N´ Kurzbricht us da Schwiz: Am Morgen brach ich auf und steuerte als erstes die Grenzstadt Schaffhausen an. Hier angekommen machte ich einen Stop und hatte von vielen Ecken einen tollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Burg Munot.
Sonst gibt es in Schaffhausen angeblich ja nur schöne Frauen zu sehen. Lustiger Weise wurde dieses Klischee auch am Tag zuvor bei American Dad thematisiert, wobei diese sich zwischen Winterthur und Schaffhausen für Schaffhausen entschieden.
Mein nächster Halt war nur wenige Kilometer weiter in Neuhausen am Rhein. Hier befindet sich der größte Wasserfall Europas, der Rheinfall. Am Schloss Laufen gab es den üblichen Touristenpfad für 5 CHF Eintritt. Ich entschied mich jedoch auf einem angelegten Weg einmal komplett um den beeindruckenden Wasserfall herumzuwandern. Von hier hatte man einen super Blick aus verschiedenen Blickwinkeln.
So kam ich auch auf die direkt gegenüber liegende Seite, wovon man einen zentralen Blick auf den Rheinfall hatte. 11 Tage bevor ich an den Niagara-Fällen zwischen Kanada und den USA stehen werde, hatte ich also schon mal einen ersten Vorgeschmack.
Danach fuhr ich weiter über Winterthur bis in die größte Stadt der Schweiz: Zürich. Unterwegs sah ich zahlreiche politische Graffities. Die doch sonst so neutrale Schweiz hat in den letzten Jahren einen hohen Zulauf in rechtsextremen Parteien und schon seit längerem ist ein Gesetz im Gespräch, das die Einwanderung von Ausländern stark beschränkt.
Da in Deutschland am heutigen Tage Feiertag war, nutzten wohl viele Deutsche Zürich zum einkaufen. Die Gassen waren voll von Menschenmassen. Entlang am Zürichsee, lief ich die wenigen Touristenattraktionen der Großstadt ab.
Von einem Aussichtspunkt hatte man einen schönen Blick über das idyllisch wirkende Zürich.
Am Nachmittag fuhr ich dann aus der Stadt heraus zum Internationalen Flughafen Zürich-Kloten. Hier sollte ich heute meine Familie aus ihrem Ägypten-Urlaub abholen. Da diese aber noch nicht gelandet waren, fuhr ich am Flughafengelände entlang und kam auf einen abgelegenen Parkplatz, wovon aus man die Riesenjumbos sehr gut starten sehen konnte.
Während der Qatar-Airways-Jumbo über mich hinweg flog, stand plötzlich hinter mir die Polizei. Ich hörte schon wie die Polizeibeamtin einem anderen Touristen eine Strafe von 100 CHF (etwa 65€) aufbrummen wollte und mir blühte das gleiche Schicksal. Dies, da man an diesem Teil des Flughafengeländes angeblich nicht halten durfte. Nach einem freundlichen Gespräch mit dem Beamten, der sich um meine Angelegenheit kümmerte, passierte aber das Unfassbare: Ein Schweizer Beamter sprang über seinen Schatten und verzichtete auf die Strafe. Ich war erleichtert, schließlich wäre dies nicht meine erste unberechtigte Strafe in der Schweiz gewesen. Übrigens wer nicht bezahlt, dem droht der Knast. In diesem wäre schon mal beinahe ein Deutscher verdurstet, welcher sich weigerte die Strafe zu bezahlen und dann von den Beamten tagelang in der Zelle vergessen wurde. In der Schweiz (wie auch in Deutschland) ist besonders zu merken, dass mit Sicherheit vor allem die Freiheit stirbt und deswegen nicht nur meine Familie sondern auch viele andere den Weg ins Ausland suchen.