Da meine Freundin von Januar bis April ihr Semester im Ausland verbrachte, war für mich sofort klar, dass ich sie besuchen musste.
Sie verbrachte die 3 Monate im südafrikanischen Durban und ich beschloss für meine Reise zu ihr meinen kompletten Resturlaub zu nehmen.
Somit konnte ich fast den ganzen Februar in Südafrika verbringen. Schnell war ein Flug nach Durban für etwas über 600€ gefunden und dieser sollte über Dubai gehen.
Meine Freundin war schon seit Januar in Durban und ihr Flug war lediglich mit einem Stop von etwa 3 Stunden in Dubai. Da es aber auch Flüge mit einem Stop in Dubai von über 12 Stunden gab, war für mich sofort klar, dass ich dies nutzen musste um mir Dubai anzuschauen. Hierbei war mein Aufenthalt auf dem Hinflug über die Nacht hinweg und beim Rückflug war mein Aufenthalt tagsüber. Von München ging es also los. Mit einem riesigen Emirates-Jumbo ging es in das knapp 6 Stunden entfernte Dubai.
An Bord gab es lecker Essen mit Shrimps uvm. Über dem Irak konnte ich ein riesiges Gewitter links von uns beobachten, welches sehr beeindruckend war und ich so noch nie gesehen hatte. Um kurz vor 23.00 Uhr waren wir im Landeanflug auf Dubai, wobei man schon die beeindruckende Skyline von Dubai sehen konnte. Am Airport musste ich mir dann auf wenigen hundert Metern 3 Leibesvisitationen gefallen lassen, bis ich endlich Dubaier Boden betreten durfte. Kurz Euro in Dirham umgetauscht und schon war ich im Taxi Richtung City Centre.
Nur blöd, dass das von mir gewollte City Centre nicht das Stadtzentrum von Dubai war, sondern ein Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens mit dem Namen City Centre. Da das Taxi vom Flughafen aus schon extra Gebühr kostete, hatte ich erstmal keine Lust weiter mit dem Taxi zu fahren. Im Shoppingcenter bekam ich gleich mal einen ersten Eindruck vom Reichtum Dubais. Danach entschloss ich mich zu Fuß in Richtung Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, welches erst vor kurzem fertiggestellt wurde, aufzumachen. Da ich genug Zeit hatte, lief ich so ein ganzes Stück durch Dubai und die Stunden vergingen und die Strecke zog sich ewig hin.
Bis ich endlich an der Hauptstrasse Dubais war. An dieser zog sich ein Wolkenkratzer nach dem anderen die Straße entlang. So verbrachte ich die ganze Nacht mit Fast Food Essen, 24h-Supermärkte abklappern und Wolkenkratzer ablichten. Das Highlight war sicher der über 800m hohe Burj Khalifa. Irgendwann taten mir die Füße weh und ich beschloss, mir eines der günstigen Taxis zu nehmen, denn nur die Taxis vom Flughafen weg waren extra teuer.
Hier traf ich auf einen super sympathischen Taxifahrer mit dem ich dann in seinem Taxi eine Sightseeing-Tour durch die Nacht machte. Dieser brachte mich zum bekannten Hotel Burj al Arab, zum Jumeirah-Beach, zur Jumeirah-Moschee uvm. Auch bearbeitete er ständig das Sicherheitspersonal von irgendwelchen Hotels und somit konnte ich mir einige Hotels kurz von innen anschauen.
Nebenbei erzählte er mir auf Englisch seine komplette Familiengeschichte, wir diskutierten über den Boom von Dubai und außerdem fand er Adolf Hitler und Deutsche Autobahnen ganz toll, auch wenn er beide noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Er erklärte mir auch warum er den Adolf so toll fand, aber da es schon früh am Morgen war und ich unter hohem Schlafmangel litt, habe ich dies nicht mehr kapiert.
Nachdem wir ganz Dubai stundenlang abgeklappert hatten und mein Fahrer bald seinen Feierabend antrat, fuhr er mich noch zu meinem Terminal. Hier gab ich ihm meine letzten Dirham und wir verabschiedeten uns fast so wie Vater und Sohn.
Total übermüdet taumelte ich durch den Airport zu meinem Flugzeug. Dass ich am Arsch der Welt am Bodensee lebe, wurde mir nochmal richtig bewusst als ich 3 Airbuse vom Typ A380 direkt vor mir am Terminal sah. Was wird nicht immer für ein Spektakel daraus gemacht und wieviel tausend Menschen stehen am Flughafen wenn in Deutschland mal ein Airbus landet und hier stehen gleich 3 nebeneinander und niemand interessierts.
