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St. Moritz/Davos

Dienstag, Februar 8th, 2011

Nachdem ich die letzten Wochen in sehr warmen Gefilden verbracht hatte, sollte dieser Tagestrip in die Kälte gehen. Eigentlich nicht so mein Fall, aber St. Moritz und Davos wollte ich mir schon lange mal anschauen. Am frühen Sonntagmorgen fuhren Sarah und ich in die Schweiz und nach über einer Stunde waren wir schon in der Nähe des schweizerischen Ortes Chur. Von hier aus ging es runter von der Autobahn und die Bergstraßen hoch ins Graubündener Hinterland.

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Nach über einer Stunde auf den 80 Kilometern Landstraße erreichten wir den Nobelort St. Moritz. Hier sollte heute das Finale des Polo World Cup on Snow stattfinden. Das einzigste Polo-Turnier der Welt was auf einem zugefrorenen See stattfindet.

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Nach langem Parkplatzsuchen waren wir auf dem fast zugefrorenen St. Moritzsee, auf dem das Polo-Feld aufgebaut war. Hier fielen uns schon die ersten Damen im Pelz ins Auge. Bis zum Finale um 14.00 Uhr war es noch eine Weile und so hatten wir genug Zeit St. Moritz anzuschauen. Im Ort waren die meisten Schilder auf italienisch und die meisten Menschen sprachen auch selbiges. Zwar waren wir in der deutschsprachigen Schweiz, doch Italien ist nur ca. 15 Kilometer Luftlinie entfernt.

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Der Ort selbst gefiel mir weniger, zwar gab es wie im österreichischem Kitzbuehl überall Luxusläden, doch der Ort war recht ausgestorben und ohne großartige Sehenswürdigkeiten. Lediglich das Panorama der Berge und das an diesem Tag traumhafte Wetter gefiel uns sehr.

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Dass im Ort nichts los war, lag wohl auch daran, dass sich die ganze Highsociety auf dem See befand. Hier war alles wie man es sich so vorstellt. Überall Fell tragende Witwen und Schwerreiche, die am Champagner schlürften und den souligen Klängen einer Band lauschten. Viele hatten auch ihren Schoßhund dabei und um Punkt 14.00 Uhr wurden die Pferde losgelassen.

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Auf ihnen die Reiter der Polo-Mannschaften von Frankreich und dem Mutterland des Polos, Grossbritanien. Die Ränge füllten sich und auch die zahlreichen Papparazzis legten sich auf die Lauer.

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Tief über dem Polofeld kreiste ununterbrochen ein Helikopter. Nach gut 40 Minuten gewann völlig überraschend Frankreich mit 5:4. Sarah gefiel die Sportart weniger und so machten wir uns gleich nach dem Finale auf in Richtung Davos.

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Hierbei fuhren wir erstmal 40 km die kürzeste und kurvigste Strecke entlang bis einige Kilometer vor Davos. Doch plötzlich war die Straße gesperrt. So was gibt es nur in der Schweiz, dass man nirgendwo ein Hinweisschild oder ein Umleitungsschild hinstellt. So mussten wir wieder umdrehen, was für mich die Schweiz mal wieder deutlich unsympatischer machte, wie auch schon so oft in der Vergangenheit. Wohl meine letzte Reise in den nächsten Jahren zu den Galliern Europas. Da auch eine andere Strecke gesperrt war, mussten wir wieder zurück nach St. Moritz und Richtung Chur und von hier über einen offenen Pass nach Davos. So waren wir gut 90 Minuten länger unterwegs und erreichten Davos erst nach Einbruch der Dunkelheit.

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Hier fand am heutigen Tag auch das Weltwirtschaftsforum (WEF=World Economic Forum) statt mit zahlreichen großen Politikern wie Angela Merkel, Frankreichs Sakorzy und Rußlands Medwedew. Der Ort gefiel mir besser als St. Moritz und war auch deutlich größer. Auch gab es überall schicke Bars und Clubs. Zwei meiner ehemaligen Arbeitskollegen arbeiteten hier gerade die zweite Saison in einem Hotel. Da kalte Gegenden aber nichts für mich sind, fuhren wir am späten Abend wieder zurück an den etwas wärmeren Bodensee.