausarrest belegt ist. Aus Protest gegen das chinesische Regime kann man in der ganzen Stadt Plakate „Pro Ai Weiwei“ sehen und auf dem Kunsthaus thront ein riesiger Schriftzug „Free Ai Weiwei“. Nach einem Restaurantbesuch trat Varadan per Nachtzug wieder seine Rückreise nach Wien an und wir verbrachten den Tag danach im Kletterpark in Immenstaad a. B.

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