Weiter ging mein Flug 8 Stunden über Saudi Arabien und die Seychellen hinweg bis ans Ende der Welt nach Südafrika. An Bord hatte ich das Glück neben einem Afrikaner zu sitzen der sich einen Wodka nach dem anderen bestellte und daher immer redseliger wurde, wobei ich eigentlich schlafen wollte. Naja, ein bißchen bin ich aber doch weggepennt.
In Durban angekommen, ging es relativ zügig durch die Passkontrolle und mein betrunkener Nebensitzer schrie erstmal durch den ganzen Durbaner Airport, wie sehr er sein Heimatland liebte. Dass dieses Land zum verlieben ist, lernte ich in den nächsten Wochen kennen. Nachdem ich mein Gepäck geholt hatte, konnte ich endlich meine Freundin in die Arme schließen. Mit ihr ging es zu unserem Hostel in der Nähe des Zentrums von Durban.
Dort verbrachte ich die ersten Tage erstmal mit Baden im Indischen Ozean und damit, mich in der Stadt einzuleben. Schließlich mußte man sich erstmal daran gewöhnen um sich rum den ganzen Tag über nur schwarze Menschen zu haben.
Auch an ein Leben hinter Stacheldraht musste man sich erstmal gewöhnen.
In unserem Hostel „Hippo Hide“ teilte ich mit meiner Freundin ein Zimmer; in diesem wohnte sie davor mit ihrer Freundin Sabrina, die wiederrum für diesen Monat in ein Einzelzimmer zog, welches aber eher ein kleines Gartenhäuschen war. Denoch hatten wir immer Mitbewohner in Form von Eidechsen.
Unterhalb von unserem Hostel lebten 14 weitere Studenten von der Berufsakademie in Ravensburg in einem großen Haus mit Pool.
Mit diesen waren wir nun öfters unterwegs oder verbrachten die Abende in deren Haus. Aus dem Haus wurden auch einmal am frühen Morgen die Taschen 2er Studentinnen durch das Fenster herausgeangelt. Die Verbrecher konnten aber auch von der Durbaner Polizei nicht mehr gefasst werden, doch wenigstens lernten wir so einen der Polizisten kennen und dessen Mutter kochte für uns alle ein köstliches Indisches Essen.
Unser Hostel verfügte ebenfalls über einen Pool, dieser war in einen Naturstein eingebaut und hier verbrachte ich auch die meiste Zeit meines Aufenthalts in Durban.
Gegenüber von unserem Hostel wohnten 3 weitere deutsche Studentinnen in einer Villa einer indischen Familie. Meine Freundin und ihre Freundin Sabrina zogen, nachdem ich Ende des Monats Durban wieder verließ, ebenfalls in die Villa der indischen Familie.
Überhaupt war die Stadt Durban eine richtige Multi-Kulti Stadt mit mehrheitlich schwarzen, vielen indischen und einigen wenigen weißen Menschen. Außerhalb Indiens lebt die größte indische Bevölkerung in Durban, was man auch deutlich am Stadtbild Durbans erahnen konnte. Schließlich gibts hier sehr viele Moscheen.
Für mich war Durban eigentlich so, wie ich mir Kalifornien vorstellte. Riesige Strände mit Surfern, lange Piers, die weit ins Meer hineinragen, große Straßen und Wolkenkratzer und auch der ganze Lebensstil der Menschen hier wirkte auf mich sehr amerikanisch. Besonders die Ernährung mit vielen Fast Food Restaurants war sehr amerikanisch. Und so kam es auch, dass wir meist zum Frühstück erstmal richtig Fettiges in uns reinspachtelten.
Da das Leben in Südafrika aber nicht ganz ungefährlich ist und die Wege zu weit zum laufen waren, nahmen wir uns täglich ein Taxi um zu unseren Zielen zu kommen. Diese waren allerdings auch recht günstig. Während meines Aufenthalts konnte ich auch deutlich die Vorfreude der Menschen auf die in einigen Monaten später stattfindende Fussball-Weltmeisterschaft spüren. Jeder redete zuerst mit dir über dieses Ereignis und wenns nichts mehr zu reden gab, kamen sie wieder mit Adolf Hitler und der Deutschen Autobahn. Für was anderes sind wir Deutschen außerhalb Europas wohl nicht bekannt. Auf jeden Fall wollte ich mir auch ein Fussballspiel im neuen WM-Stadion von Durban anschauen. Da es beim ersten Spiel vom Amazulu FC gegen Black Aces daran scheiterte, dass ich nicht wusste, dass man Tickets vorher im Supermarkt kaufen muß, war somit das Spiel von Golden Arrows gegen die weltbekannten Kaiser Chiefs aus Johannesburg mein erstes Fußballspiel auf afrikanischem Boden.
