Wenige Tage vor meinem neuen Job in Ägypten sollte es nochmals nach Wien zu Varadan gehen. Zuerst wollten wir mit einer Mitfahrgelegenheit Österreichs Hauptstadt (1,7 Millionen Einwohner) erreichen, doch aufgrund eines Angebotes der österreichischen Airline Intersky flogen wir für 140€ pro Person an einem Freitagmittag von Friedrichshafen nach Wien Schwechat.
Intersky, deren Sitz sich in Friedrichshafen befindet, besitzt ausschließlich kleine Propellermaschinen mit Platz für 50 Personen. Aufgrund starken Gegenwindes und einer maximalen Geschwindigkeit von rund 400 km/h, erreichten wir Wien erst nach 2 Stunden Flug.
Vom Flughafen Schwechat fuhren wir für 3,60 € per S-Bahn in 25 Minuten bis in die Innenstadt. Das Ganze wäre auch für 10€ in 16 Minuten mit der neuen City-Airport-Train möglich gewesen.
Am Bahnhof Mitte trafen wir auf Varadan und fuhren mit ihm zum Prater-Freizeitpark. Hier neben dem ganzjährigen Freizeitpark wohnt Varadan im Gästehaus der Wiener Universität in einer WG mit einem Türken und zwei Amerikanern. Die Lage der Wohnung ist super, nur liegt sie im Rotlichtviertel von Wien und Nachts mussten wir den vielen Nutten auf dem Straßenstrich ausweichen um in die Wohnung zu gelangen.
Unser erster Weg führte dann gleich zum Prater und von dort per U-Bahn zum Stephansdom, dem Wahrzeichen von Wien.
Danach liefen wir durch die Fußgängerzone zum Hotel Sacher und der Staatsoper.
Hier trafen wir auch auf wichtige Sehenswürdigkeiten wie die musikspielende Opera Toilette und die Karlskirche.
Auch einige große Plätze, das russische Kriegsdenkmal und die Secession bekamen wir bei unserem nächtlichen Spaziergang zu sehen. Danach gingen wir lecker essen im asiatischen Restaurant Eat.
Den nächsten Tag starteten wir auf dem Naschmarkt. Dies ist ein traditioneller Wiener Markt, der zahlreiche Spezialitäten aus der ganzen Welt bietet. Hier gab es alles an Früchten, Gemüse, Fisch, Marmelade, Wein und was man sonst noch so alles essen kann. Dabei trafen wir auf allerhand Exotisches. Vieles hatte ich noch nie gesehen. Varadan brachte uns zu einem indischen Stand und servierte uns eine indische Spezialität, eine Teigtasche gefüllt mit Kartoffeln und indischen Gewürzen.
Nach getrockneten Mangos, einigen Smoothies, Schokoladenfrüchten und dem besten türkischen Falafel Österreichs, ging unsere Schlemmerreise im Kaffee Sacher Eck weiter. Das Hotel Sacher gehört zu den ältesten und bekanntesten Hotels in Wien und die Sacher Torte ist die wohl berühmteste Schokoladentorte der Welt.
Für 4,90€ bekamen wir ein kleines Stück von dieser herrlichen Torte. Nicht ganz günstig, jedoch ein absolutes Muss in Wien.
Nach der Albertina, dem bekanntesten Kunstmuseum in Wien, fuhren wir mit dem Zug raus aus Vienna. Wir kamen nicht weit, da bekam Varadan eine Nachricht und er musste aufgrund seines Jobs zurück in die Innenstadt.
So fuhren Sarah und ich eben alleine in die Slowakei. Unser dortiges Ziel war die Hauptstadt Bratislava. Die 433.000 Einwohner-Stadt ist übrigens die einzigste Hauptstadt der Welt, die an zwei Staaten grenzt.
Die Slowakei gehört zu den ärmsten Ländern in Europa und hier scheiterte beinahe Tage zuvor der Euro-Rettungsschirm für Griechenland. Die slowakische Bevölkerung ist empört, dass ihr armes Land für das reiche Griechenland mit aufkommen soll.
Von der Armut ist in der Altstadt von Bratislava allerdings nichts zu sehen. Die kleinen Gassen sind sauber herausgeputzt und es gibt zahlreiche schöne Gebäude und Plätze.
Nach der Altstadt liefen wir noch runter zur Donau und blickten von einer Donaubrücke über die Stadt Bratislava und die über der Stadt thronende Burg.
Am Abend hatten wir wieder ein herrliches Essen im Restaurant Pressburg (deutsch für Bratislava). Hier gab es Ente mit Kraut und Knödel und auch der Slibowitz danach durfte nicht fehlen. Am späten Abend fuhren wir vom Hlavna Stanica (Hauptbahnhof) zurück nach Wien.
Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt, schließlich hatten wir heute noch einiges auf dem kulturellen Programmpunkt. Da Wien eine absolute Kulturstadt mit vielen alten Bauten, Museen und Schlössern ist, blieb uns das komplette Kulturprogramm nicht erspart.
Es startete am Rathaus, vorbei am Burgtheater und dem Volksgarten, zum österreichischen Parlament und danach zum Wiener Museums-Quartier und zur Hofburg, in welcher sich die berühmte Spanische Hofreitschule befindet. Die zahlreichen Touristenkutschen (40€ für 20 Minuten Fahrt) durften auch nirgendwo fehlen.
Unser nächstes kulturelles Highlight war das schöne Schloss Belvedere und danach durfte ein original Wiener Schnitzel auf unserem Tagesprogramm nicht fehlen.
Danach wiederum fuhren wir zum Schloss Schönbrunn. Hier liefen wir durch die prächtigen Hofgärten, durch die bereits auch Kaiserin Sissi lief.
Unser letzter Programmpunkt war die UNO-City auf der Donauinsel. Hier befanden sich zahlreiche Wolkenkratzer, das hochbewachte UNO-Gebäude und der Donauturm.
Zum Abschied bekamen wir von Varadan zuckersüße indische Süßigkeiten geschenkt und fuhren danach zurück zum Airport in Schwechat.
Hier bestiegen wir unseren um eine Stunde verspäteten Intersky-Jet in welchem uns eine Pilotin zurück zum Bodensee flog. Wie klein die Fluggesellschaft ist, konnte man auch daran erkennen, dass vor mir die Besitzerin der Airline mitflog.