Nachdem der Hauptsaison-Stress vorbei war, hatten wir Ende September endlich mal wieder mehr Zeit, uns diese schöne Insel genauer anzuschauen. Einer der ersten Trips ging in eine der Ecken Mallorcas, die ich bisher noch nicht gesehen hatte: der Westen. Hier fuhren wir zuerst über Inca ins Tramuntana-Gebirge.
Dieses erwies sich sogleich als deutlich höher und kurviger als erwartet. Schnell hatten wir vergessen, dass wir uns noch auf Mallorca befinden.
Nach einigen Zwischenstopps an spektakulären View-Points, erreichten wir über die kurvigste Straße, die ich je erlebt habe, den kleinen Ort Sa Calobra an der Westküste.
Hier befinden sich einer der bekanntesten und spektakulärsten Strände Mallorcas, die Cala Sa Calobra, welcher bekannter unter dem Namen Torrent de Pareis ist. Die Torrent de Pareis ist eine spektakuläre kilometerlange Schlucht, welche am besagten Strand endet. Der Strand ist von Sa Calobra aus nur über zwei enge begehbare Tunnels erreichbar und umgeben von Steilklippen.
Hier badeten wir und genossen die spektakuläre Kulisse. Danach ging es über weitere kurvige Straßen und entlang an Abgründen nach Fornalutx. Das malerische Dörfchen ist atemberaubend schön und sieht teils schon fast zu perfekt aus.
Alles ist sehr sauber und überall stehen Pflanzen. Das Ganze wirkt wie in einer Filmkulisse. Kein Wunder, dass dieses Dorf schon zweimal zum schönsten Dorf Spaniens gewählt wurde und auch Kandidat für das Unesco Weltkulturerbe ist. In Fornalutx findet auch einmal jährlich ein umstrittenes Stiertreiben statt. Die Gegend ist außerdem für seine vielen Trassen an den Hängen bekannt.
Unsere Fahrt führte danach über Soller zum Port de Soller. Hier ist der Hafen ebenfalls traumhaft und die Stadt ist bekannt für seine Straßenbahn zwischen Port de Soller und Soller.
Nach einem Drink fuhren wir weiter über Deia nach Valldemossa. Diese Kleinstadt ist ebenfalls malerisch in den Bergen gelegen und hat viele verschlungene Gassen. Sie ist auch bekannt dafür, dass der polnische Künstler Chopin hier einst residierte und Valldemossa als schönsten Ort der Welt bezeichnete. Ich habe aber schon deutlich schönere Orte gesehen.
Am Abend fuhren wir noch zum Essen nach Santa Ponca. Der am Meer gelegene Touristenort ist nicht besonders schön und hauptsächlich für seine Restaurants von gewissen Promis bekannt. Im Restaurant bzw. Cafe der blondesten Blondine Katzenberger war allerdings überhaupt nichts los, schließlich lag es auch so abgelegen wie unser Parkplatz am Ortsrand. Das Restaurant des Königs von Mallorca war dagegen bumsvoll. Sonst ist der Ort nicht besonders erwähnenswert.
Da unsere Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe von Palma kurzfristig nicht klappte, fuhren wir wieder zurück nach Cala Ratjada und fuhren am nächsten Morgen wieder die Ostküste runter bis nach Cala Figuera.
Der Ort selbst ist für mich der bisher malerischste Ort auf Mallorca. Der Hafen von Cala Figuera liegt in zwei Naturbuchten und die Häuser sind ganz nah ans Wasser gebaut und wirklich jedes kleine Häuschen hat seine eigene Bootsgarage und Zugang zum Wasser.
Danach badeten wir im Naturschutzgebiet der Cala Mondrago. Die Bucht umgeben von Pinienwäldern ist traumhaft und man kann sogar Klippenspringen oder um die Felsen herum zum nächsten schönen Strand schwimmen, was wir beides taten. Am Abend hielten wir wieder in Porto Cristo und besuchten für teure 13,50 € pro Person die weltbekannten Drachenhöhlen.
Die „Cuevas del Drach“ sind der Hammer und riesengroß. Sie verfügen auch über den größten zugänglichen See in einer Höhle. Auf diesem fand dann aus Booten heraus und wunderschön beleuchtet, ein klassisches Konzert statt und kurz darauf wurden wir selbst in Bötchen durch den See gefahren.
Die zweitgrößte Stadt Mallorcas ist Manacor und liegt ebenfalls nicht weit von Porto Cristo. Sie bietet aber bis auf die schöne Kirche wenige touristische Sehenswürdigkeiten. In dieser ließen wir den Abend ausklingen und mir gefiel sie überraschend gut, da sie sehr spanisch wirkt und über ein paar schöne Plätze verfügt.