Im Moses-Mabhida-Stadion, dem WM-Stadion von Durban, war dann, aufgrund dessen, dass Fußball hier ein Sport der Schwarzen ist, kaum ein Weißer, außer mir und meiner Freundin, im Stadion. Der Zuschauerandrang war allerdings heute deutlich größer als bei sonstigen Spielen der südafrikanischen Profiliga. Das Spiel selbst war sehr arm an Torchancen und so blieb es am Ende beim 0:0.
Ein weiteres Fussballspiel in Durban blieb mir allerdings verwährt, da ein weiteres Spiel der Golden Arrows kurzfristig auf den Tag meines Abfluges verlegt wurde.
Dafür kam ich aber noch in den Genuss zweier Cricket-Spiele der lokalen Nashua Dolphins im großen Sahara-Kingsmead-Stadium. Da die Sportart allerdings relativ langweilig ist, gibt es dazu nicht viel zu sagen.
Meistens passiert gar nichts auf dem Spielfeld und Spiele können sich teilweise mehrere Stunden bis Tage in die Länge ziehen.
Wir konzentrierten uns daher eher auf gute Gespräche mit anderen Weißen (Cricket ist der Sport der Inder und Weißen) und auf die afrikanischen Köstlichkeiten.
Ein Pferederennen auf der riesigen Pferderennbahn in Mitten von Durban wurde von uns ebenfalls verfolgt wie ein absoluter Pflichttermin in Durban:
Ein Heimspiel der Rugby-Mannschaft Durban Sharks.
Die Heimspiele der Sharks fanden im ABSA-Stadium, direkt neben dem WM-Stadion statt. Da die Sharks im Rugby zu den besten Mannschaften der Welt gehören, war an diesem Tag ein Team aus Neuseeland Namens Chiefs zu Gast. Vor dem Spiel trafen wir uns mit allen Studenten vor dem Stadion und grillten auf der grünen Wiese vor dem Stadion, wie es hier so Tradition ist.
Im Stadion waren wieder fast nur Weiße, allerdings war, aufgrund des starken Gewitters, kurz vor Spielbeginn das Stadion nicht mal ausverkauft. So verloren die Sharks kurz vor Schluss ganz knapp das Spiel, was uns für den Tag dann die Lust auf die anschließende After-Game-Party vergehen ließ.
Wie sehr es in Südafrika regnen kann, bekamen wir einige Tage später mit, als es unbeschreiblich schüttete und nach wenigen Minuten viele Häuser unter Wasser standen.
Unser Zimmer blieb verschont, doch im Haus der anderen Studenten war Land unter.
Sport hatten wir also in Durban genug zu sehen. An den Tagen, an denen meine Freundin an der Universität war, machte ich es mir meist im Pool bequem oder schaute mir die Stadt per Ricksha-Bus oder zu Fuß an. Manchmal ging ich aber auch mit zur DUT (Durban University of Technology) und machte mir ein Bild von diesem riesigen Campus.
Das es hier nicht ganz ungefährlich ist, bekam meine Freundin wenige Wochen später zu spüren, als ein mehrtägiger Studentenprotest von der südafrikanischen Armee beendet wurde. Hierbei gab es auf beiden Seiten Tote. Daher war sie die letzten Tage ihres Aufenthaltes nicht mehr an der Universität und lernte das meiste in ihrer Unterkunft.
Besonders interessierte mich auch noch der Victoria Street Market im Zentrum Durbans, welcher in einer sogenannten No-Go-Area lag, was soviel heißt wie, dass Weiße diesen Ort eher meiden sollten, da der Markt nicht unbedingt der sicherste Ort in Durban ist, wovon ich allerdings überhaupt nichts merkte.
Interessant war das, was angeboten wurde und das meiste ist für Europäer eher ungewohnt. Vieles stammte von Tieren, wie zum Beispiel die Affenschädel, die zermahlen und zu Medizin weiterverarbeitet wurden.
Billiardtische mitten auf dem Busbahnhof, an denen den ganzen Tag Männer um Geld spielen, habe ich bisher auch nur hier in Südafrika gesehen.
