Zwischen unsereren Reisen im Oktober und den nächsten Anfang Dezember, hatten wir viel Zeit uns die Region Murcia genauer anzuschauen. Aber auch direkt vor unserer Haustür war immer etwas geboten. Zum Beispiel das Gastspiel von Real Madrid in Murcia. Hierbei hatte Real Murcia im spanischen Pokal das absolte Glückslos mit dem Team um Cristiano Ronaldo gezogen. Und so standen wir am Tag vor dem Hinspiel vor dem nicht allzuweit entfernten nagelneuen JC1-Hotel in Murcia. Mit uns noch über 1.000 weitere und dutzende Reporter und Kamerateams. Aufgrund des großen Andrangs als der Mannschaftsbus ankam, sah lediglich Sarah auf meinen Schultern Cristiano Ronaldo, Iker Casillas und Co. aus nächster Nähe.
Das Spiel am nächsten Tag verfolgten wir aufgrund der hohen Eintrittspreise von mindestens 60 € in einem Restaurant neben dem Stadion. Ich spekulierte darauf, mir das Rückspiel in Madrid preisgünstig anschauen zukönnen. Und so kam es, dass wenige Tage vor dem Rückspiel auf der Vereinshomepage von Murcia eine Busreise für 28€ ins Santiago-Bernabeu-Stadion angeboten wurde.
Das Ticket bekam ich über die Homepage von Real Madrid für gerade einmal 10€. Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um das selbe Spiel handelt, nur in einem anderen Stadion und 50€ günstiger. Somit bezahlte ich für die komplette Reise weit weniger als das, was ich lediglich für den Stadioneintritt in Murcia bezahlt hätte.
Am Tag der Reise um Punkt 12.00 Uhr standen vor dem Palazio de Esportes in Murcia etwas mehr als 16 Autobusse bereit um die knapp 3.000 Fans nach Madrid zu bringen. Begleitet von TV-Kameras ging es die über 400 km Richtung Madrid.
Da ich im Bus der einizigste Ausländer war und zudem noch wenig auf Spanisch verstand, war ich natürlich schnell das Gesprächsthema Nr. 1. Nach einer Weile wurden sogar die ersten Fußballsongs auf deutsch gesungen. Aufgrund eines längeren Stopps und etwas Stau vor Madrid waren wir erst 90 Minuten vor Spielbeginn in Madrid. Hier machte ich mich mit einem Murciano namens José auf in die nächste Bar. In dieser blieben wir bis kurz vor Spielbeginn.
Da es in Madrid gut 12 Grad kälter war als in Murcia, war ich froh als ich endlich im Stadion war, den hier gab es wenigstens Heizstrahler an der Decke.
Zum Spiel selbst gibt es eigentlich nur zu sagen, dass Murcia nach einem sensationellen 0:0 im Hinspiel dieses mal wie erwartet mit 5:1 unterging. Jedoch war die Leistung „meiner Mannschaft“ besser als das Ergebnis.
Cristiano Ronaldo beim Freistoß!!!
Aufgrund des geilen Stadions hatte sich die Reise, die am nächsten Morgen um 4.00 Uhr rum endete, aber trotzdem gelohnt.
Nachdem wir bereits mehrmals in Alicante und am Mar Menor waren, wollten wir an diesem Wochenende etwas weiter in den Süden. Unser Ziel war das ca. 100 Km entfernte Águilas.
Jedoch wussten wir vor der Abfahrt weder genau was uns dort erwartet, noch ob es sich überhaupt lohnt dort hinzufahren. Zur Fahrt nahmen wir diesesmal nicht wie gewohnt den Bus, sondern den Zug. Kaum drin kam aber auch schon der Schaffner und wies uns darauf hin, dass ab Lorca Schienenersatzverkehr sei.
In dem kleinen Touristenort Águilas bei bestem Wetter angekommen, schauten wir uns erstmal in der Stadt um und blickten von verschiedenen Aussichtspunkten auf das blaue Meer hinaus.
Nach einem Mittagessen direkt am Hafen liefen wir hoch auf das Castillo de San Juan und überblickten die vielen umliegenden Strände und die herrlich aussehende Stadt Águilas.
Nach meiner zweiten Begegnung hier in Spanien mit einer Schlange verbrachten wir den restlichen Tag an einem Strand am Rande von Águilas.
Hierbei sei noch die alte Stahlkonstruktion erwähnt, die vom Festland aus direkt aufs Meer hinausragte. Mit dieser wurde vor vielen Jahren Erz auf Schiffe verladen.
Nachdem über dem Meer die Sonne untergegangen war, verließen wir Águilas und erreichten am Abend wieder Murcia.
Am nächsten Tag hieß unser Ziel Yecla. Das gut 70 Km von Murcia im Hinterland gelegene Städtchen wurde uns von unseren Mitbewohnern empfohlen. Nach einer fast zweistündigen Busfahrt erreichten wir Yecla zur Mittagszeit. Jedoch ist Yecla an einem Sonntag genauso ausgestorben wie jedes andere spanische Städtchen.
Aufgrund des guten Wetters waren wir aber motiviert den steilen Berg bis hoch zur Kirche zu laufen und von hier die Aussicht über Yecla und das Umland zu genießen.
Nach einem kurzen Stop im örtlichen Park, welcher genauso ausgetrocknet war, wie jeder andere in der Region Murcia und das Wort „Park“ eigentlich gar nicht verdient hatte, liefen wir in Richtung Stadion. Hier gingen wir in eine Bar und waren gerade rechtzeitig zum Sieg von Sebastian Vettel vor den TV-Bildschirmen. So konnten wir bejubeln wie der deutsche Vettel, dem Spanier Fernando Alonso, den schon fast für sicher geglaubten Formel-1-Weltmeistertitel wegschnappte.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen (eine ganze Tortilla für um die 11€ und Patatas Bravas) waren wir kurz vor Spielbeginn zwischen Yeclano und Ejido im örtlichen Stadion „La Constitucion“.
Ein Spiel von Yeclano hatten wir schon lange vor zu besuchen, da die Nummer 18 von Yeclano, Pablo Box, wöchentlich bei uns in der Wohnung war, um bei unserem Mitbewohner Warren sein Englisch zu verbessern. Er war zwar am heutigen Tag einer der besten Spieler auf dem Platz, konnte aber am 0:0 nichts ändern und vergab kurz vor Schluß auch noch die größte Chance von Yeclano.
Das Geschehen neben dem Platz war interessanter 😉
Dennoch hatte sich der Ausflug nach Yecla gelohnt. Und so waren wir am frühen Abend wieder zurück in Murcia.