Archive for Juli, 2011

Schweiz

Sonntag, Juli 24th, 2011

N´ Kurzbricht us da Schwiz: Am Morgen brach ich auf und steuerte als erstes die Grenzstadt Schaffhausen an. Hier angekommen machte ich einen Stop und hatte von vielen Ecken einen tollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Burg Munot.

SAM_0012

Sonst gibt es in Schaffhausen angeblich ja nur schöne Frauen zu sehen. Lustiger Weise wurde dieses Klischee auch am Tag zuvor bei American Dad thematisiert, wobei diese sich zwischen Winterthur und Schaffhausen für Schaffhausen entschieden.

SAM_0030

Mein nächster Halt war nur wenige Kilometer weiter in Neuhausen am Rhein. Hier befindet sich der größte Wasserfall Europas, der Rheinfall. Am Schloss Laufen gab es den üblichen Touristenpfad für 5 CHF Eintritt. Ich entschied mich jedoch auf einem angelegten Weg einmal komplett um den beeindruckenden Wasserfall herumzuwandern. Von hier hatte man einen super Blick aus verschiedenen Blickwinkeln.

SAM_0029

So kam ich auch auf die direkt gegenüber liegende Seite, wovon man einen zentralen Blick auf den Rheinfall hatte. 11 Tage bevor ich an den Niagara-Fällen zwischen Kanada und den USA stehen werde, hatte ich also schon mal einen ersten Vorgeschmack.

SAM_0044

SAM_0060

SAM_0051

Danach fuhr ich weiter über Winterthur bis in die größte Stadt der Schweiz: Zürich. Unterwegs sah ich zahlreiche politische Graffities. Die doch sonst so neutrale Schweiz hat in den letzten Jahren einen hohen Zulauf in rechtsextremen Parteien und schon seit längerem ist ein Gesetz im Gespräch, das die Einwanderung von Ausländern stark beschränkt.

SAM_0080

Da in Deutschland am heutigen Tage Feiertag war, nutzten wohl viele Deutsche Zürich zum einkaufen. Die Gassen waren voll von Menschenmassen. Entlang am Zürichsee, lief ich die wenigen Touristenattraktionen der Großstadt ab.

SAM_0101

SAM_0122

SAM_0119

Von einem Aussichtspunkt hatte man einen schönen Blick über das idyllisch wirkende Zürich.

SAM_0127

Am Nachmittag fuhr ich dann aus der Stadt heraus zum Internationalen Flughafen Zürich-Kloten. Hier sollte ich heute meine Familie aus ihrem Ägypten-Urlaub abholen. Da diese aber noch nicht gelandet waren, fuhr ich am Flughafengelände entlang und kam auf einen abgelegenen Parkplatz, wovon aus man die Riesenjumbos sehr gut starten sehen konnte.

SAM_0146

Während der Qatar-Airways-Jumbo über mich hinweg flog, stand plötzlich hinter mir die Polizei. Ich hörte schon wie die Polizeibeamtin einem anderen Touristen eine Strafe von 100 CHF (etwa 65€) aufbrummen wollte und mir blühte das gleiche Schicksal. Dies, da man an diesem Teil des Flughafengeländes angeblich nicht halten durfte. Nach einem freundlichen Gespräch mit dem Beamten, der sich um meine Angelegenheit kümmerte, passierte aber das Unfassbare: Ein Schweizer Beamter sprang über seinen Schatten und verzichtete auf die Strafe. Ich war erleichtert, schließlich wäre dies nicht meine erste unberechtigte Strafe in der Schweiz gewesen. Übrigens wer nicht bezahlt, dem droht der Knast. In diesem wäre schon mal beinahe ein Deutscher verdurstet, welcher sich weigerte die Strafe zu bezahlen und dann von den Beamten tagelang in der Zelle vergessen wurde. In der Schweiz (wie auch in Deutschland) ist besonders zu merken, dass mit Sicherheit vor allem die Freiheit stirbt und deswegen nicht nur meine Familie sondern auch viele andere den Weg ins Ausland suchen.