Des Weiteren besuchte ich noch per Cable Car die Aussichtsplattform auf dem Durbaner WM-Stadion, wovon man eine gute Sicht über Durban hat.
Auf die Plattform kann man auch in Kletterausrüstung hochklettern und ein Bungee-Sprung ins Stadion hinein war auch möglich.
Unsere Ausflüge hatten wir immer fürs Wochenende geplant.
Der erste Ausflug führte uns in die Ushaka Marine World. Dies ist ein riesiger Wasserpark mit vielen Rutschen und einem großen Aquarium und vielen Becken, in denen man Delphin-, Robben- und Pinguinshows anschauen konnte.
Mit einem Reifen in einem Kanal konnte man sich durch den ganzen Park treiben lassen und manchmal ging es direkt am Haiaquarium oder an anderen Aquarien vorbei.
Überhaupt war der Park einer der schönsten die ich je gesehen habe, zumal dieser auch noch direkt am Ozean lag. An einem weiteren Wochenende machten wir eine Tour in die Townships und am nächsten Tag eine Safari im Inland von Südafrika.
In die Townships führte uns ein Bekannter des Hostels.
Dieser lebte selbst in diesem Township und zuerst waren wir recht geschockt über die Lebensverhältnisse der Menschen dort.
Als wir mit dem Auto durch die Townships fuhren, war das Ganze noch etwas unheimlich, da viele direkt an unser Auto rankamen und uns anbettelten.
Doch als wir zu Fuß durch das Township gingen, war uns das Ganze dann nicht mehr so fremd und die dort lebenden Menschen waren alle sehr freundlich.
So konnten wir uns ein genaues Bild über die Lebensbedingungen, die Schulen und die Häuser in den Townships machen. Viele erzählten uns auch von den Vorteilen, was ein Leben im Township so mit sich bringt. Und auch wenn für uns Europäer die Lebensbedingungen sehr ungewöhnlich waren, wollten die meisten Menschen hier niemals aus dem Township wegziehen.
Unsere Tour endete nach einigen Stunden im Haus unseres Townshipführers, in welchem wir noch mit seinen Kindern und deren Freunden spielten.
Richtig süß die Kleinen.
Die Safari am nächsten Tag war dann nicht das, was ich zuvor erwartet hatte. Zwar sahen wir viele Zebras, Antilopen, Affen, Nashörner und Flußpferde, doch die kompletten BIG FIVE oder andere Tiere, die man selten sieht, konnten wir am heutigen Tag nicht entdecken.
Auch unser weißer Safari-Organisator war eher auf unser Geld aus, als dass er uns hierfür etwas bieten wollte. Dafür entschädigte mich zumindest der große Pool in Mitten des Wildtierreservates.
Außer der Township-Tour und der Safari hatten wir auch noch einen mehrtägigen Aufenthalt in Kapstadt geplant. Für etwas über 100€ für Hin- und Rückflug pro Person mit der Fluggesellschaft Mango ging es so also am frühen Morgen nach Kapstadt. Zum Flughafen brachte uns unser indischer Nachbar Nase und nach knapp 3 Stunden Flug an der Küste entlang, waren wir in Cape Town.
Die Airline Mango, die uns hierher brachte, ist übrigens vom Standard vergleichbar mit jeder anderen deutschen Billigfluggesellschaft und brachte uns mit einem sicheren Gefühl ans Kap.
Am Flughafen angekommen, ging es mit dem Taxi in unser 20 Km entferntes Hostel im Kapstadter Stadtzentrum nahe der für Pubs und Discos bekannten Long Street. Nach dem Einchecken suchten wir gleich den direkten Weg Richtung Ozean und mussten somit erstmal durch das ganze Stadtzentrum.
Nachdem wir uns im Zentrum umgeschaut hatten, folgten noch die Kapstadter Waterfront, ein großes Hafenareal mit Shoppingcenter und Restaurants, und anschließend noch das neue für die WM gebaute Greenpoint-Stadium.
Nach einem Besuch bei MC Donalds und in einem weiteren Shoppingcenter gingen wir kurz zurück zum Hostel und von dort dann bergauf Richtung Seilbahnstation, die uns zum Tafelberg bringen sollte. Der Weg zur Seilbahnstation zog sich allerdings ganz schön hin und da meine Freundin dann doch schlapp machte, nahmen wir uns für die letzten 200 Meter doch noch ein Taxi. Kaum zu glauben, dass die anderen Austauschstudenten aus Ravensburg wenige Tage später auf den steilen Tafelberg hochwanderten.