Den dritten freien Tag hintereinander fuhren wir nach Alcudia. Ich kannte bisher nur den schönen Port de Alcudia. Von der Altstadt Alcudias hatte ich bisher noch gar nichts gesehen. Ich war aber letztendlich froh, dass ich diese schöne Stadt noch gesehen hatte. Sie war total belebt und überall waren schöne enge Gassen und lecker riechende Restaurants innerhalb der Stadtmauern. Die über 100 Jahre alte Stierkampfarena und die begehbare Stadtmauer, von der man eine gute Sicht hatte, gefiel mir ebenfalls gut.
In der Hotelarea von Alcudia machten wir ebenfalls noch kurz halt. Dieser Bereich Alcudias erinnert ein bisschen an Florida. Man fährt über die kilometerlange Party- und Restaurantmeile immer entlang an Palmenalleen und auf beiden Seiten der Straße befinden sich außer deren Restaurants auch noch zahlreiche Hotels und Villen. Hinter diesen befindet sich auf der einen Seite das Mittelmeer und auf der anderen Seite ein künstlich angelegter See, in den vom Mittelmeer aus kleine Kanäle durch die ganze Stadt führen.
Danach fuhren wir an den Dünenstrand von Playa de Muro und entspannten den restlichen Teil des Tages.
An einem weiteren wunderschönen Dünenstrand, wenn nicht an dem schönsten Strand der gesamten Insel, badeten wir ebenfalls. Der Strand von Es Trenc ganz im Süden der Insel ist kilometerlang und noch komplett unbebaut. Hier soll es schön sein wie in der Karibik, was aber nur Menschen sagen, die noch nicht in der Karibik waren, dennoch ist er sicherlich einer der schönsten Strände auf Mallorca und das Wasser war auch unbestreitbar in den wunderschönsten Blautönen. Was mir erst später auffiel war, dass der Strand auch einer der größten FKK-Stränden der Insel ist. Auch zahlreiche Hippies und Schwule waren deutlich erkennbar.
Da es jetzt deutlich ruhiger auf Mallorca wurde, hatten wir auch wieder richtig viel Zeit die umliegenden Strände von Cala Ratjada zu nutzen und an diesen Schnorcheln zu gehen.
Ansonsten besuchten wir noch weitere Strände, wie zum Beispiel den Strand bei Costa de los Pinos oder bestiegen den ein oder anderen Berg und schauten uns ein paar spektakuläre Villen an.
Auch einen atemberaubenden Naturpool in einer spektakulären Kulisse fanden wir in Cala Ratjada noch und nutzten diesen sogleich zum baden.
Im nahegelegenen Fußballstadion des CE Escolar in Capdepera war ich selbst auch oft zu Gast.
Auch hatten wir noch das ein oder andere Saison-Abschluss-Essen, welches wir mit den Animateuren unseres Hotels zum Beispiel in Dieter Bohlens Stammrestaurant „O sole Mio“ abhielten. Hier gab es auch tatsächlich ein Gericht, welches nach dem Poptitan benannt ist.
Das Saison-Abschluss-Fest von FTI hatten wir dann direkt am Ballermann, wo wir zum ersten Mal in den Genuss kamen, hier feiern gehen zu dürfen. Ein recht zweifelhaftes Vergnügen für mich persönlich.
Bisher kannten wir den Ballermann nur tagsüber bei Sonnenschein oder auch mal bei Regen, wo dann tote Hose war. Nach einer Pizza fing die Party dann in der Rentner-Meile von El Arenal an. Hier zwischen den tausenden Grauhaarigen besuchten wir den Zapfhahn, auch als das Deutsche Eck bekannt, wo man seinen Sangria und Sonstiges selber Zapfen konnte.
Hier gab es aber auch wirklich den schlechtesten Sangria, den ich je getrunken hatte und wir waren wirklich die Einzigen unter Tausenden, die noch nicht über 60 Jahre alt waren (was vielleicht auch an der September-Nebensaison liegen könnte).
Während der ein oder andere danach zum Porno-Casting ging, trafen wir auf jüngeres Publikum im Mega Park und beendeten die Party am frühen Morgen im Bierkönig. Ich sag nur Ballermann – einmal und niiiiie wieder!!!
Nach gut einem Jahr geht für mich jetzt so langsam aber sicher die Zeit als Animateur zu Ende. Zu guter Letzt durften Sarah und ich auch noch einen Abend als Statisten für Sonnenklar-TV arbeiten.
Ende Oktober fliegen wir dann nach über 5 Monaten für genau 2 Wochen nach Hause. Von wo aus am 10. November unser nächstes Abenteuer „Weltreise“ starten wird.