Sizilien

Sonntag, Juli 24th, 2011

Mitte Juni: Alle sind verreist, meine Freundin ist auf Studienfahrt in Luxemburg und mir ist langweilig. Was kann man da besseres machen als selbst in die Sonne zu fliegen. Flug günstig bei Ryanair gebucht und ab gings zum Allgäu-Airport nach Memmingen.

BILD0002

Auto direkt an der Autobahn auf einem P+M Parkplatz kostenlos abgestellt und nach 30 Minuten Fußweg war ich am höchstgelegenen Airport Deutschlands und bestieg dort zügig den Flieger nach Trapani.

BILD0005

Bisher hatte ich es in Italien auf dem Landweg bis kurz vor Neapel nach Frosinone geschafft, doch dieses Mal wartete die noch südlicher gelegene Insel Sizilien. Mit schönem Blick unterwegs auf den Gardasee, erreichten wir nach nicht einmal 2 Stunden Flug den Birgi-Airport nahe Trapani.

BILD0008

BILD0021

Unterwegs konnte ich übrigens kaum schlafen, da unser italienischer Pilot ein typischer Italiener war und ununterbrochen Durchsagen machte. Wäre ja auch ein Wunder wenn ein Italiener mal 5 Minuten seine Klappe halten könnte.

BILD0037

Dieser Airport war in letzter Zeit häufiger in den Nachrichten, da von hier täglich dutzende Kampfjets starten, kurz nach Lybien rüberfliegen und nach wenigen Minuten Flugzeit-Bomben auf Tripolis und Gaddafi abwerfen. Kaum war ich aus dem Flughafen heraus, schon startete der erste Kampfjet mit einem höllen Lärm und der ganze Boden unter mir war am vibrieren. Überall rund um den Airport sah man ausschließlich Kampfjets und andere militärische Fahrzeuge. Auch Jets der Kanadischen Regierung und der Royal Air Force standen am Rand der Start- und Landebahn. Vom Airport nahm ich einen Bus direkt über Trapani nach San Vito lo Capo, ein Dorf an der Spitze einer großen Halbinsel.

BILD0195

BILD0098

Hier soll sich der drittschönste Strand Italiens befinden, an welchem ich nach kurzem Pizza essen den ganzen Tag lag und badete. Das kleine Dorf war übrigens überlaufen von Touristen und tunesischen Händlern. Am heutigen Tage fand auch noch ein kleines Dorffest statt, welches ich mir kurz anschaute.

BILD0114

BILD0215

BILD0204

Am Abend nahm ich den Bus zurück nach Trapani und schaute mir zuerst den Hafen und danach die schönen Gassen dieser Hafenstadt an.

BILD0255

Diese gefiel mir sehr gut und überall wehte ein angenehmer Wind durch die Gassen. Danach checkte ich in meine Unterkunft ein, welche direkt in der Altstadt lag. Das Alterego-Guesthouse war noch relativ günstig. Eine Rarität auf Sizilien, sind die Übernachtungspreise sonst doch eher im oberen Bereich zur Ferienzeit. Im Guesthouse traf ich auch noch auf einen netten Mexikaner, mit dem ich noch eine ganze Weile quatschte.

BILD0274

BILD0276

Am nächsten Morgen nahm ich wieder einen frühen Bus und steuerte direkt die Hauptstadt Siziliens, Palermo, an. Auf dem Weg quer durch Siziliens Hinterland konnte man viel von der herrlichen Natur Siziliens sehen. Der Vulkan Ätna war aber auch von Palermo noch zu weit weg, so dass mir der Blick verwehrt blieb.

BILD0302

In Palermo lief ich zuerst durch die alten Gassen und kam an zahlreichen Gemüse- und Fischmärkten vorbei. Die Marktschreier erzeugten hierbei eine laute Geräuschkulisse.