An der Seilbahnstation war erstmal anstellen angesagt, aber der Ausblick von oben entschädigte für alles. Einfach atemberaubend der Blick über Cape Town, die Klippen und den Ozean.
Auch die Gefängnisinsel Robben Island, auf der einst Nelson Mandela viele Jahre einsaß, war von hier aus gut zu sehen.
Außerdem erlebten wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang. Nach 18.00 Uhr kostet die Fahrt auf den Tafelberg übrigens nur noch den halben Preis.
Nach der Abfahrt mit der Seilbahn, schafften wir es diesmal ohne Taxi zurück in unser Hostel.
Am nächsten Tag wollten wir uns eigentlich ein Auto mieten, aber da schon alle Autos vergeben waren, blieb für uns keines mehr übrig. Dies bekam ein junger Amerikaner, der in unserem Alter war, mit und bot uns gleich an, mit ihm sein bereits gemietetes Auto zu teilen. Dieser hatte auch wie wir die gleichen Ziele: Den Pinguin-Strand, Cape Point und das Kap der guten Hoffnung. Zuerst führte unsere Reise durch die herrliche Landschaft des Kapstadter Umlands bis hin nach Muizenberg,…
…,einem der bekanntesten Strände in der Nähe von Kapstadt, an dem es allerdings immer wieder zu Haiangriffen kommt. Wenige Wochen zuvor starb hier ein Surfer. Hier fand auch das legendäre Battle of Muizenberg statt, der Kampf zwischen den Niederlanden und Grossbritanien.
Unser nächster Stop war in Simons Town, wo man heutzutage einige Kriegsschiffe der südafrikanischen Flotte im Hafen liegen sieht. Am Rand von Simons Town befindet sich ein felsiger Strand, an dem die Pinguin-Kolonie frei lebt.
Hier blieben wir eine ganze Weile und badeten mit den Pinguinen, ein Erlebnis, das wohl niemand so schnell von uns vergisst.
Danach führte unsere Reise entlang der Küste bis in den Table Mountain Nationalpark. Hier schauten wir uns erstmal den Cape Point und seinen bekannten Leuchtturm an.
An dieser Stelle trifft übrigens auch der Indische Ozean und der Atlantische Ozean aufeinander. Nach dem Essen in einem Restaurant, steuerten wir noch das Kap der guten Hoffnung an.
Nach einem Besuch auf einer Straußenfarm führte unsere Reise zurück durch den Nationalpark, vorbei an poppenden Affen und entlang der bekannten Chapmans Peak Steilstraße, welche aus unzähligen TV-Werbespots bekannt ist und zu den steilsten Straßen der Welt gehört, zurück bis nach Kapstadt.
Unser amerikanischer Kollege hatte lediglich noch ein paar Probleme mit dem Linksverkehr und kam ständig mit den Reifen und den Felgen an den Bordstein.
Am nächsten Tag schauten wir uns nochmal etwas die Innenstadt von Kapstadt an, doch aufgrund der an diesem Tag fast unerträglichen Hitze verbrachten wir die meiste Zeit im Schatten des Stadtparkes. Übrigens merkte man sofort, dass Kapstadt ein viel unsicheres Pflaster wie Durban ist. Überall fixierten Schwarze ständig mit ihren Augen unser Gepäck und auch wegen der vielen Obdachlosen fühlte man sich hier nicht so sicher wie in Durban.
Gegen Spätnachmittag folgte wieder unser Rückflug nach Durban, wo wir allerdings erst nach Beginn des Rugbyspiels zwischen den Sharks und den Cheetahs ankamen und wir so zu diesem nicht mehr gingen.
Die weiteren Tage verbrachten wir wieder viel mit baden im Ozean, wobei meine Freundin noch von einer gelegentlich tödlich wirkenden Quallenart Namens „Bluebottle“ angegriffen wurde. Sie hat zwar ganz schön viel von diesem Viehch abbekommen, aber letzendlich ging es ihr nach ein paar Stunden wieder deutlich besser.
Durban ist auch bekannt für seine großen Shoppingcenter und mit dem Gateway Shoppingcenter besuchten wir eines der größten auf dem afrikanischen Kontinent.
Dieses hatte auch eine eigene Kletterhalle und eine Surfanlage, wo wir den Surfern lange zusahen. Ins Kino sind wir während meines Aufenthaltes auch recht oft gegangen, da man lediglich 2€ dafür bezahlte. Aufgrund der großen indischen Bevölkerung kamen wir auch häufig in den Genuss von guten Bollywoodfilmen. Des Weiteren sind in Durban noch die guten Clubs, Restaurants und Lounges erwähnbar.
Hier war das Publikum aber meist je nach Club aufgeteilt in indisch, schwarz oder weiß. Jeder ging in seinen eigenen Club. Zum baden nutzten wir meistens den Strand hinter dem Casino und Eventcenter Namens „Sun Coast“. An dieser Suncoast bezahlte man für einen abgesperrten Strandabschnitt mit Liegen umgerechnet 50 Cent.
Hier konnte man auch ständig die freilebenden frechen Affen beobachten, wie sie Touristen das Essen stielen. Da die Zeit wie im Flug verging, war auch schon bald Ende Februar und für mich hieß es Abschied nehmen von diesem tollen Land und meiner tollen Freundin.
Den Abend vor meiner Abreise verbrachten wir nochmal alle gemeinsam in einem Pub und hier konnte ich mich auch von allen verabschieden. Am nächsten Tag nach einer rührenden Abschiedszene zwischen mir und meiner Freundin am Durbaner Flughafen ging es für mich per 8-stündigem Nachtflug zurück nach Dubai, wo ich am frühen Morgen landete.
Hier kam ich pünktlich zur ersten Fahrt der Dubaier Metro an und mir blieb das Taxi-Theater somit erspart. Per Metro ging es für mich also erstmal quer durch das im Sonnenaufgang erwachende Dubai.
Ich fuhr zuerst mal zur Endstation der nur teilweise fertigen U-Bahn und schaute mir dort die Dubai Marina an.
Die Dubai Marina ist eine riesige Aneinanderreihung von Wolkenkratzern rund um ein künstliches Hafenbecken.
Hier war ich auch der Erste am heutigen Tag, der die neue Dubai Marina Mall betrat. Eine weitere riesige Mall für Dubai. Von hier aus war auch gut das neue Atlantis-Hotel zu sehen. Danach wollte ich aber die bekannteste Mall besichtigen und so fuhr ich wieder mit der Metro eine Station zurück zur Mall of the Emirates.
Diese ist besonders für seine riesige Indoorskipiste in mitten der Wüste bekannt.
Da es schnell heißer wurde und ich jetzt endlich im Golf von Dubai baden wollte, fuhr ich mit dem Taxi zu dem nahegelegenen Jumeirah-Beach und sprang dort erstmal in das herrliche Wasser.
Von hier aus hat man den perfekten Blick auf das Traumhotel Burj al Arab und auch der Strand ist flach und traumhaft.
Als nächstes Ziel wollte ich mir den neuen über 800 m hohen Burj Khalifa bei Tageslicht anschauen und so ging es für mich per Taxi und Metro zu diesem. Beeindruckend dieses Bauwerk, man kann das Ende des Towers fast nicht erkennen.
Direkt neben dem Tower steht die neue Dubai Mall, die größte Mall der Welt. In diese ging ich dann auch und war beeindruckt von der Größe und der Exklusivität dieser Mall.
In ihr befindet sich auch ein riesiger Wasserfall, eine große Schlittschuheisbahn und das größte Aquarium der Welt.
Gerade als ich zu diesem riesigen Aquarium wollte, herrschte plötzlich Aufregung. Alles rund ums Aquarium wurde abgesperrt und in den Fluren stand auch schon das Wasser. Wie ich schnell mitbekam, war ein Leck in diesem mit tausenden Fischen gefüllten Aquarium und das ganze drohte aufzuplatzen, was ziemlich böse hätte enden können bei der Menge an Wasser. Ich hatte schon im Kopf, dass wie bei einem untergehenden Schiff die Wassermassen die Flure entlangschossen und alles mit sich riss.
Dazu kam es aber zum Glück nicht und ich schaute mir noch die schöne Umgebung rund um die Mall an.
Bald schon war es aber an der Zeit, dass ich mich Richtung Flughafen aufmachte und meinen Rückflug nach München antrat.
Zurück im kalten München übernachtete ich bei einem Kollegen von mir, der in der Nähe des Flughafens wohnt. Hier bekam ich noch einen Anruf von meiner Mutter, die das von dem Dubai Aquarium in den Nachrichten mitbekam und sich Sorgen machte. Am nächsten Tag war ich wieder am Bodensee und hatte jetzt noch fast 6 Wochen bis ich meine Freundin am Flughafen abholen konnte.