BILD0317

BILD0320

BILD0323

BILD0325

Danach kam ich zu einem beeindruckenden Platz auf der sich die Fontana Pretoria befand, ein häufig von Touristen fotografierter Brunnen. Hier befand sich auch ein städtisches Gebäude, vor welchem zahlreiche Polizisten und Einsatzwägen standen. Ich vermutete einen Mafiaprozess, konnte dies aber nicht herausfinden.

BILD0345

BILD0339

BILD0333

Palermo ist jedoch die Mafiahochburg Italiens. Die Hauptstadt der Cosa Nostra. Nicht weit entfernt von Palermo liegt das Mafia-Dorf Corleone, bekannt auch dadurch, dass in jedem guten Mafiafilm der Mafiaboss Don Corleone heißt. Auch Trapani soll zu den Mafiahochburgen gehören. Überall in der Stadt sah man Polizeieskorten, welche Richter schützen, die gegen die Mafia vorgehen.

BILD0348

Gleich um die Ecke befand sich eine weitere Sehenswürdigkeit, die Quattro Canti, eine Kreuzung mit vier historischen Gebäuden an jeder Ecke, welche alle identisch aussahen.

BILD0363

BILD0366

Danach lief ich die Strasse hoch und kam zum bekannten Dom von Palermo. Nach einer Runde durch die Innenstadt kam ich zu weiteren Kirchen und historischen Gebäuden. Palermo ist genau das richtige für Leute, die auf Kultur stehen. Mir gefiel jedoch mehr die Hektik und das italienische Flair dieser Hafenstadt. Auf dem Weg zum Hafen kam ich noch durch den heruntergekommenen Stadtteil Vucciria, bei welchem wohl die Liebe zum Fußballverein US Palermo am größten war, da hier überall Fahnen und Banner in den Vereinsfarben hangen.

BILD0376

BILD0403

BILD0380

Vorbei am Yachthafen La Cala kam ich zum Meer und von hier direkt zurück zum Busbahnhof. Von hier nahm ich den Stadtbus und nach einmal Umsteigen war ich am wunderschönen Strand vom Golfo Mondello.

BILD0409

BILD0411

Für mich war dieser noch schöner wie der am Tag zuvor und hier blieb ich bis zum frühen Abend. Bei türkisblauem Wasser konnte man es hier auch gut aushalten. Am Abend war ich wieder zurück in Trapani und lief wieder durch die Gassen und vorbei an der Statue Garibaldi, der einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit von Trapani.

BILD0066

BILD0080

BILD0086

Die Stadt ist eher als Gesamtbild und von der Lage her sehr schön, da sie auf einer langgezogenen Landzunge liegt. So kann man von jedem Punkt der Stadt aus in beide Richtungen bis zum Meer sehen.

BILD0449

Danach wollte ich eigentlich ins Bett gehen, doch direkt vor meinem Guesthouse fand die Aufstiegsfeier von Trapani Calcio statt, ohne dass ich davon etwas wusste. Trapani hatte wenige Tage zuvor das Relegationsspiel zur Serie B für sich entschieden und dies feierten tausende Fans mit Bengalischem Feuer und lauten Sprechchören. Mit diesen zog ich noch lange durch die Stadt und hatte so nur wenige Stunden Schlaf bis mein Flieger zurück nach Memmingen gehen sollte.

BILD0469

Unterwegs zum Flughafen stiegen noch zahlreiche Ryanair-Stewardessen in meinen Bus zu und um kurz vor 7.00 Uhr hoben wir ab. Mit Blick über Bologna, den größten Fluss Italiens Po, und den Alpen, erreichte die On-Time-Airline überpünktlich das Allgäu. Ryanair ist mit 93% die pünktlichste Airline Europas und ich habe mit Ryanair immer gute Erfahrungen gemacht. Also zum Schluß: kein Verständnis meinerseits zur Kritik von vielen an dieser irischen Airline.